Der südwestlichste Zipfel der Lichada Halbinsel war unser Ziel. Zunächst hielten wir uns in Richtung Loutra Edipsou und bogen auf halbem Weg Richtung Westen ab. Die Straße führte fast immer am Wasser entlang. Stärkere Wellen rollten auf das Ufer zu, so dass wir schon daran zweifelten, ob es so eine gute Idee gewesen war, den Nisiotissa Beach verlassen zu haben.

Während sich im Norden der Lichada Halbinsel viel Fischfarmen in den Buchten angesiedelt haben, sind im Süden ein paar Dörfer zu finden. Gerade als wir dachten, dass nichts mehr kommt, außer viel Landschaft, lag auch schon das nächste Dorf vor uns. Bei Agios Georgios Lichados handelt es sich sogar um ein relatives großes (bzw. langgestrecktes) Dorf. An einer Stelle war es etwas enger, weil eine kleine Fläche relativ frisch betoniert worden war. Immerhin war der Beton schon wieder fest und ich stellte nur kurz einen Blumentopf, an dem Flatterband befestigt war, zur Seite, damit Allmo einfacher um die Ecke fahren konnte. Mit etwas rangieren hätten wir es auch hinbekommen, aber so war es leichter. Über den neuen Beton musste Allmo dabei gar nicht fahren. Nur der Blumentopf hätte dem Hinterrad im Weg gestanden.



Immer wieder blickten wir während der Fahrt auf das Meer und die Küste. Angestrahlt von der Sonne leuchtete das Meer schön blau. Die Wellen bereiteten uns immer noch etwas Sorgen.

Wir erreichten den Kavos Beach und wurden durch ein Schild „Private Property – No Camping“ davon abgehalten nach links, auf den letzten Zipfel der Lichada Halbinsel abzubiegen. Stattdessen fuhren wir rechts, wo eine deutsche Van-Familie gefühlt den gesamten Hausrat am Strand platziert hatte. Wir fuhren die Straße noch etwas weiter am Meer entlang und parkten mit einigem Abstand zu dem Van zwischen den Eukalyptus-Bäumen, die die Strand-Straße säumen. Hoffentlich hält der Baum alle Äste bei sich, während wir dort stehen.

Der Sand-Stein-Strand erstreckt sich über einige Kilometer und ist, zumindest dort wo wir standen, relativ sauber. Zwischen dem angeschwemmten Seegras befindet sich allerdings auch hier ein wenig Plastikmüll. Allerdings eher kleine Stückchen, über die man besser hinwegsehen kann.

Wir machten es uns auf der Picknickdecke hinter Allmo am Strand gemütlich. Doch leider versagte die Sonne recht bald ihren Dienst und nur in Badekleidung war es dann doch etwas frisch. Kurze Zeit später kam sie wieder zum Vorschein und brannte sehr intensiv. Ja, dass ist Sommer. Temperaturen um die 24 Grad waren gemeldet und in der Sonne fühlte es sich deutlich wärmer an. Zum Abkühlen hüpften wir ins Wasser, welches jedoch sehr, sehr frisch ist. Vermutlich nur 16 Grad. Viel wärmer kann es nicht sein.



Den Tag verbrachten wir also damit ins Wasser zu hüpfen und ins von der Sonne brutzeln zu lassen. Wir spazierten kurz in beide Richtungen, wobei der Spaziergang zu dem südwestlichsten Zipfel der spannendere war. Natürlich standen dort auch zwei Womos und Wohnwagen von Dauer-Campern. So viel zu dem „Private property“ Schild. Vielleicht bezog sich das ja auch nur auf die linke Seite und nicht auf die dem Meer zugewandte Seite. Wer weiß … Wobei wir mit unserem etwas abseits gelegenen Parkplatz eine ganz gute Wahl getroffen hatten. Zum einen, weil wir keine direkten Nachbarn hatten (der Family-Van war inzwischen gefahren) und weil es an unserem Standort weniger windig war.

Der Zipfel wird von zwei Seiten vom Meer umspült und von Süden bzw. Osten (oder irgendwas dazwischen) kamen Wind und Wellen auf die Küste zugerollt. Boote, die auf der Seite vor Anker lagen, tanzten auf dem Meer. Auf der Westseite ging es da schon gemächlicher zu. Wir konnten regelrecht sehen, wie es im Meer eine „Barriere“ gab, an der die Wellen nachließen.



Zum Abendessen gab es heute bayrisch-griechische Burger (Leberkäse mit Zaziki und Krautsalat). Bis zum Sonnenuntergang war es noch ein Stündchen hin, welches wir entspannt auf der Picknickdecke verbringen wollten. Doch böse Moskitos ließen mich die Flucht ergreifen. Zunächst nochmal ins Wasser und dann ab in die Doka. Frank harrte draußen aus, um ein Sonnenuntergangsvideo aufzunehmen.

Freitag, 14. März 2025

Mega warm war es diese Nacht. Emma kam erst in den frühen Morgenstunden zum Kuscheln. Das Einzige, was den Schlaf störte waren bellende Hunde und Frank hörte die ganze Nacht über ein Sonores Brummen. Der Schlafplatz war also nicht so ideal. Dennoch blieben wir.


