
Über die N88 kamen wir auch heute sehr gut voran. Alle paar Kilometer gab es ausgewiesene Picknickbereiche, zu beiden Seiten der Straße. Auf dem Weg in die Schlucht Gorges du Tarn stoppten wir zunächst am Wegesrand am Tripoint Rhone-Loire-Garonne „Le toit de la France“ an. Eine unscheinbare dreieckige Säule markiert die dreifache Wasserscheide der Flüsse Rhone, Loire und Garonne. Zitat Frank „man sieht ja gar nichts“. Recht hat er. Es wird wohl unterirdisch verlaufen. Auf rund 1300 Metern war es lausig kalt und wir fuhren zügig weiter.
Wir verließen die N88 und nahmen Kurs auf die Gorges du Tarn. In mehreren Serpentinen und Kurven fuhren wir einige Höhenmeter nach unten und später ging es wieder etwas bergauf. Die Straße führte vorbei an Felsen und irgendwann erreichten wir einen Aussichtspunkt. Wir blickten nach unten auf die Gorges du Tarn und auf das kleine Dorf Sainte-Enimie.
Eine schmale Straße führte uns hinunter in das Dorf. Kleine Ausweichmöglichkeiten gab es bei Gegenverkehr. Wobei zwei Autos meist problemlos aneinander vorbeifahren können. Nur bei so einem dicken LKW muss man halt etwas vorausschauend fahren. Es war aber alles unproblematisch.
Das Dorf Sainte-Enimie ist sehr Camper freundlich. Extra ausgewiesene Parkplätze für Camper befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Fluss Tarn, neben der dicken Stadtmauer. Daneben befinden sich auch Parkplätze für normale PKWs (Höhenbegrenzung auf 2,10 m).
Natürlich darf bei so einer Lage an der Gorges du Tarn ein Kajak-Verleih nicht fehlen. Wobei es bei dem jetzigen Wetter wohl eher ein kühles Erlebnis ist durch die Schlucht zu paddeln, anstatt ein cooles.
Während Frank telefonierte und telefonierte, schnürte ich mir irgendwann die Schuhe und wanderte los. Bis zu der Eremitage, doch hoch oben an einen der Felsen gebaut ist, geht’s einige Höhenmeter hinauf. Frank hätte wenig Freude daran, also war es gut so, dass ich allein unterwegs war.
Ich folgte einer Strecke von Wikiloc, die mich zunächst auf dem kürzesten Weg den Berg hinauf führte. Ausgeschildert ist der Weg auch „Sentier de l’Eremitage“. Der Weg hinauf ist ein Kreuzweg, mit den üblichen 12 Stationen.
Die Eremitage ist an die Felswand gebaut. Nur durch ein Gitter ist ein vager Blick ins Innere möglich. Von dort oben hatte ich einen sehr guten Blick auf das mittelalterliche Dorf Sainte-Enimie, den Fluss Tarn und die Gorges du Tarn.
Entlang der Felswand führte mich mein Weg, bis ich an der Straße auskam, über die wir vorhin noch gekommen waren. Allerdings bog ich dann später auf eine Nebenstrecke ab, die mich oberhalb in das Dorf brachte. Dort ging ich dann im Chaosprinzip durch die kleinen verwinkelten Gassen. Entdeckte an jeder Ecke interessante Dinge und unzählige Fotomotive.
Nach 3,4 km und 1,5 Stunden war ich zurück bei Frank. Dieser war mit einem schweizer Pärchen, die mit einem Volvo C304, unterwegs sind, im Gespräch. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile. Anschließend drehten Frank und ich noch eine kleine Runde durch das Dorf. Der Hunger trieb uns zurück zu Allmo. Das Mittagessen war ausgefallen und das machte sich nun bemerkbar.
Frank meinte direkt, dass wir nach dem Essen weiterfahren sollten. Ich fand den Platz gar nicht so schlimm. Also blieben wir, nachdem wir Leberkäse-Weißkohl-Sandwiches gegessen hatten. Frank fuhr das Dach hoch. Ich wollte mich an den Reisebericht machen. Doch dieses Kommen und Gehen, immer wieder Motorengeräusche, machte mich dann doch etwas Verrückt. Hier werden wir keine ruhige Nacht haben. Also fuhr Frank das Dach wieder runter. Emma wurde von meinem Schoß verscheucht und wir flüchteten aus Sainte-Enimie.
Wir verließen Sainte-Enimie über die alte massive Brücke und folgten dem Flusslauf des Tarn. Irgendwo auf dem Weg zu unserer morgigen Wanderung „Les Arcs de Saint Pierre“, wollten wir unser neues Nachtlager aufschlagen. Sehr beeindruckend waren zunächst die Blicke, wir in die Gorges du Tarn werfen konnten. Auf der gegenüberliegenden Flussseite verlief eine Straße in der Nähe des Flusses und die andere am oberen Rand der Felsen.
Tbc














































































































































































































































































































































































































