Wir hatten uns entschieden, aus de Piste SMF von M’Hamid nach Foum Zguid auszusteigen und die Querverbindung zum Foum Zguid Rundkurs (SFF der Pistenkuh) zu nehmen. Somit sparten wir uns ein paar Kilometer, würden aber auch nicht den kompletten SFF-Rundkurs fahren.

Die Querverbindung war gut zu befahren. An Bodenwellen sind wir ja gewöhnt. Alle paar hundert Meter befanden sich neben der Piste kleine Erdhaufen, teilweise mit Steinmännchen. Sie markieren den Streckenverlauf der Rallye-Piste Paris – Dakar. Die Rallye Paris – Dakar fand von 1979 bis 2007 überwiegend auf dem afrikanischen Kontinent statt.



Kaum hatten wir den Einstieg in den Rundkurs erreicht, wartete auch schon der erste Militär-Kontrollposten auf uns. Wir wurden zunächst nach unseren Ausweisen gefragt und dann nach einem „Fiche“. Frank wollte gerade antworten, dass wir keinen Fisch dabeihaben und keinen essen. Doch so ein Fisch war nicht gemeint. Es handelt sich um einen von mir schon vorbereiteten Zettel mit diversen Infos über uns (Name, Adresse, Daten vom Reisepass, Beruf, Grund der Reise, …) und über Allmo (Marke, Kennzeichen, Fahrgestellnummer).
Sie wollten noch wissen, wo wir herkommen und wo wir hinwollen.

Einer der Männer blieb bei uns und der andere lief mit dem Fiche weg. Ich unterhielt mich etwas mühsam auf Französisch mit dem einen Herrn. Wir erfuhren, dass täglich 10 – 12 Fahrzeuge den Kontrollposten passieren. Die Grenze zu Algerien ist nur rund 25 km entfernt und sie beugen den Schmuggel von Zigaretten, Hasch, etc. vor.

Dann kam noch ein dritter Herr mit einem Funkgerät dazu. Letztlich war alles okay, und wir konnten weiterfahren. Das war also unsere erste Erfahrung mit einem offiziellen Kontrollposten des Militärs.

Die Landschaft war wiedermal interessant, die Strecke etwas holprig. Vielfach verliefen mehrere Spuren nebeneinander. Nicht immer wählte Frank die sanfte Spur. Es ist aber auch teilweise schwierig vorherzusehen, auf welcher Strecke sich weniger Huggel oder Löcher befinden. Manchmal fühlte ich mich wie auf der Marienkäfer-Achterbahn, dann wieder wie auf der Raupe.

Ein wenig Abwechslung brachte ein Streifen mit Akazien und später eine Sanddüne. Immer wieder standen in Richtung Süden Schilder, die auf das Militärgebiet hinwiesen und das der Zugang verboten ist.



Irgendwann bogen wir in Richtung Norden ab. Geradeaus wäre es weiter auf der Rallye-Piste gegangen, die zu einem anderen Track der Pistenkuh (STR) führt.

Doch unser Ziel für heute waren die interessanten Felsformationen südlich von Foum Zguid. Die Piste wurde schmaler, der Zustand etwas schlechter. Teilweise verliefen tiefere Auswaschungen parallel zur Fahrspur. Auch ging es durch ein Stein-Feld, was mir so gar nicht mehr behagt.



Ein größerer Abbruch befand sich auf der Spur. Hoch wäre Allmo das kleine Stück bestimmt bekommen. Doch getreu nach dem Motto „Material schonen“ wählten wir die einfache Umfahrung, die es gab.  

Unser Zielgebiet war in der Ferne bereits zu erkennen. Wieder ein Stück USA in Marokko. Durch Erosionen waren schöne Felsen entstanden. Wir steuerten auf eine riesige freie Fläche zu. Auch dort befanden sich schon schöne Felsen.



Frank fuhr von der Spur runter und näher an den Felsen heran. Dies hatte zur Folge, dass wir querfeldein in die richtige Himmelsrichtung weiterfuhren, aber immer wieder den großen Querrillen der Wasserläufe ausweichen mussten. Teilweise hatte sich feiner Sand in den trockenen Wasserläufen gesammelt.

Und dann waren wir wieder auf einer richtigen Piste, die uns zu unserem Übernachtungsplatz an der kleinen Kathedrale und der Felsnadel führte. Deren Zustand der Piste war allerdings holpriger als vorher der Bereich mit den Wasserläufen.

