Seit sechs Jahren begleitet uns Emma. Nein, nicht auf unseren Reisen, sondern einfach nur bei unserem Alltag zu Hause. Für unsere bisherigen Urlaube konnten wir Franks Eltern immer als Cat-Sitter engagieren, die zweimal täglich zum Füttern zu uns kamen. Da wir jedoch mit Allmo länger als nur zwei / drei Wochen verreisen wollen musste eine andere Lösung her. Nach dem Motto: Es wird niemand zurückgelassen muss Emma mit.
Doch wie gewöhnt man eine 14 Jahre alte Katze an ein Camper-Leben? Wer unsere eigenwillige Emma kennt, der weiß, dass dieses Vorhaben ein sehr schwieriges ist. Gegenüber Neuem ist sie nicht aufgeschlossen und selbst uns gegenüber immer ist sie nach sechs Jahren immer noch schüchtern und schreckhaft.
Emma liebt ihre Freiheiten und hat ihre Gewohnheiten. Sie kann sich bei uns frei bewegen, braucht kein Geschirr, keine Leine oder ähnliches. Sie kann raus wann immer wir ihr die Türen öffnen. Wie gewöhnt man so eine alte Katze also daran in ein Geschirr gezwängt zu werden und an einer Leine zu gehen? Ein sehr schwieriges Unterfangen.
Welche leidlichen Erfahrungen wir machten:
Nur ein Halsband schränkt sie in ihren Bewegungen nicht ein, bietet jedoch keinen wirklichen Ausbruchschutz.
Aus einem Geschirr mit Hals- und Brustgurt befreite sie sich selbständig, als wir sie an Allmo festgebunden hatten. Emma ging schön mit der Leine auf Spannung und war schneller aus dem Geschirr als wir gucken konnten. Ein Laufen mit ihr an der Leine ist unvorstellbar, weil sie sich einfach nicht bewegen will und wenn sie doch läuft dann am liebsten unter Autos oder durch die Hecke.
Ein Body musste her, von uns auch „Zwangsjacke“ genannt, aus dem ein Entrinnen nicht möglich sein sollte. Sobald Emma diesen trägt ist sie jedoch wie gelähmt. An Ort und Stelle bricht sie zusammen, als wenn sie keine Beine hätte und bewegt sich nur noch robbend über den Boden fort. Der erhoffte sichere Ausbruchschutz bewies sich als Irrglaube. Irgendwann lag nur noch der Body mit Leine neben Allmo, von Emma keine Spur.
Es war somit mehr als frustrierend. Zu Emmas Übel kauften wir dann auch noch ein Geschirr mit einem Anschnallgurt fürs Auto. Darin bewegt sie sich immerhin, allerdings mit einem Watschelgang wie eine Ente. Die ersten Fahrten im Pkw überstand sie ganz gut und ohne Gemaunze. Spaß hatte sie jedoch nicht wirklich bei den kurzen Ausflügen rund um den „Kirchturm“. Beim Probesitzen in Allmo sah sie eher aus wie Grumpy Cat.
Auch mit einem Wanderrucksack für Tiere versuchten wir unser Glück. Bei dem ersten kurzen Spaziergang wurden wir aufs übelste von ihr angemaunzt. Wie gut, dass wir kaum einen Menschen unterwegs trafen. Beim zweiten Spaziergang verhielt sie sich lange Zeit ruhig. Erst kurz vor der Haustür kam aus dem Rucksack ein MIAU.
Neben dem ganzen Leinen-, Rucksack- und Autofahrtraining durfte sich Emma beim Tierarzt eine Tollwutimpfung und einen EU-Heimtierausweis abholen. Das ist quasi ihr Reisepass. Gechippt ist sie schon, so dass ihr diese Prozedur erspart blieb.
Wie das mit Emma und dem Reisen in Allmo klappen wird bleibt ein großes Fragezeichen und vermutlich der schwierigste Teil unseres Abenteuers.
tbc