Bisher wussten wir bereits während der letzten Reise, wo es im nächsten Winter für uns hingehen soll. Doch diesmal waren wir etwas unentschlossen.

Die eigentliche Idee quer durch Italien, bis nach Sizilien zu fahren und von dort einen Abstecher nach Malta einzulegen, verwarfen wir recht bald nach unserer Ankunft auf Kreta. Der Grund war ganz klar: Auf Kreta wurden wir, im Vergleich zu den Kanaren, nicht nur mit Sonne verwöhnt. Und da Sizilien geographisch gesehen noch etwas nördlicher liegt, wird’s dort im Winter auch nicht wärmer sein. Also fiel Italien flach.

Doch wohin sonst? Die Möglichkeiten innerhalb von Europa sind begrenzt. Türkei und Georgien würden sich anbieten. Vorher könnten wir noch einen Abstecher nach Rumänien einlegen. Dort wollten wir auf dem Rückweg unseres Roadtrips 2024/2025 noch hin, entschieden uns dann allerdings dafür das gute Wetter auf Euböa auszunutzen und mussten dann auf relativ direktem Weg die Rückreise nach Hause antreten.

In Georgien dürfen wir allerdings auch nicht zu spät sein, denn dort gibt es Berge und Schnee und das nicht zu knapp. Geographisch betrachtet würden uns diese Länder auch nicht mehr Sonne und Wärme bringen. Vielleicht sollten wir Zypern mit einbauen? Doch über die Grenze vom Norden in den Süden dürfen keine Tiere gebracht werden. Dies gilt nicht für nur für zypriotische Schweine und Hühner, sondern auch für Haustiere. Ach, irgendwie war das nicht zufriedenstellend.


Die Entscheidung ist getroffen



Und dann waren wir auf der 4×4 Messe in Kalkar und in der Nacht von Freitag auf Samstag, als Emma mich (mal wieder) mit Tatzenhieben weckte, reifte in mir der Gedanke, warum wir es nicht doch mit Marokko versuchen sollten. Bisher hatte ich mich sehr dagegen ausgesprochen, weil ich nicht weiß, wie gut die tierärztliche Versorgung dort ist und ich Emma Marokko nicht antun wollte. Auf der letzten Reise mussten wir nicht zum Tierarzt, davor die Reisen wohl. Emma wird nicht jünger, immerhin ist sie 18 Jahre alt. Doch bisher macht sie alles toll mit. Warum also nicht?

Während ich meine Vorfreude nur mit einem beschränkten Kreis auf der 4×4 teilte (ein großes Dankeschön an K + W für den 50 Dirham-Schein), sollte es für Frank eine Geburtstagsüberraschung werden. Schnell bestellte ich den 4×4-Guide Marokko von der Pistenkuh.

Eine Woche musste ich mich gedulden. Und was soll ich sagen: Die Überraschung war mehr als gelungen. Frank war schwer begeistert, dass wir uns mit Emma in das Abenteuer Marokko wagen, und konnte vor Aufregung nachts nicht schlafen.

Jetzt gab es für mich endlich etwas zu planen. Wie gut, dass in den letzten Monaten ein paar unserer LKW-Freunde das Land bereist hatten. So konnte ich neben dem Lesen von online-Reiseführern auch in Polarsteps auf Entdeckungsreise gehen.

Auf Umwegen nach Marokko?



Eigentlich war ein Umweg über Norditalien (Grödnertal in den Dolomiten) geplant. Dort wollten wir Fabio bei dem Einbau der Elektrik an seinem Fahrzeug helfen. Von dort aus hätten wir auch noch Sardinien und Korsika erkunden können. Doch das Inselhüpfen verwarf ich schnell. Zum einen kann man allein auf den Inseln schon Wochen oder Monate verbringen. Zum anderen stellte ich bei meinen weiteren Recherchen fest, dass das frei stehen auf den genannten Inseln am Strand/in Strandnähe vielleicht nicht so gut möglich ist, wie wir es bisher gewohnt sind (kostenpflichtige Parkplätze (zumindest in der Saison), Verbote für Camper, Höhenbegrenzungen). Das verpasste mir einen kleinen Dämpfer.


Rund einen Monat vor Fahrtbeginn zeigte sich, dass Fabio seinen LKW bis Mitte September nicht bei sich haben wird. Somit fiel der Umweg über Südtirol nach Marokko weg und wir können vom Signallicht Treffen in Keltern direkt durchstarten.



Viele Wege führen nach Marokko



Schnell war für uns klar, dass wir nicht den kürzesten Landweg mit der längsten Fährverbindung wählen werden, um nach Marokko zu gelangen. Von Genua bzw. Sete benötigen die Fähren zwischen 40 und 60 Stunden. Das ist uns (nicht nur wegen unserer Katze Emma) viel zu lang.
Stattdessen werden wir bis in den Süden von Spanien fahren und dann von Algeciras die kurze Verbindung (zwei Stunden) nach Tanger oder Ceuta wählen. Das bedeutet zwar, dass wir deutlich länger mit Allmo unterwegs sind. Aber da wir keinen Zeitdruck haben und der Weg das Ziel ist, ist es für uns die beste Lösung.


Das Ticket für die Fähre werden wir erst vor Ort, bei dem berühmten Carlos buchen. Eine „Institution“, die wohl (fast) jeder kennt, der von Algeciras nach Marokko übersetzt. Dort im Süden von Spanien werden wir mit Emma auch noch einen Tierarzt aufsuchen müssen, um ihren Schilddrüsenwert überprüfen zu lassen. Leider ist dieses Jahr der Wurm drin und Emma konnte noch nicht erfolgreich neu eingestellt werden.


Nach dem wir von K+W bereits mit 50 Dirham ausgestattet wurden, wuchs unser Bestand an Dirham noch weiter an. Die „Willy-Familie“, die wir letztes Jahr in Bosnien und Montenegro trafen, hatte nach dem Aufenthalt in Marokko Dirham übrig. Nachdem feststand, dass wir nicht den Umweg über Südtirol nehmen werden und somit auch nicht in die Umgebung von Kempten im Allgäu kommen, schickte S. mir das Geld mit der Post und sie bekam den Euro-Gegenwert überwiesen. Mit einem ersten Bestand an Dirham sind wir nun also gut ausgestattet.


Bis zum Willys Treffen Anfang September an der Mosel, war Allmo schon weitestgehend gepackt. Nur wenige Dinge (ein paar Lebensmittel, Werkzeuge und Ersatzteile) mussten noch verstaut werden. Das Abenteuer Marokko kann also bald beginnen.

tbc

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