Bereits auf dem Rückweg von Polyrrhenia erblickten wir unser nächstes Ziel. Das Schiffswrack Manassa Rose M liegt in der Bucht bei Kissamos, vor dem Paralia Drapanias.

Auf dem Weg zum Strand mussten zwei Männer, die über den Weg gelegten Netze für die Olivenernte für uns zur Seite räumen. Wir bedankten uns höflich.

Mit direktem Blick auf den ehemaligen Frachter parkten wir direkt am Kieselstrand von Paralia Drapanias.

Am 25. Januar 2022, also vor fast drei Jahren, war der Frachter Manassa Rose M vor Kreta in einen Sturm geraten. Bei dem Versuch zu Ankern lief der Frachter in einer Untiefe auf Grund. Wellen von bis zu fünf Metern waren ursächlich dafür, dass der Frachter in zwei Teile zerbrach. Seit dem liegt das Schiff in der Bucht bei Kissamos und rostet vor sich hin.

Frank hatte direkt den Gedanken, mit dem Kajak hinüber zu paddeln. Bei Wind und Wellengang eine grandiose Idee! Stattdessen gönnten wir uns erstmal einen kleinen Mittagssnack und sahen uns das Schiff aus der Ferne an. Praktischerweise stehen hier am Strand zwei Holzbänke. Es gibt sogar eine funktionierende Dusche und eine Umkleidekabine.

Gut gestärkt gingen wir zu Fuß zu einem vermeintlichen Lost Place. Zumindest hatte ich den Ort als solchen abgespeichert, mit dem Vermerk „Olivenöl“. Nun, dass stimmte nicht so ganz, denn es handelte sich definitiv um eine ehemalige Hotelanlage. Was es mit dem Olivenöl auf sich hat, recherchierten wir später bei Allmo. In der Umgebung von Kissamos gibt es eine stillgelegte Olivenölfabrik. Und dank der Bilder wussten wir auch direkt, wo sich diese befindet. Wir waren bereits dreimal an dem Gebäude vorbeigefahren, aber dachten, dass die Hallen bestimmt leer sein werden. So kann man sich täuschen.



Die zweigeschössige Anlage befindet sich nur wenige Meter vom Strand entfernt. Es handelt sich um das ehemalige Limiari Beach Hotel. So stand es auf den Gästeinformationen an den Zimmertüren. In einem der Zimmer lagen mehrere Bilder, aber auch Gästebücher und Unterhaltungsliteratur auf mehreren Stapeln. Daten von Mitte der 80er bis Mitte der 90er Jahre waren in dem einem Buch zu erkennen. Kalender aus den Jahren 1999 und 2000 lagen dort auch. Irgendwann um diesen Dreh herum, wird das Hotel die Pforten geschlossen haben. Eine Rezeption war nicht wirklich zu erkennen und auch den Speisesaal konnten wir nicht ausfindig machen.

In manchen Zimmern befanden sich noch der Kleiderschrank und ein kleiner Tisch. Manchmal auch noch die Gardienen. Die Badezimmer waren häufig noch intakt. Sogar eine volle Klopapierrolle hing noch am Halter.  



Was war der Grund, warum dieses Hotel geschlossen wurde? An der Lage kann es nicht gelegen haben. Die Zimmer waren hell und freundlich. Allerdings etwas verwinkelt. Jetzt erobert sich die Natur die Anlage.

In einem Nebengebäude zum Strand hin fanden wir alte Weinfässer. Nebendran befand sich ein neueres Gebäude, das jedoch leer und nicht zugänglich war. Ob dies Mal zur Rezeption bzw. dem Speisesaal gehörte?



Zurück bei Allmo saßen wir zunächst ein wenig auf der Bank. Mit einsetzendem Regen verkrochen wir uns in Allmo. Später gab es die Kokos-Gulasch-Reste von vorgestern, die wir mit Blick auf das Schiffswrack verspeisten. Dann begann es auch schon wieder etwas zu tröpfeln.

Montag, 2. Dezember 2024

Gegen 7 Uhr wurden wir mehr (ich) oder minder (Frank und Emma) vom lauten Donnern geweckt und dann fing es auch schon heftig an zu regnen. Der Spuk dauerte nicht allzu lange und dann war es trocken.

Nach dem Frühstück fuhren wir nur rund 5 Kilometer weiter, in Richtung Inselinneres. Unser Ziel waren Sandsteinformationen, Komolithi, die sich zwischen den Olivenbäumen bei der Ortschaft Potamida befinden. Eine kleine Parkbucht gab es vor Olivenbäumen. Wir drehten Allmo direkt, damit wir wieder in Fahrtrichtung standen.

Zwar gingen wir nicht von einem plötzlichen Touristenansturm aus und auch nicht von einem erhöhten Verkehrsaufkommen, aber sicher ist sicher.

Der Weg zu den Lehmbergen führt unter einem kleinen Aquädukt hindurch und nicht über das Feld des Bauern. Der Boden war durch den Regen leicht matschig und entsprechend sahen unsere Schuhe schnell dreckig aus. Es war wohl keine so schlaue Idee, fast unmittelbar nach einem Regenschauer dieses Gebiet aufzusuchen.

Auch wirkte alles ein wenig düster, was wohl an der fehlenden Sonne lag. Während Frank etwas auf einen der Lehmhaufen hochging, blieb ich lieber unten. Dadurch fehlte mir zwar der Gesamtüberblick, aber so wie ich mein Glück kenne, wäre ich ausgerutscht und mit meiner sauber angezogenen Hose mitten im Matsch gelandet.



Nach wenigen Minten waren wir wieder bei Allmo. Der Versuch die Zentimeter dicke Schicht von den Schuhsohlen zu bekommen, war vergebens. Wir wechselten die Schuhe und fuhren weiter.

Tbc

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