Nach dem wir uns mit albanischen LEK eingedeckt hatten, fuhren wir noch rund 15 Kilometer weiter in Richtung Theth. Die geteerte Straße war mehr oder minder 1,5-spurig, so dass wir bei Gegenverkehr ein wenig zur Seite fahren mussten.

Wir suchten uns einen schönen und nicht vermüllten Platz entlang eines Feldwegs mit Blick auf die Berge und auf den Skuratisee (Skadarsee). Am Abend erblickten wir die Lichter der Bebauung am See.

Zu Beginn des Feldwegs hatte Frank einen zerfallenen Schrotthaufen entdeckt (nein, natürlich war es ein LKW – ein Saurer mit Rechtslenker und einer GFK-Motorhaube, Baujahr 1980, der abgestellt, vergessen wurde und nun vor sich hin rostete). Damit er sich den aus der Nähe ansehen konnten, unternahmen wir einen kleinen Spaziergang.

Sonne und Wolken wechselten sich im Laufe des Nachmittags ab. Abgesehen von 10 Regentropfen blieb es jedoch trocken.



Zum sehr frühen Abendessen gab es für Frank Burger, bestehend aus riesigen Burger-Patties. Ich aß meinen Patty mit den gestern gekochten Nudeln und Ketchup. In der beginnenden Dämmerung kam ein alter Pritschenwagen an uns vorbei gerumpelt und ein wenig später ein Motorrad. Ansonsten war es ein herrlich ruhiger und relativ einsamer Platz. Ach ja, ein Schäfer zog nachmittags mit seiner Herde über die Felder neben uns. Hätte ich fast vergessen.

Samstag, 12. Oktober 2024

In der Nacht regnete es tatsächlich etwas, so dass die Entscheidung, im Hubdach zu übernachten, genau richtig war.

Auch wenn Wolken den Himmel dominierten, sah es doch deutlich freundlicher aus als gestern. Wir frühstückten draußen und machten uns anschließend auf den Weg nach Theth.

Karten-Gockel zeigte für die rund 50 Kilometer eine Fahrzeit von 1:30 Stunden an. Wir gingen von 2 Stunden aus, was auch in etwa passen sollte.



Die Straße war über Nacht nicht breiter geworden, der Gegenverkehr jedoch zunächst überschaubar. Später nahm der Verkehr etwas zu. Beide hatten wir unsere Augen auf die Straße gerichtet, um rechtzeitig entgegenkommende Fahrzeuge zu erkennen. Alle waren entspannt. Immer wenn sich hinter uns ein Fahrzeug befand, ließ Frank dieses bei nächster Gelegenheit vorbei. So war es für alle entspannter.

Stück für Stück näherten wir uns den albanischen Alpen rund um Theth. Buntes Herbstlaub begleitete unseren Weg. Und je höher wir uns schraubten, desto schöner wurde die Landschaft.

Auf um die 1600 Metern befanden wir uns dann jedoch in den Wolken. Von der Landschaft war nicht mehr viel zu sehen. Doch recht bald hatten wir den Scheitelpunkt erreicht und es ging wieder hinunter. Auch die Sicht war wieder gegeben. Wer weiß, wie tief gestern Nachmittag die Wolken hingen. Jetzt konnten wir uns auf jeden Fall nicht über das Wetter beklagen. Hinunter ins Tal von Theth kam es uns so vor, als wenn die Straße etwas breiter wäre und es gab mehr Ausweichmöglichkeiten.



Wir stoppten an einem Gipfelkreuz, wobei es nicht auf einem Gipfel stand und dann kurz vor Theth an einem Wasserfall, der sich direkt an der Straße befand. Nach etwas über 2 Stunden erreichten wir Theth. Der kostenfreie Schotterparkplatz war mit Fahrzeugen gut gefüllt. Wir hatten nichts anderes erwartet. Es war Wochenende und auch noch gutes Wetter, da lockte es viele wieder nach draußen.



Im Tal von Theth



Wir parkten Allmo am Rand der geschotterten Fläche, stärkten uns und wollten dann recht bald zu einer Wanderung aufbrechen. Doch Frank hing dann „etwas“ länger als gedacht am Telefon 😉 und wir verschoben die Wanderung auf Morgen. Die lange Anfahrt muss sich ja lohnen, also bleiben wir einfach ein paar Nächte im Tal von Theth. Theth befindet sich auf 747 Höhenmeter. Wir waren also ganz schön berghoch und wieder bergrunter gefahren.

Während Frank telefonierte, war ich ein wenig nach rechts und links spaziert und nutzte die Gelegenheit ein Buch auszulesen. Vor der Kulisse mit dem Fluss in den albanischen Alpen war das schon ganz schön.

In Theth gibt es sogar eine Tankstelle, die man jedoch glatt übersehen könnte. Es ist ein kleiner Container, durch dessen Tür ich die Zapfsäule erkennen konnte.



Die ganze Zeit über herrschte emsiges kommen und gehen. Ganz schön viel los in dem eigentlich beschaulichen Theth. Hatte ich die Hoffnung, dass sich mit einsetzender Dunkelheit der Verkehr beruhigen würde, so sollte ich eines Besseren belehrt werden. Immer mehr Autos kamen in der Dunkelheit angefahren. Viele hatten den Parkplatz uns gegenüber (beim Restaurant) als Ziel. Sowohl das Restaurant als auch das Hotel waren schön beleuchtet. Auch die Straßenbeleuchtung in Theth funktionierte.


Und da sollte man meinen, dass am Ende der Welt bzw. dem einen Ende der albanischen Alpen nicht viel los sein kann. Viel unruhiger hätte man in Las Vegas am Strip auch nicht gestanden. Weil die geschotterte Fläche, an deren Rand wir standen, inzwischen viel freien Platz bot (erstaunlich bei dem vielen Verkehr), parkten wir in der Dunkelheit Allmo um. Jetzt standen wir nicht mehr direkt am Rand von der Straße, sondern mittig auf dem Parkplatz und hatten etwas mehr Fläche zwischen uns und dem Autoverkehr. Dieser war auch direkt deutlich leiser und das Gefühl, dass die Fahrzeuge direkt durch’s Dachzelt brausen, war verschwunden.

Mit dem Rauschen des Wassers und dem Geräusch von Autos, die über die geschotterte Fläche fuhren, schliefen wir irgendwann ein. Von allein war Emma nicht ins Bett gekommen (die letzten Nächte hatte sie allein in der Doka verbracht), doch als Frank sie irgendwann nachts ins Bett hob (ein Miau-Miau war dem vorausgegangen), blieb sie im Bett und nahm natürlich direkt den Platz unter meiner Decke ein. Später kuschelte sie sich an Frank an.

tbc

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