Heute war es so weit, wir setzen mit der Fähre Aqua Juwel der Reederei Seajets von Gythio nach Kissamos auf Kreta über. 

Um 15:30 Uhr sollten wir uns an Hafen einfinden. Wir waren etwas vor der Zeit dort und reihten und in der Schlange mit den Vans und Womos ein. Wie ungewöhnlich. Auf den Kanaren standen wir immer bei den LKWs. An der Hafeneinfahrt hatten wir noch unsere neuen Unimog-Bekannten A+A gesehen und gewunken. Vielleicht treffen wir die beiden im Januar/Februar auf Kreta. Wir sind gespannt.

Die Fähre erreichte den Hafen fast pünktlich und nach und nach fuhren die Fahrzeuge von Bord. Dann durften wir auch schon auf die Fähre. Als erstes wurde der Van mit kleinem Anhänger auf die Fähre geschickt, nach drei weiteren Vans folgten wir. 

Auf der Fähre sahen wir, dass dort rangiert werden musste. Ganz wilde Anweisungen bekam der Van mit dem Hänger. Na, das soll was werden. Vielleicht hätte man uns besser rückwärts drauf gelassen, dass mit dem drehen und wenden scheint ja nicht so einfach zu sein. Die folgenden Vans waren etwas schneller eingeparkt und dann waren wir an der Reihe. 

Anstatt uns einfach zu sagen, wo wir uns hinstellen sollen, gab es wirre Anweisungen. Ob mit „rechts“ und „links“ tatsächlich die jeweilige Richtung gemeint war, blieb fragwürdig. Frank sollte dann ein ganzes Stück vor setzen, um dann wieder zurück zu fahren. Leicht genervt war er schon von den wirren Ansagen und der Typ war genervt, weil’s nicht so ging wie er wollte. 

Irgendwann standen wir dann zu seiner Zufriedenheit eingeparkt. Frank bedankte sich bei ihm, wobei das wohl eher ironisch gemeint war.  Neben uns wurde ein Van aus Österreich Millimeter genau eingewiesen. Daneben musste die Fahrspur für Pkws frei bleiben. Verstehen muss man diese Logik nicht. Auf den Kanaren Fähren kamen in der Regel zuerst die Pkws drauf und dann die größeren Fahrzeuge. Was ja auch sinnvoll ist.

Warum der Camper aus Worms vor dem Boot parken durfte (die fuhren nach uns auf die Fähre) und nicht wir, war uns allen ein Rätsel. Das Fahrzeug ist ja schmaler als wir und wir hätten auf deren Platz besser gestanden und die einfacher auf unserem. Aber was der Chef-Einweiser sich in den Kopf gesetzt hat, musste wohl so umgesetzt werden. Vielleicht ist es auch ein wenig Macht ausüben.



Als wir uns auf die Suche nach dem Aufgang machten, kam der Chef-Einweiser uns mit einem Blick entgegen, so nach dem Motto “ habt ihr ja doch noch hinbekommen“. Um auf das Deck zu gelangen, mussten wir die Fähre über die Rampe verlassen und daneben über den Passagiereingang rein. 

Später kamen wir mit dem Paar aus dem Van mit Hänger ins Gespräch und kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass es einfacher gewesen wäre, wenn wir gewusst hätten wo wir hin sollen, weil er weiß wie sein Gespann zu lenken ist und bei uns ist es das Gleiche. Wobei wir echt den Eindruck hatten, dass die das zum ersten Mal mit dem Einweisen gemacht haben.

Bis zum Ablegen war es nicht mehr lang. Allen Ernstes kam um 10 vor 5 noch ein Fahrzeug angefahren (ein ehemaliger Feuerwehr Eck-/Kurz-/Rundhauber aus Österreich). Der Typ fragte, ob sie noch mit dürften. Ja, aber nur mit Ticket, was es nur außerhalb vom Hafen zu kaufen gibt. Der Lkw sauste davon und kam recht zügig wieder zurück. So schnell kann niemand Tickets auf den Namen und mit dem Fahrzeug-Kennzeichen ausgestellt, geschweige denn bezahlt haben. Flott fuhr der Lkw auf die Fähre. Ob mit oder ohne Ticket? Wir wissen es nicht. 

Mit nur zwei Minuten Verspätung legte die Fähre ab. Wir standen noch etwas draußen und sahen Gythio hinter uns verschwinden. Auch die Sonne war schon hinter den Hügeln verschwunden. 

Wenn alle noch ihr Fahrzeug vernünftig ausgeparkt bekommen, dann ist ja alles gut. Wir werden es in nicht ganz sieben Stunden wissen. 

Nach dem Ablegen machten wir es uns im Inneren in einer der Sitzgruppen gemütlich.  Zweieinhalb Stunden später erreichten wir Kythira. Frank ging nach draußen und sah sich an, wie die Auflieger von Bord gingen. Teilweise mussten ein paar Pkws raus und nachher wieder rein fahren. Irgendwer hatte da wohl falsch geplant. Ungefähr eine halbe Stunde dauerte der Zwischenstopp, dann ging’s weiter.

War die See zu Anfang sehr ruhig, war nach der Hälfte der Zeit leichter Wellengang zu spüren. Hoffentlich passiert Allmo nichts.

Rund zwei Stunden nach dem Ablegen in Kythira erreichten wir die kleine Insel Antikythira. Der Zwischenstopp dauerte nur eine Viertelstunde. Die See war inzwischen wieder etwas ruhiger geworden und so blieb es auch für die restliche Zeit.


Die sieben Stunden vergingen mit viel Quatschen mit den anderen Campern, ein wenig Lesen und Reisebericht schreiben doch schnell rum.


Tatsächlich gelangten wir alle unfallfrei von Bord. Zum Übernachten fuhren wir nur einmal ums Eck und blieben auf einer größeren geschotterten Fläche am Hafen von Kissamos stehen.

Emma hatte die Überfahrt gut überstanden. Wir hatten vorsichtshalber Licht für sie angelassen, weil wir nicht wussten, ob auf dem Fahrzeugdeck während der Fahrt die Beleuchtung an ist oder nicht.


In Allmo war es total warm, draußen war die Temperatur angenehm. Es war inzwischen nach Mitternacht und dennoch gönnten wir uns zum Erreichen von Kreta noch jeder 1,5 Pinnekes vom Traubenlikör. Jetzt ist die Flasche leer und wieder etwas mehr Platz im Kühlschrank.

Frank baute das Dachzelt auf und wir hüpfen in die Betten. Schlaf wollte sich nicht so richtig in der Nacht einstellen. Irgendwie waren wir zu aufgedreht. Es war zu warm. Und keine Ahnung, woran es noch gelegen hat.

Tbc

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