Der Platz Camping Municipal Le Rayonnement in Rochefort war schnell gefunden und die Dame am Empfang sprach sogar Englisch. Ich war glücklich und Glück hatten wir tatsächlich, dann am Samstag schließt der Campingplatz für dieses Jahr. Wir checkten für zwei Nächte ein und würden Freitag weiterfahren. Perfektes Timing. Für die Waschmaschine und den Trockner mussten wir Jetons erwerben, was uns zusammen fast 8 Euro kostete. Wir nutzten die volle Waschmaschinenkapazität aus und stopften alles rein was ging. In den Trockner würde nur das kommen, was auch in den Trockner darf.
Während ich mich um die Wäsche kümmerte unterhielt sich Frank auf Deutsch mit dem eigentlich französischen Nachbarn (aus der Region Straßbourg) und war anschließend mit Kochen beschäftigt.
Ich wurde auch mit Internet-Recherche nicht aus den Funktionen des Trockners schlau und bat in der Rezeption um Hilfe. Ich bekam dann einen Jeton für den anderen Trockner, der nicht ganz so heiß trocknet. Inzwischen war es schon nach 18 Uhr und es war Dunkel. Wir aßen zuerst die von Frank gezauberte Kasslerpfanne mit Kartoffeln und Apfelmus und beschäftigten uns danach mit dem Aufhängen der Sachen, die nicht in den Trockner durften.
Unsere alte Gummi-Wäscheleine gab dabei den Geist auf, als wir sie an der neuen Leine als Verlängerung festmachten und dann alles um die Stromsäule wickeln wollten. Zum Glück war die neue Leine lang genug, dass wir mit ihr zu einem Baum kamen. Natürlich war es suboptimal abends noch zu waschen, denn draußen würde nichts trocknen. Aber so können wir morgen entspannt in den Tag starten und müssen nicht darauf warten, dass eventuell belegte Maschinen wieder frei werden. Und dann können die Sachen morgen in aller Ruhe weiter trocknen. Hoffentlich kommt kein Regen. Ein paar Kleinteile hingen wir in der Doka auf.
Nach dem dann auch der Trockner vor 19 Uhr noch fertig war (da wird das Waschhäuschen vom Nachtwächter abgeschlossen) und ich die Wäsche direkt zusammengelegt hatte, erledigten wir noch den Abwasch. Frank hatte zwischenzeitlich den Heizlüfter ausgegraben und in der Doka wurde es gemütlich warm. Danach konnten wir uns selber endlich unter die Duschen schwingen. Was für ein schönes Gefühl es doch ist unter einer warmen Dusche zu stehen.
Nach dem Duschgang holten wir die Sachen rein, die an der Leine hingen. Sie waren schon ganz gut angetrocknet und wären durch den einsetzenden Nieselregen wieder nasser geworden.
Donnerstag, 25. November 2021
Es war ab Mittag Regen vorhergesagt, doch leider regnete es bereits am Morgen. Unsere Tagesplanung: Mit den Rädern erst in die Stadt von Rochefort (das ginge natürlich auch zu Fuß) und dann über die Fahrradroute bis nach Tonnay-Charante zur Hängebrücke zu fahren, sahen wir davonschwimmen.
Wir verbrachten den Vormittag damit in der Doka zu sitzen, Löcher in den Regen zu starren. Meine Steppweste wusch ich nochmal mit der Hand durch, da nach dem Durchgang in der Waschmaschine noch Waschmittelrückstände dran hafteten. Im Wind flatterte sie fröhlich mit meiner Woll-Leggins und einem Loop-Schal um die Wette.
Gegen 12 Uhr hörte es dann doch tatsächlich auf zu regnen, nur der Wind war ungemütlich. Dennoch schnappten wir unsere Räder und radelten in die Stadt. In Rochefort befand sich bis 1927 das größte Marinearsenal Frankreichs. Baracken und andere Gebäude zeugen davon. Leider stand der Nachbau der Fregatte Hermione nicht im Hafen/Trockendock. Schade.
Wir fuhren ein wenig durch die Gassen, suchten und fanden einen Bäcker und sahen auf dem Weg zurück zum Campingplatz das Eisenkonstrukt des Pont Transbordeurs, einer Schwebefähre über die Charante. Den kurzen Abstecher wollten wir wagen, denn zwischendurch kamen mal ein paar Tropfen runter. Unser Vorhaben wurde durch die Kälte und das Auftauchen eines Bricorama Baumarktes gebremst.
Wir durchstöberten den Baumarkt erfolglos auf der Suche nach Bremsflüssigkeit und einem neuen Rücklicht für Allmo. Stattdessen ging ich mit neuen Garten-Schuhen in der Hand wieder hinaus. Unsere „Rennschlappen“, so billige Schlappen von IKEA, taugen nicht wirklich was. Sobald die Wege etwas nass sind gibt es nasse Füße. Sie nehmen zwar wenig Platz weg, das ist aber auch schon der einzige Vorteil. Frank gefiel die Farbe der Gartenschuhe nicht, folglich ging er leer aus.
Wieder warm geworden fuhren wir nun auch noch die 1,5 km bis zum Pont Transbordeur. Leider war die Saison vorbei und die Transbordeur im Winterschlaf. Schade, wir hätten gerne im Einsatz gesehen, wie die Plattform über den Fluss schwebt.
Bis zum Campingplatz waren es nur wenige Kilometer.
Den Rest des Tages verbrachte Frank mit Computer-Kram und ich las zunächst und plante dann unsere Route um.
Anstatt neu zu kochen, es regnete mal wieder, gab es die Reste von gestern. Dazu holten wir unsere Kochplatte nach vorne in die Doka. Für nur Aufwärmen war das vollkommen in Ordnung.
Freitag, 26. November 2021
Es schien ein schöner Tag zu werden, zumindest war es trocken und der Himmel nicht ganz so grau.
Nachdem wir nochmal die heißen Duschen genossen, gefrühstückt und alles zusammengepackt hatten verließen wir den Campingplatz in Rochefort und fuhren mit Allmo nach Tonnay-Charante.
tbc