Der Tag startete direkt warm und mit viel Sonne. Herrlich! Es könnte uns wohl kaum besser gehen! Auf der gegenüberliegenden Seite entdeckten wir heute Bergspitzen mit Schnee. Gestern war die uns gegenüberliegende Küste komplett unsichtbar gewesen. Auch heute war die Silhouette nur schemenhaft zu erkennen.

Wir bewegten uns nur zwischen Allmo und dem Meer, welches wieder kurzzeitig für sehr erfrischende Abkühlungen sorgte. Am Kavos Beach fällt uns extrem der Unterschied zwischen den Gezeiten auf. Zwischen Ebbe und Flut liegt locker ein halber Meter Unterschied. Bei Flut müssen wir folglich nicht so weit ins Wasser laufen, bis wir uns in die Fluten stürzen können.

Zum Abendessen gab es erstmals, seit wir in Griechenland sind, und das sind schon ganz schön viele Wochen, Souvlaki-Spieße. Wir hatten im Supermarkt öfters danach gesehen, doch bisher war das Fleisch immer etwas durchwachsen gewesen, so dass wir sie nicht gekauft hatten. Diesmal sahen sie perfekt aus und so schmeckten sie auch. Zusammen mit Zaziki und Krautsalat war es das perfekte griechische Abendessen.

Bevor die Mücken kamen, hüpften wir in Allmo. Wir hatten heute so viel Sonne gesehen, dass es nicht schlimm war nach innen zu gehen.

Samstag, 15. März 2025

Wieder waren in der Nacht Hundegebell und das Brummen zu hören. Emma hatte diesmal, trotz der Wärme, Kuschelbedarf. Sie war dabei jedoch sehr friedlich.

Und wieder erwartete uns ein wunderschöner neuer Tag. Blauer Himmel. Sonnenschein. Wir frühstückten draußen und blieben anschließend noch etwas in der Sonne sitzen.

Gegen 10 Uhr verließen wir dann den Kavos Beach. Zwei Nächte an einer Stelle reichen uns. Und wenn wir davon ausgehen, dass wir Dienstag aufs Festland übersetzen, macht ein Ortswechsel definitiv Sinn.

Der Gold Coast Beach – Paralia Chrysi Akti – war unser Ziel. Dieser befand sich auf halbem bzw. ein Drittel Weg nach Loutra Edipsou, wo wir die letzte Nacht auf Euböa verbringen werden. Wir fuhren auf gleichem Weg zurück, auf dem wir auch gekommen waren. Die Flatterband-Blumentopf-Absperrung auf der frisch betonierten Fläche war inzwischen demontiert worden, so dass wir ungehindert die Stelle passieren konnten. Auch durch den Rest des Dorfes kamen wir ohne Schwierigkeiten. In den Cafes und Tavernen tummelten sich die Leute. Kein Wunder, bei diesem schönen Wetter. Auch der Obst- und Gemüseanhänger stand am Hafen. Doch wir sind noch bestens versorgt.

Hinter der riesigen Club Med Anlage bogen wir rechts ab. Die schmale Straße führte uns durch die Oliven zu einem kleinen Parkplatz an einer geschlossenen Strandtaverne. Hinter dem Parkplatz führt eine schmale Lehmpiste an der Küstenlinie entlang. Neben der Piste gibt es mehrere kleine Buchten, in die man sich stellen kann. Nicht für jede Fahrzeuggröße ist jeder Bucht geeignet.

Wir stoppten zunächst an einer sandigen Bucht, die frei von Bäumen war. Allerdings war der Untergrund etwas schräg und es befanden sich dahinter direkt zwei Häuser. Zu Fuß schauten wir, wie es im weiteren Küstenverlauf ausschaut. Denn mit großen Fahrzeugen soll der Weg von Osten her nicht gut befahrbar sein (wegen der Bäume) und wir wussten nicht, wie weit wir mit Allmo fahren können.

Wir kamen an einer Engstelle (wegen der Höhe) vorbei und entdeckten dahinter einen wunderbaren Platz. Frank befand, dass wir unter der Pinie hindurchpassen würden bzw. dass die Äste uns nichts anhaben können. Also kehrten wir zu Allmo zurück und fuhren zu der ausgeguckten Bucht.



Die Zweige der besagten Pinie streichelten Allmos Dach bzw. die Solarmodule dann doch ganz gut. Aber immerhin waren wir niedrig genug, damit der starre Ast uns nichts anhaben konnte.

Allmo suchte sich in der Bucht einen guten Platz. Wir hatten sogar einen eigenen Strandzugang. In anderen Bereichen des Gold Coast Beach muss man über Steine/Felsen ins Wasser. Die erste Zeit hatten wir den Küstenabschnitt für uns allein, was uns schon ein wenig wunderte. Doch bei dem schönen Wetter trudelten dann nach und nach noch weitere Camper, aber auch Tagesgäste ein. Wie gut, dass es diese kleinen Buchten gab, so dass man dennoch irgendwie für sich allein war.

