
Einen Übernachtungsplatz hatten wir noch nicht so recht ins Auge gefasst. Ich hatte einen Canyon (Gorge agourzi) bei Gockel entdeckt. Vielleicht ist dort in der Nähe ein Platz zu finden. Mit viel Geduld schlichen wir hinter einem alten Ford Transit her, der die Steigungen östlich von Taliouine nur im Schneckentempo bewältigen konnte.
Wir bogen von er Hauptstraße (N10) zum Canyon ab. Der Weg führte vorbei an Olivenbaum-Plantagen und tat sich tatsächlich ein guter Platz für uns auf. Neben der Piste, die in ein kleines Dorf führt.
Ich sah mir ein wenig die Umgebung an, doch die Sonne stand schon tief und der Canyon lag weitestgehend im Schatten. Morgen werden wir den nochmal genauer in Augenschein nehmen.
Ein Hirte zog mit seinen Ziegen an uns vorbei. Der Herr legte ein Tempo an den Tag. Vielleicht wollte er vor Sonnenuntergang zu Hause sein.
Dienstag, 2. Dezember 2025
Auf ungefähr 1500 Metern war es am Morgen frisch und die Heizung brachte uns etwas Wärme. Nach dem Frühstück gingen wir in Richtung der Gorge Agourzi. Ein Zugang zur Schlucht war zunächst nicht zu erkennen und wir liefen oberhalb der Schlucht entlang.
Wir standen dann von oben vor dem Ende der Schlucht, doch dort ging’s nicht hinunter. Frank suchte uns einen Weg, dabei entdeckten wir dann, dass sich die Schlucht irgendwo gabeln muss. Wir befanden uns quasi zwischen den beiden Astgabeln auf dem Plateau.
Frank fand einen Abgang, doch ich ging nicht sehr weit mit. Für mich sah das nach zu viel klettern aus und wer weiß, wie weit wir unten überhaupt kommen würden. Denn von oben sah es nach vielen großen Steinen aus und wer weiß, ob sich nicht auch noch unüberwindbare Stufen im Canyon befanden. Von oben war der Blick in die Gorge Agourzi auf jeden Fall spannend.
Auch wenn Frank den Boden des Canyons erreichte, ging er auch nicht weit. Ohne mich wollte er nicht weiterlaufen und so kam er wieder nach oben geklettert. Vermutlich wird der Zugang vom Dorf Aguerd (östlich der Schlucht) aus einfache sein. Zumal man dann auf etwa gleicher Höhe in die Gorge Agourzi hineinläuft.
Ein paar wenige kleine Becken waren zwischen den Felsen mit Wasser gefüllt. Auf zwei Steinen entdeckten wir sowas, wie Fußabdrücke. Ob die vom Neandertaler, Ötzi oder Yeti stammen? Spuren von versteinerten Korallen waren zu erkennen. Und ganz viele Spuren von Müll. Zu irgendeiner Zeit wird Wasser durch das jetzt trockene Flussbett fließen und den Plastikmüll, aber auch Kleidungsstücke mit sich führen. Dieses Zeug verheddert sich in den Bäumen und verschandelt jetzt die Natur. An manchen Stellen hing der Müll wie eine Weihnachtsbaumdeko in den Zweigen.
Schade, dass wir von unserer erhöhten Position nicht so gut in die Gorge Agourzi kamen. Sie ist bestimmt ein kleines Juwel, wenn man weiter in die Schlucht hineinlaufen kann.
Wir kehrten zu Allmo zurück und starteten durch. Eine weitere Wanderung wartete auf uns.
Tbc














































































































































































































































































































































































































