Vikos-Schlucht - Oxya Viewpoint


Weil es so schön regnete, wollten wir in Monodendri etwas warmes Essen. Dies gestaltete sich jedoch etwas schwieriger als gedacht. Ein Lokal war nicht geöffnet und die anderen Lokale waren durch Busreisegesellschaften total überfüllt. Die Vikos-Schlucht ist halt ein Besuchermagnet. Bei einem Restaurant durften wir dann auf unseren Wunsch hin draußen auf der Terrasse sitzen. Ein wenig frisch war es zwar, aber immerhin wurden wir satt. Draußen kochen hätten wir bei dem Wetter nicht gekonnt.

Den Weg zum Aussichtpunkt der Vikos-Schlucht sparten wir uns. Wir waren eh schon kalt und nass geworden und vermutlich wäre die Sicht in die Schlucht auch nicht vorhanden gewesen.

Stattdessen fuhren wir zum Übernachten an einen etwas außerhalb liegenden Aussichtspunkt, dem Oxya-Viewpoint. In der Hoffnung, dass wir dort morgen früh eine Aussicht haben werden.

Auf dem Weg zum Oxya Viewpoint erblickte Frank bei der Fahrt an einem Quellwasser-Häuschen Hundewelpen. Frank legte den Rückwärtsgang ein und wir gingen zu den Welpen. Es stellte sich heraus, dass es drei Welpen waren, die aneinander gekuschelt dort hockten. Nach anfänglichem Knurren machten sich die drei nassen Gestalten über Emmas Futter her, dass ich schnell aus Allmos Koffer holte.




Oxya Viewpoint

Das mein Herz bei dem Anblick der drei Schnuffel-Wuffel direkt ergriffen war, muss ich wohl kaum erwähnen. Nachdem die drei noch eine zweite Futterration bekamen, ließen wir sie schweren Herzens zurück. Bis zum Oxya Viewpoint war es nun auch nicht mehr weit. Dort saß (vermutlich) der Vater der drei Welpen mit traurigem Blick im Regen. Natürlich bekam er auch etwas Katzenfutter. So eine Portion war mit einem Happs verschlungen. Natürlich machte ich mir den Abend über Gedanken, wie es den drei kleinen Fellknäulen denn wohl geht.

Erst spät am Abend wurde mir bewusst, dass wir mit dem Überfahren der Grenze nach Griechenland eine Stunde an Zeit verloren hatten. Bei dem trüben und regnerischen Wetter, war mir gar nicht aufgefallen, wann die Sonne untergegangen war.

Montag, 5. Dezember 2022



Die Nacht über hatte es geregnet und auch am Morgen nieselte es immer noch. Nach dem Frühstück (sieben Kühe liefen an uns vorbei) gingen wir die wenigen hundert Meter bis zum Oxya Viewpoint. Wie auch in Monodendri führte der Weg runter zum Aussichtspunkt über Eselfreundliche Stein-Stolperstufen.





Am Aussichtspunkt selbst konnten wir nur erahnen, wie schön die Vikos-Schlucht eigentlich ist. Am Grund der Schlucht sahen wir den Verlauf des Wanderwegs, wenn die tiefhängenden Wolken dies gestatteten. Auch der Blick in die Ferne war begrenzt auf die Wolkenbank.

Ein schmaler Pfad führte ein paar Meter weiter am Fels entlang. Am Ende ging es vermutlich steil bergab. Kein Hinweisschild, keine Absperrung wies auf das Ende des Pfades hin. Wenn man nicht aufpasst ist man – Schwupps – weg. Schnell gingen wir zu Allmo zurück und verließen die Vikos-Schlucht, die bei besserem Wetter bestimmt beeindruckender ist.




Im Guinnes-Buch der Rekorde ist die Vikos-Schlucht zu finden. Und zwar als die tiefste Schlucht der Welt. Jetzt wird manch einer die Stirn runzeln. Denn die Angaben über die Tiefe der Schlucht differieren zwischen 600 und 1000 Metern. Maßgeblich für die Definition als die tiefste Schlucht der Welt ist das Verhältnis zwischen Tiefe und Breite und da hat die Vikos-Schlucht die Nase vorn.


Es gibt eine Hunde-Mama


Natürlich legten wir einen Stopp bei den drei Hundewelpen ein. Und wir waren erleichtert, neben den dreien auch Mama-Hund zu sehen. Wie gut, dass wir die drei Kleinen gestern nicht entführt hatten. Was hätte Mama-Hund für traurige Augen gemacht, wenn plötzlich die drei Kleinen nicht mehr dort unter dem Dach gesessen hätten. Puh … Und ich hatte mir ganz vergeblich Sorgen gemacht.

Als wir am Seitenstreifen stoppten, kamen die drei Kleinen sofort freudestrahlend auf uns zu gelaufen. Mama-Hund hingegen, schaute sehr skeptisch. Auch nach einiger Zeit misstraute sie uns immer noch. Kontakt zu Menschen schien sie nicht gewohnt zu sein.

Nach ein bisschen Knuddeln bekamen die drei je ein Schälchen von Emmas Futter. Der Futterneid war jetzt schon riesig groß zwischen den kleinen Welpen. Dabei gab es doch für jeden etwas.




Mama-Hund beäugte uns skeptisch und traute sich selbst nicht näher zu kommen. Frank legte ihr eine Portion ins Gras, was sie mit etwas Abstand dann auch frass. Bei dem nächsten Schälchen waren die kleinen dann schneller als die Mama und sie nahm ihren Babys nichts weg. Ganz Mutter halt: Zuerst an die Kleinen denken und dann erst an sich selbst. Später kam noch eine weitere Hündin (mit Halsband) hinzu.

Als wir fahren wollten, liefen die Welpen hinter uns her und ich musste sie von der Straße runter ins Gras setzen. Mir wurde – wiedermal – schwer ums Herz. Aber bei Mama-Hund waren die drei gut aufgehoben.


Stone Forest


Um die Ecke lag der Stone Forest – Steinwald, eine Anhäufung von Steinplatten im Wald. Auch wenn das Wetter nicht viel besser als gestern war, hielten wir dort heute an. Am Wegesrand und auch ein in den Wald hinein sind diese Steinformationen zu sehen.



Wir drehten nur eine kleine Runde und setzten zügig unseren Weg nach Ioannina fort. Einen erneuten Stopp in Monodendri schenkten wir uns aufgrund des Wetters.

tbc

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