Nach dem Frühstück unterhielt ich mit einem älteren Ehepaar aus Berlin, die erzählten, dass heute ein Umzug stattfindet, der am Plaza de Las Americas endet. Wie wir bereits wussten, finden zu Ehren des Schutzheiligen der Stadt San Sebastian de La Gomera Feierlichkeiten statt, die sogenannten Fiestas Patronales San Sebastian de La Gomera. Heute war es also der Umzug (Romeria en honor al Patron San Sebastian). Die Bewohner von La Gomera (von jung bis alt) kleiden sich traditionell und ziehen durch die Stadt.
Wir entschieden, dieses Ereignis miterleben zu wollen und noch eine weitere Nacht hier zu bleiben. Vormittags genossen wir die Sonne, die schön schien. Nur der Wind nervte etwas.
Zur Mittagszeit gingen wir hinüber zum Plaza de Las Americas, setzten uns auf eine der Bänke und warteten was passiert. Während des Wartens besorgte Frank uns eine Salami Pizza, die wir uns mit einem Radler schmecken ließen. Irgendwann kamen tatsächlich, wenn auch sehr schleppend, einige singende und musizierende Gruppen am Rande des Platzes entlanggelaufen. Auch ein großer Wagen war mit dabei. Die Gruppen spielten traditionelle Lieder, begleitet mit Gitarren, Trommeln und anderen Instrumenten.
Nach dem Umzug setzten sich die Menschen an aufgebauten Tischen und Stühlen zusammen oder bauten auf den Bürgersteigen eigene Bestuhlung auf. Tupperdosen und Getränkeboxen wurden ausgepackt und die Leute saßen fröhlich beieinander.
Wir verzogen uns für eine Weile in Richtung Allmo. Genossen etwas die Sonne, bis der Wind zu sehr nervte. Am späten Nachmittag gingen wir nochmal zur Plaza de Las Americas. Zwischendurch vernahmen wir bei Allmo, dass auf der Bühne musiziert wurde. Anfänglich waren es noch heimische Gruppen, gegen 18 Uhr trat dann eine Band auf, die das Publikum von den Stühlen riss. Fast jeder tanzte oder bewegte sich zur Musik. Die Stimmung war sehr gut und wir freuten uns, dies miterleben zu dürfen. Auch abends blieb unsere eigene Küche kalt. Ich aß eine köstliche Ofenkartoffel und für Frank gab es Pommes mit Lummer-Steak.
Die Sonne war schon eine Weile untergegangen und irgendwann wurde es uns dann doch etwas zu frisch. Der Wind wollte auch nicht aufhören immer wieder einzelne Böen herunterzuschicken. Daher verkrochen wir uns in Allmo und ließen ein wenig die Diesel-Heizung laufen. Gedämpft konnten wir die Musik auch bis zu uns hören.
Am Mittag dachte ich noch, dass es sich nicht wirklich gelohnt hatte, für diesen Umzug (Romeria) in San Sebastian de La Gomera zu bleiben. Doch die Stimmung am Abend bestätigte, dass es doch die richtige Entscheidung war.
Montag, 22. Januar 2024
Um halb vier wurde ich entweder durch die Musik von der Plaza, Emma und Frank wach. Oder eine Mischung aus allem. Gegen 4 Uhr verebbte die Musik. Wie ich von dem Paar aus Berlin am Morgen erfahren sollte, wäre dies früh gewesen. Es ist auch keine Seltenheit, dass die Musik bis 6 Uhr morgens spielt.
Der Wind ließ am Morgen etwas nach und wir machten uns nach dem Frühstück auf den Weg. Schließlich wollen wir mehr von La Gomera sehen als nur den Hafen und San Sebastian.
Tbc