Im Norden von Fuerteventura, mit Blick auf Lanzarote, befinden sich die sogenannten Popcorn Strände. Diese waren unser Ziel. Bei Corralejo bogen wir auf eine geschotterte Piste ab, die sehr gut zu befahren war. Selbst normale Leihwaren fuhren dort ohne große Schwierigkeiten entlang.
Natürlich handelt sich dabei nicht wirklich um Popcorn, welches am Strand liegt, sondern um Kalkalgen. Diese entstehen durch einen natürlichen Prozess und spielen für den Mikroorganismus an den Stränden eine wichtige Rolle.
Leider nimmt die Menge an Popcorn rapide ab. Große Schilder weisen darauf hin, dass man das Popcorn nicht mitnehmen soll. Wer am Flughafen erwischt wird, muss mit Geldstrafen rechnen. Natürlich werden Wind und Wetter auch ihren Beitrag zum Verschwinden des Popcorns leisten.
Am Hauptstrand selbst hat sich jemand einen privaten Bereich abgesteckt, ein einfaches Gebäude darauf gesetzt und das Gelände umzäunt und gefühlt 100 Schildern mit „privado“ angebracht. Solange niemand etwas sagt wird auf den Kanaren wohl sehr viel geduldet. Zwei kleine Parkbuchten waren verblieben, wo schon einige Pkws standen.
Wir fuhren noch etwas weiter, schließlich wollten wir ungestört unsere Wäsche auf der Wäscheleine trocknen und nicht inmitten von den Tagestouristen stehen. Ein paar Meter die Straße herunter gab es eine ebene Fläche neben der Straße, auf die wir Allmo platzierten.
Frank hatte nach dem Willys-Treffen an der Mosel noch neue Heringe (eher Bodenanker) bestellt, die deutlich mehr können als so einfache Heringe. Die durften nun erstmals zum Einsatz kommen. Damit die Anker auch fest um Boden verblieben, hämmerte Frank diese hinein. Die Stange, an der die Wäscheleine hing, sicherte er mit drei Seilen und Ankern. Trotz Wind bewegten sich die Anker kein bisschen und die Wäsche konnte auf der Leine trocknen ohne dass wir Sorge haben mussten, dass das Konstrukt zusammenbricht. Zwei Stunden später war alles trocken. Wind und Sonne sei Dank!
Nachdem wir alles wieder demontiert und verstaut hatten gingen wir an den Popcorn Strand, der eigentlich Playa dell Mejillon heißt. Tatsächlich lagen zwischen den schwarzen Steinen zunächst wenige und dann immer mehr kleine weiße Steine, die wie Popcorn aussahen.
Mit der Piste neben uns fühlten wir uns fast wie auf einer Autobahn. Wir hätten nicht gedacht, dass den Weg so viele Menschen nehmen um von El Cotillo nach Corralejo oder umgekehrt zu fahren.
Auch wenn der Sonnenuntergang nicht ganz so spektakulär war, färbte sich später der Himmel in einem wahnsinnig kräftigen orange. Ein dicker leuchtender Streifen war über dem Küstenstreifen zu sehen. Sehr genial!
Freitag, 27. Oktober 2023
Der Wind wehte recht kräftig vom Meer in das Dachzelt (von dem wir nur die Seitenteile hochgezogen hatten), was Frank wenig zu stören schien. Ich zog mir in der Nacht immer wieder die Decke über den Kopf, um möglichst wenig Wind abzubekommen.
Mit starker Bewölkung starteten wir in den Tag. Nur ab und zu blinzelte die Sonne durch die dicken Wolken. Schon früh fuhren die ersten Fahrzeuge über die Piste. Auch wir setzten uns nach dem Frühstück in Bewegung und folgten der Piste in Richtung El Cortillo.
Einige schöne Buchten lagen entlang der Strecke, leider hing auch oft ein fieser Algengeruch in der Luft, wenn wir für ein Foto stoppten. Dort wollten wir nicht länger als nötig verweilen. Das Landschaftsbild wechselte sich mit mit Lava, Sanddünen und kleinen grünen Oasen ab. Ab und zu lag etwas Sand auf der Piste, was das Fahren direkt viel angenehmer machte. Die Spurrillen und Auswaschungen waren mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt.
Am Playa el Hierro herrschte Hochbetrieb. Der Strand scheint sehr beliebt bei Surfern zu sein. Wo es nur möglich war, standen Fahrzeuge geparkt. Auch der Straßenrand war zugeparkt. Wir hatten Glück, das uns in den engen Kurven an der Stelle kein Fahrzeug entgegenkam bzw. das die PKWs Platz hatten zum Ausweichen.
Auch an der Playa Blanca standen Surfer, dort bekamen gerade Anfänger beigebracht, wie sie auf dem Surfbrett stehen müssen.
An der schönen Bucht Playa El Majanicho stand tatsächlich ein Parkverbot-Schild, welches erst sichtbar war, als wir schon am Rand gehalten hatten. Wir entsorgten an den dort aufgestellten Tonnen schnell unseren Müll und fuhren auch schon weiter.
Faro del Toston
Bereits aus der Ferne sahen wir den Leuchtturm Faro del Toston. Bis wir diesen erreichten wurde die Piste noch etwas ungemütlicher. Für Allmo kein Problem, aber mit einem normalen Pkw fand ich es persönlich doch sehr grenzwertig dort entlangzufahren. Frank nahm zwischendurch kleine Ausweichstrecken über getrockneten Lehm-/Sandboden und überließ die holprige Piste den Pkws.
Von dem natürlichen Becken in der Nähe vom Leuchtturm war nicht viel zu erkennen. Zudem fing es auch etwas an zu Nieseln, so dass wir zunächst in Allmo verharrten. In dem Gebiet am Leuchtturm soll es viele Fossilien geben. Die versteinerten weißen Sandsteinflächen zwischen der schwarzen Lava ist zwischen 1,6 Millionen und 10.000 Jahren alt. Fossilien, wie wir sie uns vorstellen, waren keine zu finden. Aber für Geologen muss die Struktur wohl aufschlussreich sein.
Ein Schild neben dem Leuchtturm wies darauf hin, dass das Bauen von Steinmännchen verboten ist, weil sonst die Umwelt durcheinandergerät. Auf dem Parkplatz zog Allmo viele Blicke auf sich. Manchmal kann das schon etwas nervig sein.
Vom Leuchtturm bis nach El Cotillo war es nun nicht mehr weit.
tbc