Der Weg von Agios Nikolaos Richtung Plaka war uns inzwischen bestens bekannt. Diesmal stoppten wir auf halbem Weg in Elounda. Vorhin hatten wir an dem kleinen Hafen beim Paralia Schisma Elountas ein Womo stehen gesehen. Der Platz schien uns als Übernachtungsplatz, auch bei Regen, geeignet.
Denn leider hatte es während meiner Massage schon etwas angefangen zu regnen. Es war ja auch gemeldet und kam daher nicht überraschend. Über ganz Kreta scheint heute ein Regengebiet zu hängen.
Den restlichen (Nach)Mittag verbrachten wir mit Lesen, Filme schauen und Kartenspielen in Allmo. Erst spät blieb es ein wenig trocken. Diese Zeit nutzten wir, um unser Essen im Backofen zu erwärmen. Reste sind schon etwas Praktisches. Als der Abwasch erledigt war, begann es langsam zu dämmern, wobei es mangels Sonnenscheins heute eh ein sehr dunkler und trüber Tag war. Ein paar Angler trafen ein. Petri Heil!
Sonntag, 5. Januar 2025
Die Nacht war ruhig. Der gemeldete Regen hielt erst nach 7 Uhr am Morgen Einzug. Na super! Hätte es nicht besser in der Nacht regnen können? Lange hielt der Regen nicht an und als wir nach dem Frühstück zu einem Spaziergang aufbrachen, war es trocken.
Der Weg führte uns am Wasser entlang bis zu der vorgelagerten Insel. Wenn man überhaupt von Insel sprechen kann. Denn die Landmasse ist nur durch einen sehr schmalen Kanal, über den eine Brücke führt, vom Land getrennt. Eine Infotafel klärte uns später darüber auf, dass die Einheimischen die Insel Kolokytha-Halbinsel nennen.
Eine schmale Straße führt zwischen der Bucht von Elounda auf der linken und einer Salz-Lagune auf der rechten Seite. Bei den Salzbecken befindet sich auch die archäologische Stätte Olou, eine versunkene Stadt. So wirklich zu sehen war davon nichts.
Über die Brücke (zugelassen nur bis 3,5 Tonnen) gingen wir auf die Halbinsel, um uns weitere zwei Windmühlen anzusehen. Eine Windmühle stand vor der Brücke. Zugänglich war keine der drei Windmühlen und Segel waren leider auch nicht vorhanden.
Hinter der aktuellen Brücke sind noch die Überreste der alten (noch schmaleren) Brücke zu sehen. Es handelte sich damals um eine Klappbrücke, deren Klappen aus Holz gefertigt waren. Genutzt wurde diese von Menschen und Pferde-/Eselkarren.
Die Reste der frühchristlichen Basilika (Poros Elounda Early Christian Basilica) blieben hinter einem verschlossenen Tor für uns verborgen. Das relativ große Bodenmosaik war mit einer Plane abgedeckt. Vermutlich ist dieses nur in den Sommermonaten zu betrachten. Schade.
Bis zum Kolokitha Beach, an welchem sich neben einer sehr schönen Bucht, auch noch Reste einer Basilika befinden, war es ein Weg von 2 Kilometern. Doch wir wollten es nicht übertreiben und verzichteten auf eine weitere Erkundung der Kolokytha-Halbinsel.
Eine Infotafel zeigte den Verlauf eines Rundwanderwegs an, der insgesamt 7 Kilometer lang ist und zu den interessanten Punkten auf der Insel führt. Die Wegezeit wird mit drei Stunden angegeben. Alles überschaubar. Aber nicht für uns. Zumal wir ja auch noch den Hin- und Rückweg zu Allmo hatten.
Die Stelle vor der Brücke würde sich auch als Übernachtungsplatz eignen. Wobei wir nicht wissen, wie es wegen der Salzbecken mit Mücken aussieht.
Wir kehrten wieder um und waren noch ungefähr 5 Kilometern bzw. 1,5 Stunden zurück bei Allmo. Wie bereits in Agios Nikolaos, fiel mir auch in Elounda auf, dass die Tavernen, Cafes oder ähnliches, die geöffnet haben, relativ gut besucht sind. Und das egal zu welcher Uhrzeit.
