Unser heutiges Tagesziel, Acheron Springs, lag von unserem Übernachtungsplatz nur 25 Kilometer entfernt. Wir kehrten der Küste den Rücken und nahmen Kurs auf die Berge Griechenlands.
Entlang der Straße, die zum Canyon führt, befanden sich mehrere Rafting-Touren-Anbieter, die zu dieser Jahreszeit geschlossen hatten. Auch die Gastronomie/Büdchen waren verriegelt. Ein Glück für uns, weil wir diesen Trubel versuchen zu umgehen.
Auf der großen als Parkplatz ausgewiesenen Fläche stand eine kleine Feuerwehr (müsste ein Bremer sein) aus den Niederlanden. Wir parkten Allmo, zu Franks Leidwesen, nicht auf den Kieselsteinen direkt am Fluss, sondern auf der grünen Fläche daneben.
Bevor es sich das Wetter anders überlegt, hüpften wir in unsere Wasserschuhe und machten uns auf den Weg in den Canyon. Die Steine auf dem Parkplatz waren durch die dünnen Sohlen leider sehr gut zu spüren und als wir dann auf einem angelegten Weg weitergingen, da fragte ich mich, warum wir überhaupt die Wasserschuhe anhatten.
Fotos, die ich gesehen hatte, zeigten Menschen im Wasser, also wird der befestigte Weg wohl irgendwann zu Wasser werden. Und so kam es auch. Nachdem wir noch ein wenig auf lehmigen Waldboden (mit sehr interessant aussehenden kahlen Bäumen) gingen, war die Stelle erreicht, an der wir ins Wasser mussten.
Frank streikte sofort. Bereits am Holtes Canyon in Albanien war ihm so bitterkalt gewesen und daher war für ihn sofort klar, dass er keinen Schritt in das Flussbett setzen wird. Ich wollte wenigstens testen, wie kalt das Wasser tatsächlich ist. Schon während der paar Sekunden, in denen ich ein Video drehte, bekam ich gefühlt Eiszapfen an den Zehen. Okay, die Wanderung in den Archeron Springs Canyon hatte sich somit ruckzuck erledigt.
Natürlich wäre Griechenland nicht Griechenland, wenn sich nicht irgendwelche Mythen um den Fluss ranken würden. Im Internet finden sich dazu antworten.
Aus einer unterirdischen Quelle bzw. aus der Felswand raus, sprudelte das Wasser in den Fluss hinein. Auf dem Rückweg sahen wir auch noch ein paar Quellen, auf die wir zuvor nicht geachtet hatten. Nun gut, irgendwo muss der Name „Springs“ ja hergeleitet werden.
Und somit waren wir schneller als gedacht zurück bei Allmo. Hatte nach unserer Ankunft ein kleines Kätzchen uns begrüßt und ein Futterschälchen abgestaubt, so hatte sich dieses während unserer Abwesenheit in einen Hund verwandelt. Nein, nicht wirklich. Aber nun lag ein Hund neben Allmo, der direkt auch etwas zu fressen bekam, obwohl er nicht bettelte.
Frank kam auf die Idee, sich dem Öl-Schmier an der Ölwanne und der Achse zu widmen. Entdeckt hatten wir die Spritzer schon vor einer Weile, aber bisher sah Frank keine Notwendigkeit sich damit zu beschäftigen. Jetzt war es also so weit. Er vermutet, dass die Flüssigkeit aus unserem improvisierten Öl-Tropfen-Auffangbehälter, bei der Fahrt herausgeschüttelt wurde, weil dieses inzwischen ganz gut gefüllt war. Hoffen wir, dass es daran gelegen hat.
Auch an unserem Hinterrad auf der Beifahrerseite war wieder eine Öl-Spur zu erkennen. Das könnte aber noch mit unserer Schieflage, als wir im Matsch feststeckten, zusammenhängen. Beide Stellen werden wir weiter beobachten.
Ich hatte in der Zwischenzeit den Abwasch mit Flusswasser erledigt. Falls es später regnet, war dieser schonmal erledigt. Zum Glück entschieden wir uns früh für eine warme Mahlzeit, denn kaum war die Suppe erwärmt, da fing es auch schon an zu tröpfeln. Der Regen kam schneller als vorhergesagt, wobei die Wolken es hatten erahnen lassen.
Nach dem die Suppe verputzt war, war es auch schon wieder trocken und wir konnten in Ruhe den restlichen Abwasch erledigen. Immer wieder fing es später leicht an zu regnen.
Am späten Abend regnete es etwas stärker und es hörte sich im Koffer so an, als würde das Wasser geradewegs in den Koffer hineinlaufen. Was es zum Glück nicht tat. Auch ein wenig Blitz und Donnergrummeln war zu vernehmen.
Mittwoch, 20. November 2024
Am Morgen war es trocken. Es wehte jedoch ein frischer Wind und der Himmel war von Wolken verhangen. Wir frühstückten innen und gaben der Katze von gestern zwei Schälchen Futter. Und dann machten wir uns auch schon abreisefertig. Die Katze und ein Hund schauten uns traurig hinterher. „Jetzt fahren sie davon, unsere Futterspender, …“ Oder ähnliches werden sie gedacht haben.
Tbc