Playa de la Zamora



Einen Teil des Weges waren wir gestern bereits gefahren, vorbei an den gigantischen Lavafeldern, die der Vulkanausbruch 1971 hinterlassen hatte. Als die Lavafelder endeten, reihte sich eine Bananenplantage an die nächste. Zu beiden Seiten der Straße gab es Bananen, Bananen und noch mehr Bananen.

Hatte ich gedacht, dass wir vor Weihnachten auf Gran Canaria schon viele Bananenplantagen gesehen hatten, so wurde das heute noch übertroffen. Vor unbefugtem Betreten geschützt, sind die Felder ummauert. Viele Bananenstauden stehen im Freiland, doch einige stehen geschützt unter mit Stoffbahnen umwickelten Treibhäusern. Und so fuhren wir geradewegs durch die Bananenplantagen.



In dem kleinen Dorf Puntalarga stoppten wir am Straßenrand, neben einem Grill- und Picknickplatz. Ins Dorf hinein gab es für Camper ein Verbot, aber das war ja auch nicht unser Plan. Von oben blickten wir auf die Bucht und die Playa de Puntalarga. Schnorcheln soll dort gut möglich sein. Doch der Strand lag noch im Schatten und wir hatten ja auch andere Pläne.

Playa de la Zamora



Bereits um 9:30 Uhr hatten wir unser Tagesziel erreicht. Ein Van und ein Autoschläfer-Pärchen standen in der Sackgasse geparkt. Allmo legte ein perfektes Wendemanöver in zehn Zügen (vielleicht auch nur 5 oder 6) hin und stellte sich an den Rand. Der Fahrer des Pkws hatte angeboten sich wegzustellen, damit wir besser wenden können, aber es klappte ja auch so.

Mit dem Pärchen kamen wir dann auch ins Gespräch und stellten fest, dass beide mal in Kevelaer wohnten, was aber schon Ewigkeiten her ist. Jetzt pendeln sie zwischen La Palma und der Schweiz alle drei Monate hin und her. Zwischenzeitlich war es in der Sonne brütend warm geworden. Gemeldet sind um die 20 – 22 Grad, begleitet von Calima fühlte es sich eindeutig wärmer an.

Der in der Ecke geparkte Van fuhr und wir dachten, super, dahin können wir umparken (auch die ersten Strandbesucher trudelten ein) doch was mussten wir feststellen? Das junge Pärchen in dem (Leih?)-Camper hatte zuvor entweder noch den Grauwassertank entleert oder zuvor draußen geduscht. Ja herzlichen Glückwunsch! Falls ihr das lest uns es der Grauwassertank war: Es soll auf La Palma genügend Entsorgungsstationen geben und wenn ihr schon meint, den Grauwassertank irgendwo anders entleeren zu müssen, dann doch nicht auf einer geteerten Fläche auf der Fahrzeuge parken und Leute die Sicht auf die Buchten genießen! Letzteres gilt natürlich auch fürs duschen: Macht das auf einer geschotterten Fläche oder im Wald, aber nicht auf einem geteerten Parkplatz.


Damit wir nicht als Verursacher angesehen werden, so ein großes rotes Feuerwehrauto aus Deutschland fällt ja mehr auf als ein anonymer weißer Camper mit spanischem Kennzeichen, blieben wir stehen, wo wir standen. Interessanterweise wollten die anrollenden Pkws auch nicht in der Pfütze parken.

Wir unterhielten uns noch ein wenig mit dem Pärchen aus dem spanischen Pkw. Die beiden gingen dann den Weg hinter denen hinunter, während wir nach vorne und zu einem der Playa de la Zamora hinuntergingen.

Von oben lud das Meer zum Schnorcheln ein, weshalb wir die Schnorchelausrüstung mit nach unten nahmen, doch irgendwie hatte ich wohl die Wellen ausgeblendet. Daher wurde aus dem Schnorcheln nichts. Schilder warnten wir Strömungen und auch die rote Flagge war gehisst.



Die vordere Bucht war sehr gut besucht, doch es gab genügend freie Liegeflächen. Wobei man abwägen musste, ob man sich weit von der Felswand entfernt hinlegt, um nicht von möglicherweise herunterfallenden Steinen (es gab aber ein Sicherungsnetz) getroffen zu werden oder näher ans Wasser, mit der Gefahr schneller nasse Füße zu bekommen (es war einlaufende Flut).

