Zum Übernachten fuhren wir aus Chania raus. Den Ort Stavros hatten wir als Übernachtungsziel ins Auge gefasst.
Den von Karten-Gockel vorgeschlagenen Weg mitten durch das Herz von Chania wollten und durften (LKW-Verbot) wir nicht fahren. Auch die zweite Alternative vermieden wir aus Vorsicht. Daher fuhren wir zurück zur Autobahn und näherten uns der Akrotiri-Halbinsel von Süden her.
Nach dem Verlassen der Autobahn folgten wir den Schildern in Richtung Flughafen Chania, denn dieser befindet sich auf der Akrotiri-Halbinsel. Im Hafen von Souda entdeckten wir einen Zweimaster. Zumindest schauten noch zwei Masten aus dem Wasser heraus. Der Rest befand sich unter Wasser. Warum das Schiff, so kurz vor der Hafenzufahrt unterging, wissen wir nicht. Auch versehen wir nicht, warum es dort nicht weggeholt wird. Weil es schon ein wenig im Weg liegt. Bei Karten-Gockel sieht man das Schiff unter Wasser liegen. Einen „Punkt“ gibt es dazu nicht.
Stavros befindet sich im Nordosten der Halbinsel. Eigentlich wollten wir am Pachia Ammos Beach parken, doch die von unserer Straße abgehende Ortsdurchfahrt sah schmal aus und es gab auch eine Baustelle. Das lassen wir mal lieber sein. Stattdessen folgten wir dem Straßenverlauf und landeten an der Gold Coast bzw. dem Stavros Beach.
Der Stavros Beach war einer der Drehorte des Films „Alexis Sorbas“ aus den 60er Jahren.
Ein imposantes Felsmassiv ragt neben der in etwa halbrunden Bucht empor. Die Bergrücken sahen wir schon auf den letzten Kilometern unserer Anfahrt und hatten somit das Ziel bereits eine ganze Weile vor Augen.
Wir parkten Allmo direkt am Rand der Straße, neben dem Strand. Ein wenig Sand war auf den Teer geweht worden. So hatte Allmo das Gefühl am Strand zu stehen. Die Abendsonne, bzw. Spätnachmittag-Sonne, strahlte Allmo und das Felsmassiv an. Doch auch dunkle Wolken waren am Himmel auszumachen. Wir nutzten die Chance ein paar Fotos zu machen. Wer weiß, was da wieder an Regen herunterkommt.
Doch wir hatten wieder mal Glück. Obwohl beide Wetter-Apps Regen meldeten, blieb es bei uns Trocken. Wir sahen uns noch kurz die nördliche Seite der Bucht an. Dort könne man auf Felsplatten stehen. Allerdings sind diese uneben und in den Dellen befindet sich Regenwasser und so schlecht standen wir dort, wo wir parkten, nicht. Also blieben wir, wo wir waren.
Bei dem Spaziergang wunderten wir uns über diese rechteckigen Abgrabungen in den Felsen am Meer und tatsächlich, es handelt sich um einen alten Steinbruch. Kalkstein wurde dort abgebaut.
Eine kleine Katzenkolonie wohnt am Stavros Beach. Bei den vielen Tavernen fällt zur Saison bestimmt genügend Futter ab. Aber auch jetzt scheinen sie gefüttert zu werden. Sogar kleine Häuschen gibt es als Unterschlupf-Möglichkeit.
Noch drei weitere Camper hatten sich diesen Ort als Übernachtungsplatz ausgesucht und trudelten nach und nach ein.
Dienstag, 3. Dezember 2024
Donner, Blitz und Regen sollten auch am Montagabend nicht fehlen. Allerdings hielten sie nur ein kurzes Stelldichein. In der Nacht regnete es ein wenig.
Meine Kuschel-Freundin Emma gab in der Nacht wieder ihr Bestes. Irgendwann zog ich mir die Decke über den Kopf, damit ich meine Ruhe vor ihr hatte. Dennoch ließ sie nicht davon ab, mir mit der Tatze auf die Decke und somit auf meinen Kopf zu schlagen.
Am Morgen war es stark bewölkt, jedoch für den Moment trocken. Nach dem Frühstück wollten wir uns den ehemaligen Steinbruch genauer ansehen. Die Sonne schien und strahlte die Felsen an. Dies war nicht von langer Dauer und es begann zur tröpfeln. Wir flüchteten zu Allmo.
