Um nach Rethymno zu gelangen, fuhren wir ein kleines Stück auf der Nationl Road 90. Ich hatte uns einen Parkplatz etwas außerhalb von Rethymno ausgesucht. In der Stadt sind die Parkplätze zum einen kostenpflichtig und zum anderen nicht für so große Fahrzeuge geeignet.
Sehr „interessant“ war die große Kreuzung direkt nach Verlassen der Nationalstraße und vor Lidl. Aus diversen Richtungen fuhren die Fahrzeuge in die Kreuzung ein. Vorfahrtszeichen waren nicht wirklich zu erkennen. Jeder tastete sich so langsam in den Kreuzungsbereich hinein. Doch es funktionierte.
Wir stellten Allmo auf der nicht geteerten Fläche links vom Schwimmverein ab. Auf der Zufahrtsstraße standen Camper-Verboten-Schilder. An der Zufahrt dieser Fläche war kein entsprechendes Schild vorhanden. Wobei wir unser mögliches Vorhaben, dort zu übernachten schnell verwarfen. So stadtnah war es dann doch etwas zu unruhig für uns.
Nach einer kleinen Stärkung machte ich mich allein auf den Weg in die Altstadt von Rethymno. Durch ein altes Stadttor betrat ich den inneren Stadtkern. Ich folgte den Altstadtgassen, die mich zum Venetian Gate führten. Dieses sah hübsch aus. Nur das Multifunktionsfeld dahinter, mit Fußball spielenden Kindern und einem Basketballkorb, passte nicht so ganz ins Bild.
Es schloss sich ein sehr großer Platz an, der durch seine Leere, Wandmalereien und eine Moschee geprägt wurde.
Erstaunt war ich, wie viel Gastronomie, auch in den kleinsten Gassen, geöffnet hatte. Wohingegen einige Geschäfte geschlossen hatten (vielleicht saisonal bedingt).
Sehr interessant war noch der venezianische Brunnen Rimondi. Mein eigentliches Vorhaben, einmal um die Festung rum zu laufen, verwarf ich. Stattdessen begnügte ich mich mit einem kurzen Blick von der Meeresseite und ging am Wasser entlang zu Allmo zurück.
Der Weg zog sich, die Beine wurden etwas schwer. Auf den letzten Metern begann es dann zu tröpfeln und schon war ich sicher in Allmo. Es regnete nicht sehr viel.
Übernachtung außerhalb von Rethymno
Zum Übernachten fuhren wir rund 3,5 Kilometer zurück. An einer Stelle am Meer parkten wir Allmo ein. Frank ging kurz auf Entdeckungstour. Danach bereiteten wir unser Abendessen zu. Frank hatte aus dem Internet eine Kochidee, die es heute abgewandelt gab. Zwiebeln und Paprika wurden in der Pfanne angebraten. Tomaten wurden nach dem Braten kalt untergemischt. Der dünne Pita-Rollen-Teig wurde dünn mit Gehacktes bestrichen und in der Pfanne gebraten, bis das Gehacktes durch war. Aus der Pfanne raus kam etwas geriebener Käse auf das warme Hack, dann die Zwiebel-Paprika-Tomaten-Mischung dünn drauf. Zusammengerollt war das eine sehr leckere Hack-Gemüse-Pita. Ach ja, Gewürze nicht vergessen.
Während Frank nach dem Essen und Abwasch erledigt waren, das Hubdach hoch fuhr und dafür sorgte, dass der Durchgang regenfrei ist, ging ich nun auch auf Entdeckungstour. Wobei ich mich beeilen musste, weil es a) bald dunkel wurde und b) aus Osten eine Regenfront näher kam.
Frank hatte sich die große Höhle nur von unten angesehen und ich überlegte noch, ob ich dort hochlaufen sollte. Ein Trampelpfad war nur schwierig auszumachen, da alles voller Gestrüpp und Steinen lag.
Stattdessen viel mein Blick um die Ecke, wo ich einen deutlich erkennbaren Trampelpfad entdeckte. Diesem folgte ich. Irgendwer hatte sogar in den Lehmboden Stufen abgegraben und an einer Stelle eine sehr, sehr provisorische Holzbrücke gebaut. Irgendwie erweckte es für mich den Eindruck, als wenn dort jemand wohnen würde, warum sollte man sich sonst die Mühe machen, dort diesen Weg so vorzubereiten?
Dennoch ging ich weiter und gelangte in eine sehr große Höhle mit Stalagmiten. Geräusche drangen aus der Höhle zu mir. Ob dort doch jemand wohnt? Ich leuchtete ein wenig in den offenen großen Raum und zuckte ein wenig zusammen, als ein paar Vögel an mir vorbei ins freie flogen. Man was haben die mich erschreckt. Ansonsten befand sich jedoch niemand in der Höhle.
Doch der Schreck wegen der Vögel war nicht das einzige „Unheimliche“. Ich fing auch noch an in ein paar der Stalagmiten Gesichter und Figuren zu sehen.
Auf meinem Rückweg ging ich dann auch noch zur anderen Höhle hoch, was mit mehr kraxeln verbunden war. Eigentlich war es gar keine richtige Höhle, weil sie nicht tiefer in den Felsen hinein ging.
Zurück bei Allmo sahen wir noch, wie sich der Himmel im Osten rosarot färbte und dann wurde es auch schon dunkel.
Der Angler, der kurz nach uns hier ankam, packte seine Sachen zusammen und fuhr grüßend davon.
Frank stellte später fest, dass die Zufahrtsstraße zu diesem Stellplatz Agios Nikolaou heißt. Was übersetzt so viel wie der „heilige Nikolaus“ heißen müsste. Wie passend am Nikolaustag. Die kleine Kirche am Ende des Weges trägt auch diesen Namen.
Samstag, 7. Dezember 2024
Am Abend setzte Regen ein. In der Nacht war es vermutlich trocken. Dafür regnete es dann am Morgen. Allmos Front blickte in den blauen Himmel, das Heck ins Dunkle. Zu beiden Seiten war es eher trüb. Wie wird sich das Wetter entscheiden?
Interessanteweise waren die schneebedeckten Spitzen der White Mountains zu sehen, zu denen der Pachnes gehört. Gestern waren diese noch in dunklen Wolken eingehüllt. Sollte dies nun bedeuten, dass wir zurück fahren (also Richtung Westen) und dann doch in den Süden wechseln sollten? Ein Blick in die Wettervorhersage zeigte, dass dort Morgen auch nur sehr besch… Wetter gemeldet ist. Also blieben wir im Norden. Wenn’s schlecht ist, dann ist es auch egal wo wir uns befinden.
Tbc