Mirador del Balcon



Vom Meeresspiegelniveau waren wir auf ungefähr 700 Höhenmeter zu den Los Azulojos gefahren und schlängelten uns anschließend wieder auf das Meeresspiegelniveau. Unser Ziel war der Ort Playa de La Aldea.

Unterwegs stoppten wir in La Aldea, um in einem Supermarkt (der sonntags geöffnet hat) Wurst und Brot zu kaufen. Der Spar-Markt kam uns gerade recht. Auf Fuerteventura hatten wir dort guten und günstigen Aufschnitt an der Frischetheke erworben.

Bis zum Playa de La Aldea waren es anschließend nur noch wenige Kilometer. Bei Karten-Gockel ist ein Platz als „Motorhome Park for free“ deklariert, also parkten wir dort unseren Allmo. Frank fand den Platz zum Übernachten nicht so schön, parkte den Allmo aber direkt so ein, als ob wir dortbleiben würden.

Zu Fuß steuerten wir zunächst eine verlassene Destillerie an, doch deren Pforten waren verschlossen und das Gebäude was daran gebaut war, war bewohnt. Welch interessante Lage für eine Destillerie direkt am Meer. Das hat bestimmt was damit zu tun, dass früher (bis ca. 1943) der Ort nur über den Seeweg erreichbar war und zum Hafen war es nicht weit. Grund für den Bau des Hafens (um 1900) war jedoch der Anbau von Tomaten, die irgendwie transportiert werden mussten. Die Verbindungsstraße zwischen La Aldea und Agaete wurde zwischen 1934 und 1954 gebaut. An eben dieser Straße befindet sich der Mirador del Balcon, den wir später noch besuchten.



Mittlerweile befindet sich zwischen den Klippen eingebettet ein Feuchtgebiet. Neben einem Charco Verde (einem sehr überschaubaren grünen Teich), gibt’s dort auch noch mehr Vegetation. Der Strand liegt voll mit mittelgroßen Kieselsteinen. Im nördlichen Bereich des Strandes befindet sich ein Picknickplatz. Dem gegenüber ist eine Baustelle. Keine Ahnung, ob das mal ein Restaurant werden soll. Den Strand damit zu verschandeln, finden wir eher suboptimal.

Und dann schloss sich auch schon die Bebauung an. Es gibt in unmittelbarer Nähe zum Strand mehrere Gastronomiebetriebe, die bei dem schönen Wetter (und nicht vergessen, es ist heute der 3. Adventssonntag) sehr gut besucht waren. Von dem angekündigten Wind war so gar nichts zu spüren.

Auf dem Kieselsteinstrand waren Liegeflächen (wie kleine Inseln) aus Holz aufgestellt worden. Zu Hause liegen wir ja meist auch direkt auf unserer Holzterrasse, es war also fast wie daheim. Ein in einen Felsen gehauener Tunnel führte zu einer kleinen Bucht, in der es neben dem Kieselstrand auch einen kleinen Sandstrand gab.

An beiden Seiten, an die Klippen gebaut, befanden sich kleine, bunkerähnliche, Verteidigungsanlagen.


Für unseren Geschmack herrschte viel zu viel Trubel. Geschnatter hier, Gejohle da. Für Menschen, die gerne in Cafes sitzen bestimmt ein schöner Ort und auch von der Kulisse her mit den Felsen eigentlich sehr schön, doch wir fanden es etwas nervig und flüchteten nach einer Weile zu Allmo.

Bei Allmo legten wir eine kurze Pause ein und überlegten, wie wir den restlichen Tag gestalten. Möglichkeit 1: wir bleiben stehen
Möglichkeit 2: wir fahren zum Mirador del Balcon und bleiben dort in der Nähe
Möglichkeit 3: wir fahren zum Mirador del Balcon und dann weiter zur Playa del Risco.

Wir entschieden uns erstmal für die 2. Möglichkeit und hielten uns die 3. Variante noch offen.

Mirador del Balcon



Die parallel zur GC-2/GC-200 verlaufene Straße durch die Berge, ist für den motorisierten Verkehr nicht mehr zugelassen. Also fuhren wir ein kurzes Stück auf die Autobahn und an der nächsten Abfahrt wieder herunter und wieder in die Berge. Klar, dass ein Mirador sich weiter oben befindet.

Die Sonne schien und strahlte die Berge an. Am Mirador parkten einige Autos, doch passenderweise war genau der Platz am linken Rand frei. Besser hätte es für uns nicht laufen können. Bei allen anderen Plätzen hätten wir zu weit in die Fahrbahn hereingeragt. Die Menschen machten natürlich wieder große Augen, was wir einfach ignorieren, so lange uns niemand anspricht.

Auch an diesem Mirador befand sich ein Wegweiser Richtung Polarstern und es gab auch entsprechende Informationstafeln. Ein kleiner Verkaufswagen mit Getränken und Snacks durfte auch nicht fehlen.



Der Küstenstreifen mit den Steilklippen ist phänomenal schön. Leider lag der südliche Teil etwas im Gegenlicht bzw. warfen die Klippen ihren eigenen Schatten darauf. Das Meer unten war glasklar und schimmerte in einem schönen Blauton. Frank hätte am liebsten das Kajak ausgepackt, sich die Schnorchelausrüstung geschnappt und wäre in See gestochen. Stattdessen gingen wir auf den kleinen Aussichtsbalkon aus Glas und Beton. Etwas unheimlich ist das ja schon. Richtung Norden hatten wir einen perfekten Blick auf die Steilklippen. Wir könnten uns glatt auf Kauaii/Hawaii befinden.

Neue Touristenmassen stürmten auf den Balkon (das es dort keine Limitierung der Personenzahl gab???) und nachdem wir ein Pärchen und die uns fotografiert hatten, traten wir den Rückzug an.

End of the Road

Drehen und wenden war an der Stelle für uns nicht oder nur schwierig möglich, somit folgten wir dem Straßenverlauf für ungefähr 2 Kilometer. Dort endet die alte Landstraße zwar nicht, sie wurde jedoch aufgrund eines Felsabgangs für die Weiterfahrt gesperrt. Auch zu Fuß ist der Durchgang verboten. Wobei die Seitentore zwischenzeitlich endwendet wurden und man somit theoretisch weiterlaufen könnte.

Starke Netze und Drahtseile sichern die Felsen, zumindest konnten wir das vom Tor aus noch sehen. Ob noch irgendwo Schutt und Geröll auf der Straße liegen oder tatsächlich ein Stück des Weges fehlt, wissen wir nicht. Vielleicht will auch niemand riskieren, dass bei dem instabilen Gelände jemand zu Schaden kommt.

Vor dem gesperrten Bereich befindet sich an einem Felsen eine größere geschotterte Fläche, deren Ränder und Seiten über und über mit weißen Papieren übersäht war. Dort wollten wir keinesfalls übernachten und somit trat die Möglichkeit 3 in Kraft.

Auf dem selben Weg ging es wieder hinunter Richtung Mirador, an diesem vorbei und zurück auf die Autobahn in Fahrtrichtung Agaete.

Tbc

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