Über eine steile Straße fuhren wir zum Lichnos Beach hinunter. Bereits von oben schimmerte das Wasser türkisblau. Während der westliche Strandbereich bebaut ist, befinden sich im östlichen Bereich Parkplätze unter Olivenbäumen, für Tagesbesucher.

Wir parkten Allmo auf der Fläche vor dem Bereich mit den Olivenbäumen, denn an dessen Eingang stand ein Camper-Verboten-Schild. Wir interpretieren das für uns, dass wir im vorderen Bereich ruhig stehen können. Zumindest so lange niemand etwas sagt.

Frank nutzte den Pfosten von dem Verbotsschild, um daran eine der Wäscheleinen zu spannen. Die andere Leine befestigte er an der Info-Tafel zur Bucht. Die jeweils anderen Enden waren an Allmo befestigt.

Mit den drei Decken und zwei Badetüchern füllte sich der Platz auf den Wäscheleinen schnell, so dass die Shirts nachher nur noch gerafft aufgehangen werden konnten.

Frank wechselte in der Zwischenzeit unsere Wischerblätter aus. Bereits vor einem Jahr auf Fuerteventura hatten wir neue Scheibenwischer gekauft. Wie gut, dass wir diese dabei hatten. Was so richtig mit den Alten nicht stimmte, hatte ich nicht mitbekommen. Aber Frank wird ja nichts tauschen, was nicht notwendig ist.


Anschließend packte er unser Kajak aus. Zuletzt hatten wir dieses vor zwei Jahren genutzt. Also war es an der Zeit, dieses zu Wasser zu lassen. Die Küste sah vielversprechend aus, und wenn uns niemand verscheucht, dann werden wir zwei oder drei Nächte bleiben. Dann lohnt sich das mit dem Kajak richtig.

Frank stach allein in See, denn ich wollte mir das nach dem leidgeplagten Sommer nicht antun auf dem harten Gummi zu sitzen. Ich hatte ihm nicht verraten, dass es links herunter eine Höhle gibt, in die er mit dem Kajak paddeln kann. Doch er entdeckte sie natürlich von selbst. Aphrodite’s Cave wird diese genannt.



Mit einem breiten grinsen kam er nach einer Weile zurückgepaddelt. Neben der Höhle gab es auch noch einen Arch zu bewundern. Ich war noch gar nicht richtig zum Lesen gekommen und nach Franks Rückkehr unterhielten wir uns eine ganze Weile mit unseren Nachbarn aus Spanien.

Am frühen Nachmittag begann Frank eine Lauch-Hack-Suppe zu kochen, während ich die schon trockene Wäsche ab nahm.

Bevor unsere spanischen Nachbarn zur Laundry fuhren, um dort ihre Wäsche abzuholen, schauten wir uns den inzwischen aufgeräumten und abfahrbereiten Van an. Insbesondere der Apotheker-Schrank gefiel mir.

Als die beiden fuhren, war auch schon die Suppe fertig. Mit Blick auf das Meer genossen wir unsere feuerheiße Mahlzeit. Da hatte aber jemand mit Volldampf gekocht. Nach dem Abwasch waren auch die letzten Kleidungsstücke trocken. Zum Glück, denn die Sonne stand bereits oberhalb des Hügels und verschwand bald darauf.


Emma wurde zuvor noch zu einem Strandspaziergang ohne Leine genötigt. Wobei sie direkt zu Allmo zurück lief. Weil der direkte Weg nicht begehbar war, schaffte sie es von allein die Stelle zu finden, von wo aus ich sie heruntergetragen hatte. Und schon stand sie neben Allmo und ihr Blick ging sehnsüchtig nach oben zur Tür.

Wie immer, wenn die Sonne verschwindet, verkrümelten wir uns in Allmo. Erstaunt waren wir, dass heute nur eine Handvoll Pkws zum Strand kamen. Dabei war es Samstag und das die Sonne schien. Aber vermutlich ist es den Griechen bei gemeldeten Temperaturen von um die 15 Grad (fühlt sich in der Sonne deutlich wärmer an) schon zu kalt.

Sonntag, 17. November 2024

Jäh wurden wir mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen. Obwohl es gar nicht windig war hatte sich die Stange von unserem Vordach am Zelt gelöst und war mit einem Plong-Klirr zu Boden gefallen. Sicherheitshalber sammelte Frank sie direkt ein. Wir wissen ja nicht, was am Morgen los ist und wollten vermeiden, dass irgendwer darüber fährt.

Auch Emma schrie irgendwann, weil der Napf nicht zu ihrer Zufriedenheit gefüllt war. Nach diesen beiden größeren Unterbrechungen schaffte ich es dann tatsächlich bis 8:45 Uhr zu schlafen. Darüber war ich schon ein wenig erschrocken. Aber wir hatten heute nichts vor, außer das schöne Wetter und den Strand genießen.

