Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz kamen wir durch das kleine Städtchen Palekastro.
Wir nutzten die Gelegenheit noch ein paar Lebensmittel einzukaufen, denn so langsam schwinden unsere Vorräte. Und wenn wir erst nach Neujahr weiterfahren möchten, dann mussten wir noch ein wenig einkaufen.
Doch der Weg dorthin und in Palekastro sollte noch ein wenig spannend werden. Die Landschaft war auf jeden Fall sehr schön. Wir blickten permanent auf hübsche Berge, da konnten die grauen Wolken auch nichts dran ändern.
In einem winzigen Dorf stand ein kleiner Caddy-ähnlicher-Lieferwagen, vor einem Supermarkt etwas ungünstig geparkt. Langsam tasteten wir uns vor, und siehe da: eine blöde Autofahrerin schnallte nichts und meinte auch noch von vorne in unsere Richtung fahren zu müssen, anstatt einfach zu Beginn der Engstelle zu warten. Da hatte jemand mal so gar nicht mitgedacht. Anstatt irgendwann rückwärtszusetzen, fuhr sie ganz dicht an den kleinen Lieferwagen und an ihre Seite des Supermarktes heran. Eine andere Dame kam schon gucken, ob das alles passt. Natürlich passte es, wenn auch knapp. Auch der Vorbau an dem Haus auf meiner Seite kam nicht mit Allmos Dach in Berührung, aber es hätte auch etwas einfacher sein können. Mitdenken ist halt nicht so jedermanns Sache.
Dies stellten wir dann auch in Palekastro fest. Frank meinte, dass der große Lieferwagen, der in einem sehr breiten Kreuzungsbereich parkte, uns das rechts abbiegen nicht ermöglichen würde. Also bog Frank links ab (Richtung Sitia), um dann irgendwann zu drehen. (Meiner Meinung nach hätten wir an der Stelle locker rechts abbiegen können. Schließlich ist Allmo mehr als wendig und kein Panzer. Aber wer nicht auf mich hören möchte …)
Die Straße Richtung Sitia war im Gegenverkehr fast durchgängig mit parkenden Autos belegt. Ein Auto ragte mit dem Heck noch etwas in unsere Fahrspur, weil wir wie aus dem nichts ja plötzlich aufgetaucht waren … Als wir endlich weiterfahren wollten, kam der nächste Mensch von vorne angefahren (ein Pritschenwagen mit Oliven-Ernte-Werkzeug), und anstatt stehen zu bleiben, sauste er an den Autos – die auf seiner Seite standen – vorbei, in die kleine Lücke. Jeder macht sich seine Verkehrsregeln, wie es ihm/ihr gefällt. Dann konnten wir endlich weiterfahren, am Ende des Dorfes drehen und den gleichen Weg wieder zurück. Uns kam niemand entgegen und wenn, dann hätten wir auch nicht in irgendeine kleine Lücke fahren können.
An dem Lieferwagen hielten wir uns nun rechts (von links waren wir gekommen), in Richtung Vai. Auf dieser Straße befanden sich ein Bäcker und zwei Metzger und auch kleine Mini-Märkte. Zum Ende der dörflichen Bebauung gab es auf der linken Seite einen kleinen unebenen und mit Pfützen übersäten Parkplatz. Dort war am Rand auch noch Platz für Allmo.
Zu Fuß gingen wir das kurze Stück zurück. Beim Bäcker kauften wir Brot und drei mini-Leckereien. Im Supermarkt wanderte etwas Gemüse in unsere Einkaufstasche. Und beim Metzger besorgten wir uns eine Art gefüllte Schweineroulade für Morgen und Frank lächelten die Koteletts an.
Auf dem Weg zurück zu Allmo begann es zu regnen. Was auch sonst. Zu unserem Übernachtungsplatz war es nun nicht mehr weit. Wir waren froh Palekastro hinter uns zu lassen. Auch als Fußgänger fühlte ich mich in dem kleinen Städtchen mit dem Autoverkehr nicht wohl. Irgendwie ging es total hektisch zu. Ob es daran liegt, dass morgen Silvester ist und heute alle noch mal „schnell“ was erledigen müssen (mit dem Auto)?
Tbc