Ein wenig später, die Sonne schien wieder, setzte sich Frank an den Strand, während ich zum Pachio Amos Beach lief. Vom westlichen Ende des Stavros Beach, bis zum östlichen Ende des Pachio Amos Beach befindet sich der ehemalige Steinbruch. Immer wieder sind aus den Kalksandsteinfelsen Blöcke rausgehauen worden oder es stehen noch blockartige Konstrukte, teilweise mit Treppenstufen am Meer.
Der Pachio Amos Beach ist Brutstätte für Meeresschildkröten. Schilder weisen darauf hin. Brutzeit ist zwischen Mai und Oktober. Die Bevölkerung demonstriert gegen eine Entsorgungsstation, die am Pachio Amos Beach gebaut werden soll. Entsprechende Plakate hingen an einem Zaun und auch ein Schild am Strand wies darauf hin. Die Menschen haben Sorge, dass bei einer Undichtigkeit der Entsorgungsstelle, nicht nur das zu Hause der Meeresschildkröten in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Bedenken gibt es meiner Meinung nach zu Recht. Gibt es keinen besseren Ort, als einen Strand, um eine Entsorgungsstelle zu schaffen?
Am östlichen Rand befindet sich ein natürlicher Pool, der heute auch als solcher zu erkennen war. Doch Badewetter war heute eindeutig nicht. Zumindest nicht für uns.
Da die Bucht zum Meer hin offen ist, erreichen die Wellen ungehindert den Strand. Der Stavros Beach liegt deutlich geschützter.
Inzwischen hatte es sich wieder etwas zugezogen. Auch Frank saß nicht mehr am Strand. Nach einem erneuten Zwischenstopp in Allmo ging es für Frank wieder an den Strand und für mich auf weitere Erkundungstour.
Keine Sorge, den steilen und nicht offiziellen Weg hoch hinauf zur Lera-Höhle wollte ich nicht gehen. Nur ein wenig am Fuße des Berges entlang, mit Blick auf den Stavros Beach. Um unterhalb des Felsmassivs langlaufen zu können, musste ich einen Drahtmattenzaun überklettern. Eigentlich soll es einen Durchgang geben, der wie ein Tor geöffnet werden kann. Doch das mögliche „Tor“ war mit rostigem Draht festgerödelt. Da war es für mich einfacher drüber zu steigen. Wie gut, dass ich lange Beine habe.
Ein offizieller Wanderweg führt hinter dem Drahtzaun nach rechts im unteren Bereich des Felsmassivs entlang. Ich ging jedoch über die breite Piste ein Stück geradeaus. Von dort aus konnte ich die Bucht überblicken, was mir vollkommen genügte. Bei den drei Terrassen drehte ich um.
Wir saßen eine Weile gemeinsam am Strand. Wenn der Wind nicht wäre, dann hätte es glatt schön sein können. Dummerweise schoben sich immer mal wieder Wolken vor die Sonne, was es in Verbindung mit dem Wind unangenehm machte.
Später gab es die eingepackten Reste von unserem gestrigen Essen in Chania. Das Fleisch erwärmten wir in unserem Heißluftbackofen. Dazu bereiteten wir noch frischen Zaziki vor und etwas Feta hatten wir auch noch. Und fertig war unser Essen. Auch heute schmeckten Brot und Fleisch super!
Obwohl immer mal wieder dunklere Wolken an uns vorbeizogen, war es nach den paar Tropfen heute Morgen trocken geblieben. Mal sehen, wie es morgen wird.
tbc
Hallo Ihr Lieben
In der Taverne Zorbas haben wir schon öfters gegessen.
Gute Fahrt weiterhin
LG von den Wormsern
Hi ihr beiden,
vielen Dank für den Tipp 🙂 Ich weiß gar nicht, ob die Taverne im Moment geöffnet ist.
Die drei vorne an sind jedenfalls geschlossen.
Gestern hatten wir uns in Chania satt gefuttert und heute haben wir noch die Reste von gestern.
Somit fällt ein Tavernen-Besuch für uns aus. 🙁
Liebe Grüße
Sandra