Es war leicht sonnig und windstill, so dass wir es uns auf unseren Stühlen draußen bequem machten. Doch kaum das wir saßen, frischte der Wind auf. Wie unangenehm. Und da ich meinen Kopf und Nacken nicht unnötig einem Luftzug aussetzen wollte, verkrochen wir uns in Allmo. Das Meer war weiterhin spiegelglatt. Ob es hier überhaupt stärkere Wellen gibt? Schließlich wird Elounda von der Kolokyta-Halbinsel komplett geschützt.
Den restlichen Tag blieb es trocken. Die Sonne schien. Doch der leichte Wind legte sich erst am späten Nachmittag. Nachmittags drehten wir nochmal eine sehr kleine Runde und dann war es auch schon fast Zeit für’s Abendessen. Wir hatten noch ein paar Reste, die schnell aufgewärmt waren.
Den Tag über kamen immer mal wieder ein paar Angler oder Spaziergänger vorbei. Sonntags sind halt auch die Einheimischen auf einem Spaziergang unterwegs.
Montag, 6. Januar 2025
Warm war es in der Nacht im Hubdach. Dennoch kam Emma in der Nacht, das erste Mal seit dem Vorfall, als ihr die Beine nicht gehorchen wollten, zum Kuscheln zu mir. Schnellentschlossen und friedlich legte sie sich in die Armbeuge. Mich hat’s mega gefreut. Zumal ich versuche gerade auf dem Rücken zu liegen, weil dies gesünder ist.
Am Morgen spürte ich meinen Nacken deutlich weniger. Die Massage vorgestern und das Wärmepflaster gestern scheinen geholfen zu haben. Hoffentlich lässt auch noch der letzte Schmerz bald nach.
Der Tag startete direkt mit blauem Himmel und Sonnenschein. Doch trotz des guten Wetters und der recht ruhigen Nächte zog es uns weiter.
Zunächst unternahmen wir einen kleinen Abstecher in die Berge. In rund vier Kilometern gab es noch ein paar Windmühlen, die wir uns ansehen wollten. Wir folgten dem Verlauf der schmalen Straße hoch in die Berge. Wiedermal parkten wir Allmo am Straßenrand. Schon gedreht. Auch wenn es im weiteren Straßenverlauf noch mehr Windmühlen-Reste zu sehen gibt, sparten wir uns deren Besuch, weil wir uns keine großartigen neuen Eindrücke versprachen.
Die hier vorhandenen Windmühlen wurden teilweise zu Wohnzwecken genutzt. Zwei nebeneinanderliegende Windmühlen waren mit einem Drahtzaun eingezäunt. Bei einer anderen Windmühle stand die Holztür offen. Wir entdeckten im Erdgeschoss einen Schlafbereich und ein kleines Bad, im ersten Obergeschoss ein weiteres Schlafzimmer, die Küche und das alte Mühlrad und im zweiten Obergeschoss weitere Schlafstätten. Etwas zugig war’s weil keine Fensterscheiben in den Luken vorhanden waren. Doch das Beste war der kleine Pool, der sich im Garten der Windmühle befand. Wir fragten uns wer zu welcher Zeit und wie lange in dieser Windmühle gelebt hat. Ein perfektes tiny house mit schöner Aussicht.
Die nächste Windmühle war bewohnt oder wurde zumindest von Gänsen und anderem Getier in Beschlag genommen.
Hoch oben auf dem Hügel, lag die schönste der Windmühlen. Wobei Frank meint, dass es sich um einen Nachbau und keine richtige Windmühle handelt. Ich bin mir da nicht so sicher. An den runden Windmühlenturm waren weitere Gebäudeteile angebaut worden. Zwei Bäder (ein altes und ein neueres), eine Küche (der Fliesenspiegel sah auch neu aus), ein Schlafzimmer und ein langgestrecktes Wohnzimmer mit Kamin, welches auf einer Terrasse endete, von wo aus wir auch wieder auf einen Pool blickten. Super!!!
Wir blickten auf die Bucht von Elounda und die umliegenden Berge. Eine wunderschöne Gegend und eigentlich auch ein tolles Wohnkonzept. Eine Wendeltreppe führte im Windmühlenturm nach oben. Zur obersten Etage hin waren die Holzstufen auf dem Metallgestell nicht mehr vollständig vorhanden.
Wir fragten uns, wem diese Windmühlen gehören. Waren sie immer schon in privater Hand? Oder ursprünglich mal staatlich? Ohne Antworten kehrten wir zu Allmo zurück und fuhren den bekannten Weg in Richtung Agios Nikolaos.
Tbc