In den Bergen hingen immer noch die Regenwolken, so dass wir weiterhin im Norden von Kreta blieben. Vom Meer fuhren wir nur ein kleines Stück in Richtung der Berge. Ancient Lappa, das alte Lappa bzw. Argiroupoli war unser Ziel.
Bevor wir uns das alte Lappa ansahen, bogen wir noch zu den Quellen von Argiroupoli ab. Wir parkten am breiten Straßenrand, gegenüber der geschlossenen Gastronomien. Direkt wurden wir von zwei, drei, … grauen Tigern und einem roten Tiger begrüßt. Zu guter Letzt waren es sieben Katzen. Sie folgten uns zunächst die Straße runter zu einem der kleinen Wasserfälle. Auch das Kätzchen mit dem Hinkebein kam irgendwann an.
Anschließend gingen wir wieder in die andere Richtung, weil ich mir einen Punkt mit dem Hinweis „alte Fabrik“ bei Karten-Gockel gesetzt hatte. Die Katzen kamen wieder hinterher und wir gaben ihnen etwas von unserem Trockenfutter. Nur Hinkebein fehlte noch, weshalb ich nachsah wo er oder sie blieb. Es sollen schließlich alle Kätzchen etwas abbekommen.
Während die Katzen sich über das Trockenfutter her machten (wenn die Restaurants geöffnet haben, fällt bestimmt öfter was vom Fisch ab), sahen wir uns an, was es mit der alten Fabrik auf sich hat. Letztlich konnten wir es nicht genau deuten. Irgendein Holzkonstrukt befand sich in einem zerfallenen Gebäude. Die Vermutung, dass es etwas mit Wasser zu tun hatte, ist bei den ganzen Wasserläufen naheliegend.
Bei unserer Rückkehr waren nur noch zwei Tiger zu sehen, der Rest hatte sich verkrümelt. Wir fuhren wieder zurück und parkten Allmo auf einer Fläche, auf der unter anderem etwas Bauschutt gelagert wurde. Damit gingen wir auf Nummer sicher, weil ich nicht wusste, wie gut die Parkmöglichkeiten im Dorf sind.
Zu Fuß folgten wir der Hauptstraße. Wir waren gerade um die Ecke gebogen, als uns eine weitere Tiger-Katze entdeckte. Auch mit Hinkepfote, aber eine andere. Der Tiger verfolgte uns ein gutes Stück und weil Frank lieber Katzen streichelt als durch Dörfer zu laufen, ging er zu Allmo zurück und fütterte das Kätzchen.
Währenddessen sah ich mir ein wenig vom Ancient Lappa an. Ich bog von der Hauptstraße in eine Nebengasse ab. Direkt zu Beginn war ein Schaf in einem winzig kleinen Hauseingang angebunden. Ob sich das dort wohl fühlt ist stark zu bezweifeln. Oder wartet es auf etwas?
Vorbei an ein paar alten Gebäuden und einer alten Säule, führte mich der Weg am Venetian Gate vorbei. Die im alten Torbogen eingebaute Holztür sah etwas deplatziert aus. Ich sah mir noch das römische Bodenmosaik an, welches durch ein Dach vor Wind und Wetter geschützt werden soll. Zumindest in der Theorie. Praktisch stand ein Teil des Mosaiks unter Wasser. Ich blickte auf das Dorf und die dahinter liegenden Berge, die immer noch im Grau verschwanden.
Vor der Kirche hätte es für uns vermutlich einen Platz zum Parken gegeben. Oder zumindest eine ausreichend große Wendemöglichkeit. Das hätte mir etwas Laufen erspart. Weil es sich immer mehr zuzog, kehrte ich zu Allmo zurück.
Ich hatte entdeckt, dass unser nächstes Ziel, der alte Friedhof von Lappa nur 400 Meter Fußweg von uns entfernt liegt. Da machte es wenig Sinn dort mit Allmo hinzufahren. Und wer weiß, wie dort die Parkplatz-Situation ist. Also gingen wir das kurze Stück zu Fuß.
Auf dem alten Steinweg mussten wir aufpassen, nicht auf Schnecken zu treten, die den Weg überquerten. Als wir die Straße querten, parkten dort fünf Autos, was uns etwas irritierte. Wir folgten weiter dem Steinwerg und trafen auf eine Gruppe Menschen, die wohl für irgendwas ein Video drehten und den Vorhof der Church of the five Virgins als Drehort nutzen.
Wir gingen daran vorbei, zu den hinter der Kirche befindlichen alten Gräbern. Als die Film-Crew sich in der Kapelle befand, sahen wir uns den vorderen Bereich an und gingen dann zurück. Leises Donnergrummeln war zu hören. Es blieb jedoch trocken.
Unser nächstes Ziel war die Stadt Rethymno.
Tbc