Wir suchten uns eine grade Fläche, mit Blick auf die Berge.

Die ganze Fahrt über schien die Sonne, von der richtigen Seite. Wir hatten mit unserer Entscheidung, den Rundkurs in Gegenrichtung zu fahren, alles richtig gemacht.



Unser Mittagssnack war schon fast eine Stunde überfällig und wir stärten uns, bevor Frank das Dachzelt aufbaute. Kaum hatten wir es uns wieder gemütlich gemacht war ein Motor-Brummen zu hören und etwas großes Rotes wurde sichtbar. Frank identifizierte es sogleich als einen alten Magirus. M+N aus MYK stiegen aus und kamen zu uns. Wir unterhielten uns ein wenig und anschließend parkten die beiden etwas abseits zu uns.

Zwei Esel mit Fußfesseln kamen am Nachmittag zu uns spaziert. Sie waren wohl neugierig, wer sich auf ihrem Land befand. Die anderen Esel, die wir heute gesehen hatten, waren nicht an den Vorderläufen gefesselt.

Zum Abendessen gab’s eine Nudel-Eier-Schinken-Pfanne. Die Esel waren zurückgekehrt und interessierten sich für das Abwaschwasser. Wir füllten den Tonnapf, der eigentlich für Trockenfutter gedacht ist, mit Wasser und ein Esel machte sich sogleich darüber her. Erwartungsvoll blickte er uns an: Nachschub! Und noch mehr und noch mehr. Schwupp waren drei Liter Wasser mal eben weg. Streicheln konnten wir die Esel nicht. Vermutlich sind ihre Erfahrungen mit Menschen im Allgemeinen und ihren Besitzern im Besonderen eher negativ behaftet.

Dienstag, 9. Dezember 2025

Unsere Vorräte, insbesondere Trinkwasser, waren noch gefüllt und Allmo hatte auch noch keinen Durst. Daher schenkten wir uns den Weg nach Foum Zguid und ließen den Rundkurs Foum Zguid (SFF) unvollendet.

Anstatt den gleichen Weg in Richtung der Piste STR zurückzufahren, schlugen wir den Weg zwischen den Felsen ein. Bei Osmand war dieser als Fahrstrecke gekennzeichnet und führte über den Pass du Cobra. Cobra könnte sich daher ableiten, dass der Pistenverlauf sich durch die Felsen schlängelte. Passstraße ist relativ zu sehen. Viel Steigung oder Gefälle gab es nicht. Es war das Übliche auf und ab. Die Strecke war etwas holprig. Aber welche ist das nicht. Über die kleinen Gräben und Auswaschungen kam Allmo ohne Schwierigkeiten hinweg. Einmal nutzten wir eine Umfahrung.

Etwas Sorge bereiteten mir nach wie vor die steinigen Passagen. Daher wollte ich immer mal wieder von Frank wissen, wie es um unseren Reifendruck bestellt ist. Alles gut.

Wir stießen wieder auf die von gestern bekannten Piste und folgten dieser für einige Kilometer. Anstatt bis zu der von der Pistenkuh genannten Verbindungsstrecke zwischen der SFF und der STR zu fahren (das wäre dann wieder ein Teilstück der Rallye-Piste Paris – Dakar gewesen), bogen wir schon etwas 9 Kilometer früher Richtung Westen ab.



Auf dieser Strecke befand sich ein Kontrollposten des Militärs. Frank händigte direkt unsere Pässe und einen Fiche an den Herrn aus und ich beantwortete die Frage, wo wir hinwollen und wo wir herkommen. Wir beide stiegen aus. Frank einfach so. Ich, um ein Foto von einem Straßenschild zu machen.

Auch hier wurde über ein Funkgerät irgendwas übermittelt, wobei Frank nur das Wort „Caravan“ verstand. Als ich zurückkehrte, hielt er ein Glas Minztee in der Hand und ich bekam auch eins. Wie nett! Und ich dachte schon, dass die beiden Herren es sich gut gehen lassen.

Wir erfragten, dass diesen Kontrollposten nur 4 – 5 Fahrzeuge am Tag passieren. Das könnte daran liegen, dass der Posten sich nicht direkt an der Rallye-Piste befindet. Zu Zweit wird der Posten bewacht.

Wir bedankten uns mit einem herzlichen „Shukran“ und winken von dem freundlichen Herrn.

Bald darauf stießen wir auf die Piste STR der Pistenkuh (Talsinnt – Rallye-Piste).

Tbc

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