Am späten Vormittag stach Frank mit dem Kajak in See. Diesmal paddelte er in die andere Richtung und entdeckte zwei einsame kleine Sandstrand-Buchten, die nur vom Meer aus erreichbar sind. Ich saß währenddessen auf unseren schönen Strandstühlen in der Sonne. Bei einem Kiesstrand sind diese Stühle viel geeigneter als unsere Picknickdecke. Später gesellte sich Frank zu mir. Ach, was war es herrlich!!!



Als Mittagssnack gab es Apfelsinen. Irgendwie muss der riesige Sack leerer werden. Wobei sie für unseren Geschmack etwas zu säuerlich sind. Gestern Abend hatte ich bereits überlegt daraus Marmelade zu kochen. Oder vielleicht Kompott. Mal sehen.

Der Brotteig brauchte noch ein wenig mehr Gehzeit und als das Brot dann fertig gebacken war, sind wir bereits zur Hauptmahlzeit übergegangen. Heute gab es dem restlichen Gyros wieder selbstgemachte Gyors-Pita, mit Salat, Tomaten und Feta.

Frank verstaute das Kajak später wieder in der Dachbox. Auch wenn wir morgen noch hier bleiben, muss er seinen Ellbogen schonen und nicht zu einer erneuten Paddeltour aufbrechen.

Montag, 18. November 2024

Heute sollte es auch noch schön werden, sogar sonniger als gestern, bei Temperaturen um 15 Grad. Daher blieben wir weiterhin am Lichnos Beach.

Ich hatte gestern ganz vergessen über die wenigen Besucher zu berichten, die an den Strand kamen. Es war wieder kaum ein Handvoll, also ähnlich wie am Samstag.

Bereits nach unserem späten Frühstück kam ein älterer Herr, der sich um die Olivenbäume kümmerte. Immer wieder hörten wir die Motorsäge. Kurz drauf kam ein Womo aus Frankreich. Dieses blieb auch noch am Montag.

Wir unterhielten uns mit einem jungen Paar aus Deutschland, die auf Familienbesuch hier waren und gleich bei der Olivenernte helfen würde. 120 Olivenbäume besitzt die Familie. Um einen Liter Olivenöl zu erhalten, sind ungefähr 10 Liter Oliven notwendig. Natürlich spielen Wind und Wetter eine große Rolle. Letztes Jahr war die Olivenernte sehr schlecht. Dieses Jahr etwas besser. Aber es fehlte der Regen, damit die Früchte ertragreicher sind und nicht wie verschrumpelte Rosinen aussehen.

Heute kam nur ein älterer Herr zum Fischen. Schnell verschwand er wieder. Ob es daran lag, dass er in der Kürze der Zeit nicht erfolgreich war, oder ob die französischen Hunde, die ihn anbellten, Schuld an der schnellen Flucht waren? Wir wissen es nicht.

Ansonsten geschah den Tag über nicht viel. Am Morgen versuchte ich mich darin aus den vielen Orangen, die nicht so wirklich süß schmeckten, einen Kompott zu kochen. Schnell waren die bereits leeren Marmeladengläser gefüllt. Später mussten wir feststellen, dass die Orangen als Kompott auch nicht besser schmecken als im ungekochten Zustand. Mit viel griechischem Joghurt und Zucker wird’s wohl irgendwie gehen.


Wir gingen kurz ins Wasser und genossen ansonsten das schöne Wetter und die ruhige Umgebung.

Unsere warme Mahlzeit bestand heute aus Hähnchen-Burgern. Eigentlich wären die Reste der Suppe dran gewesen, aber weil wir heute Zeit hatten und morgen wieder Fahren und Wandern angesagt ist, wollten wir lieber heute frisch kochen und die Suppe für morgen lassen. Ist halt alles eine Sache der Planung.

Nach dem Essen war die Sonne hinter dem Hügel verschwunden und wir zogen von unseren Strandstühlen in die Doka um.

Dienstag, 19. November 2024

Der Wind wehte am Morgen etwas frisch, dennoch frühstückten wir draußen. Die Sonne schien und im Windschatten von Allmos Reifen war es okay. Heute war Abreisetag. Nach drei Nächten an diesem schönen Flecken zog es uns weiter. Auch der französische Camper-Nachbar war in Aufbruchstimmung. Bereits für den Nachmittag war Regen vorhergesagt und wir wollten noch ein wenig in einen Canyon hineinwandern. Also machten wir uns nach dem Frühstück abreisebereit. Bis wir dann so weit waren, war es schon halb 10 Uhr durch.

tbc

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