
Anstatt in Loutra Edipsou zu übernachten, fuhren wir zum Nisiotissa Beach. Dieser befindet sich keine fünf Kilometer vom Hafen in Agiokampos entfernt. So dass es kein großer Umweg war, noch einmal zu diesem Strand zurückzukehren.
Vor dem Abstecher auf die Lichada Halbinsel hatten wir dort eine Nacht verbracht. Als wir an den Strand kamen, stand ein Camper am westlichsten Ende geparkt. Das war schonmal gut, dass nicht mehr los war. Bei letzten Mal standen wir in der Nacht mit fünf Campern an dem kleinen Strand, was für unseren Geschmack eindeutig zu viel war. Später kam noch ein Camper dazu.
Daher war es kaum verwunderlich, dass ich an dem einen Stromkasten einen Aufkleber „P4Nsucks“ entdeckte. Die App ist Fluch und Segen und hier wurde eindeutig geflucht. Letzte Woche klebte der Sticker dort definitiv noch nicht. Irgendwem scheint die Masse an Campern an dieser Stelle gewaltig zu stören. Verstehen können wir es, besonders wenn zu viele Camper an einer Stelle stehen. Wobei wir ja auch den Einheimischen den Platz wegnehmen, egal wie viele Camper es sind.
Wir machten es uns auf unseren Stühlen am Steinstrand gemütlich und genossen die letzten Sonnenstrahlen von Euböa und vermutlich auch von Griechenland. Die nächsten zwei Tage soll es nicht so schön werden. Ein letztes Mal warfen wir uns in die Fluten. Brrr …. 25 Grad an der warmen Quelle war dann doch angenehmer.
Zum Abendessen gab es die gestern vorgekochten Nudeln mit einer Currywurst-Tomaten-Pfanne. Da der Wind tagsüber zurückhaltender war als gemeldet, hätte ich mir das Vorkochen der Nudeln gestern sparen können. Aber das konnte ich ja nicht wissen.
Wir versuchten diese Nacht wieder im Dachzelt zu schlafen und hoffen, dass der Wind es gut mit uns meint.
Dienstag, 18. März 2025
Wir schliefen mit dem Quaken von Fröschen ein (vor fünf Tagen waren die Kecker noch nicht aktiv) und wurden nicht von dem Geschrei der Möwen vom Möwenfelsen geweckt. Denn zuvor war bereits ein kleines Boot laut tuckernd an der Bucht vorbei gefahren. Es war gerade mal sechs Uhr durch. Weil wir eh schon wach waren und an Schlaf nicht mehr zu denken war, konnten wir uns auch genauso gut fertig machen und zum Hafen fahren. Wir hatten keine Ahnung, zu welchen Zeiten die Fähre zwischen Agiokampos und Glyfa pendelt. Im Internet waren nur ein paar wenige Fotos von alten Fahrplänen zu finden. Auf gut Glück fuhren wir also zum Hafen. Bis wir so weit waren, verging dann doch noch eine Weile und als wir die 3,5 Kilometer gefahren waren und am Hafen von Agiokampos ankamen, fuhr die Fähre uns vor der Nase davon. Das war ja schonmal super gelaufen.
Wir parkten Allmo am Seitenstreifen vor der Einfahrt. Am kleinen orangen Tickethäuschen erfuhr ich, dass die nächste Fähre um 11 Uhr fährt. Noch fast drei Stunden! Aber es half ja nichts. Ich kaufte unsere Tickets, wobei Camper nach Länge bezahlt werden (4,50 Euro pro Meter) plus 4,60 Euro pro Person. Wenn wir gestern schlau gewesen wären, hätten wir den kurzen Abstecher zum Hafen eingelegt und uns im Vorhinein über die Abfahrtszeiten informiert. Wir waren jedoch nicht schlau 😉
Nun hieß es Zeit totschlagen. Gegen 9:30 Uhr kam die Fähre zurück und der Herr aus dem Tickethäuschen signalisierte uns, dass wir uns hinter die beiden LKWs einreihen sollten, die auch auf die Fähre warteten. Wo wir schonmal auf den Beinen waren, sahen wir uns noch kurz in der Umgebung des Hafens von Agiokampos um. Von den Hafenhunden und Hafenkatzen wurden wir dabei genaustens beobachtet und auch ein wenig verfolgt. Leider war der eine Hund mit seiner Schnauze schneller beim Futter als ich gucken konnte und die Versuche den Katzen Nassfutter zu geben, scheiterten am gefräßigen Hundemagen.
Um 10:30 Uhr durften wir rückwärts auf die Fähre auffahren. Wobei wir mit unserem schmalen Wendekreis auch ohne Schwierigkeiten auf der Fähre hätten wenden können. Die Pkws machten es ja auch. Aber wenn einer im Rückwärtsfahren geübt ist, dann Frank. Die Einweisung funktionierte prima und ruckzuck standen wir am Rand eingeparkt.
Kurz nach 11 lösten sich die Leinen und wir setzten von Euböa auf das griechische Festland über, welches wir keine halbe Stunde später erreichten.
Am Morgen sahen am Nisiotissa Beach so aus, dass von Südwesten dunklere Wolken aufzogen. Am Hafen von Agiokampos hatten wir zunächst den Eindruck, dass dunklere Wolken von Nordwesten kamen. Doch die dunklen Wolken zogen alle weiter und wir fuhren mit der Fähre einem strahlend blauem Himmel entgegen.
tbc