 Frank ging allein zu Fuß vorbei an der Lavanase in die hintere Bucht. Dabei lief er doch einen beeindruckenden Felsbogen.

Wir blieben mit unserem ganzen Gepäck jedoch in der vorderen kleinen Bucht. Liegend auf der Picknickdecke war es beinah zu warm. Sitzend bekamen wir immerhin ein wenig Wind ab. Das Meer war aufgewühlt, was ein paar Leute nicht davon abhielt ins Wasser zu gehen. Ich hielt’s wie gestern und beträufelte mich nur etwas mit Wasser. Das aber mehrfach innerhalb der guten Stunde, die wir am Strand verbrachten. Frank konnte nicht auf ein Bad im Meer verzichten, war allerdings schnell wieder draußen.

In der Zwischenzeit hatte der Kiosko La Zamora geöffnet und war – wie wir fanden – sehr gut von hungrigen Menschen besucht. Wir nahmen unseren Mittagssnack in der kühlen und schattigen Doka zu uns. Unsere Sonnenmatten hielten tatsächlich die komplette Wärme draußen.

In der anschließenden Sonnenpause freuten wir uns über die vorhandenen Netzabdeckung. In den letzten zwei Tagen war ja einiges mangels einer vernünftigen Internetverbindung liegen geblieben.

Die Bearbeitung der Webseite nahm dann doch sehr viel Zeit in Anspruch, so dass ich dies nicht beenden konnte und wir am Nachmittag dann noch schnell an den größeren Strand der Playa de la Zamora gingen.

Der Weg über den Strand, vorbei an der Lavanase, war nicht begehbar. Selbst bei Ebbe klappt das nicht ohne nasse Füße und nun war ungefähr Höchststand der Flut. Die Wellen preschten auf die Felsen. Wir mussten daher außen herumlaufen. Also erstmal von unserem Standplatz den Berghoch, auf die „Hautpstraße“, dort vorbei an Bananenstauden in unterschiedlichen Reifestadien und dann hinunter an den großen Strand. Teile des alten Weges über die Lavastufen scheint es irgendwann einmal weggerissen zu haben. Stattdessen wurde eine neue Treppe aus Holz gebaut und die Felsen waren mit Netzen aus Draht gesichert worden.

Der Strand war um ein Vielfaches größer als die kleine Playa de la Zamora und hatte deutlich weniger Besucher. Uns gefiel es dort eindeutig besser. Wir lagen schön auf unserer Picknickdecke und erfrischten uns im Wasser. Der Felsbogen, der die beiden Strände trennt, lag leider etwas zu sehr im Gegenlicht. Wir hätten doch nicht so lange mit unserem zweiten Strandbesuch warten sollen. Nach einer guten Stunde traten wir den Rückweg an.



Der Kiosko de Zamora hatte bereits geschlossen, weswegen wir kein schlechtes Gewissen haben mussten, dass wir in unmittelbarer Nachbarschaft selbst unser Abendessen zubereiteten. Heute gab es Wraps gefüllt mit einer Mexiko-Pfanne und mit Truthahn. Dazu gönnten wir uns eine Flasche Moselwein. Unser Vorrat will irgendwie nicht enden 😉 Mit Blick auf die einzelnen grauen Felsen, die wie etwas deformierte Elefantenrücken aus dem Meer vor den Stränden hervorschauten, genossen wir unser Abendessen und den Wein.

Ein letztes Mal für dieses Jahr versank die Sonne neben uns im Meer. Ach, wie herrlich.

der letzte Sonnenuntergang in 2023
der letzte Sonnenuntergang in 2023
der letzte Sonnenuntergang in 2023
der letzte Sonnenuntergang in 2023

An dem Rand standen wir leicht schräg und wir hatten die Hoffnung uns abends auf den inzwischen getrockneten Platz an der Ecke stellen zu können. Doch dort standen noch die Fahrzeuge von ein paar Body-Boardern. Als die gegen 19 Uhr fuhren, setzte Frank den Allmo rückwärts an die Stelle neben einer solargespeisten Laterne. Nun konnte der letzte Abend des Jahres beginnen.

Tbc

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