Nachmittags sah ich mir den weiteren Streckenverlauf in Richtung Osten an. Die erste Abfahrt zur Hauptstraße wäre vielleicht noch möglich, wobei es auf der Strecke auch tiefhängende Äste gab. Doch die zweite (also ganz östliche Strecke) wäre für uns keinesfalls befahrbar. Es gibt einen großen Randabbruch zum Meer hin. Selbst wenn Allmo von der Breite her knapp daran vorbei passen würde, wäre das Risiko viel zu groß, dass der Boden noch weiter nachgibt. Aber so weit würden wir gar nicht kommen, weil vorher eine Engstelle (Baum auf der einen Seite, Baumstumpf auf der anderen Seite) uns ausgebremst hätte. Ein Pritschenwagen passte gerade so dadurch. Die halbgetrockneten Schlammlöcher würden für uns keine Schwierigkeit darstellen. Nach der Streckenerkundung war klar, dass wir den gleichen Weg auch wieder zurück fahren müssen, wenn wir die Gold Coast verlassen.

Früher befand sich entlang des Gold Coast Beach ein Zeltplatz. Was davon übrig ist, sind die Grundmauern der Toilettenhäuschen (davon gab es ganz schön viele) und vereinzelt befinden sich an den Bäumen noch die Platznummern.




Wir genossen die Sonne, wateten immer wieder ins Wasser, was bei Ebbe kaum tiefer werden wollte. Kleine Wellen rollten an den Strand. Heute Morgen war das Meer an der Westküste spiegelglatt, aber nun befanden wir uns an der Südküste.

Am späten Nachmittag bzw. bis zum Abend hin setzte die Flut ein und der Platz, wo wir die meiste Zeit gesessen hatten, wurde überflutet. Wie gut, dass wir zwischenzeitlich schon in Allmos Windschatten umgezogen waren, als es etwas Wind aufkam. Die Wellen nahmen etwas an Intensität zu, aber alles blieb im Rahmen.

Zum Abendessen gab es heute wieder bayrisch-griechische Burger. Anschließend saßen wir noch ein wenig draußen. Mücken scheint es hier nicht zu geben oder sie mögen den Wind nicht.

Sonntag, 16. März 2025

Die Wellen rauschten recht laut, doch dieses Geräusch werden wir in den nächsten Tagen sicherlich vermissen. Emma sorgte leider auch für eine unruhige Nacht. Sie konnte sich einfach nicht entscheiden, ob sie sich unter die Decke an mich kuscheln sollte oder nicht.

Als ich am Morgen aus Allmo stieg, hatte ich direkt ein Gefühl von Sommer. Ja, genauso fühlt es sich an!

Der Tag hielt viel Sonne und ab und zu ein paar Wolken (die schnell vorbeizogen) für uns bereit. Am Morgen spazierte ich in Richtung Strandbar und noch ein Stück weiter. Das Gelände des Club Med kann vom Strand aus ohne Weiteres betreten werden. Am ersten Steg drehte ich wieder um.




Wir bewegten uns zwischen Allmo und dem Meer. Dieses ist immer noch sehr frisch und sorgt schnell für eine Abkühlung, die aber nicht sehr lange anhielt. Temperaturen von 26 Grad waren gemeldet. Ich sag ja: Es ist Sommer. Kaum vorstellbar, dass morgen nur noch 20 Grad erreicht werden sollen und am Mittwoch sogar nur noch 10 Grad.

Am Morgen war das Wasser mit der abziehenden Flut noch sehr trüb. Im Laufe des Tages wurde es immer klarer und die Wellen nahmen ab.

Wir Camper blieben alle an Ort und Stelle und neue kamen nicht hinzu. Ein paar Strandbesucher liefen an uns vorbei. Ansonsten war es sehr entspannt und ruhig.

Zum Abendessen gab es Reste (Souvlaki, Leberkäse und Krautsalat). Für die nächsten Tage hatte ich mittags Nudeln vorgekocht. Morgen ist starker Wind gemeldet und übermorgen Regen. An beiden Tagen könnte es also schwierig werden draußen zu kochen und mit den Nudeln sind wir schonmal gut aufgestellt.



Montag, 17. März 2025

Der stärkere Wind kam früher als gedacht. Gestern meinte ich noch zu Frank, dass es sein kann, dass wir um 7 Uhr in der Früh das Dachzelt abbauen müssen. Nun gut, es war dann bereits vor Mitternacht so windig, dass das Dachzelt mitten in der Nacht abbauen mussten. Der Vollmond warf ein diffuses Licht. Es war also immerhin nicht stockfinster.

Am Morgen war es stärker bewölkt und da der Wind nicht mehr aus Südost, sondern vom Westen her wehte, hatte sich auch die Richtung der Wellen geändert. Wind und Emma sei Dank waren wir früh wach und bereits um kurz nach 8 Uhr verließen wir den Gold Coast Beach. Wir hätten beinah den Eindruck erwecken können auf der Flucht zu sein.

Über den Weg, den wir gekommen waren, verließen wir nicht nur den Strand, sondern auch die Lichada Halbinsel. Zu der frühen Uhrzeit störten wir eine Prozession. Die Pinienprozessionsspinner waren schon unterwegs.

tbc

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