
Wir verließen Tafraoute in südliche Richtung. Die Gorges d’Ait Mansour war unser Ziel. Dort wollten wir ein wenig wandern.
Allmo brachte uns einige Höhenmeter nach oben. Unterwegs fanden Bauarbeiten zur Verbreitung der Straße statt. Mehrere Bagger mit Meisel waren im Einsatz, um die Felssteine zu sprengen.
Wir bogen in Richtung der Gorges d’Ait Mansour ab. Die Straße schlängelte sich an den Felswänden entlang. Wir hatten einen schönen Blick in den Canyon und auf die umliegenden Felsen. Wie gut, dass das Wetter mitspielte.
Wir folgten dem Straßenverlauf hinein in die schöne Bergwelt. An einer größeren freien Fläche stoppten wir. Ich hatte mir von irgendwo notiert, dass wir dem Straßenverlauf nicht komplett folgen können, weil Allmo zu groß ist. Also blieben wir lieber an dieser – für uns – guten Stelle stehen.
Frank parkte direkt so, dass wir auch über Nacht bleiben könnten. Dazu musste Allmo vorne auf Hölzer fahren. Noch war es freundlich, doch gegen 15 Uhr war Regen gemeldet. Also nutzten wir die Gelegenheit uns die Beine zu vertreten.
Den Trail, den ich gespeichert hatte, wäre von einem anderen Parkplatz (an dem wir vorbeigefahren waren) gestartet und führte zunächst über die Berge. Von unserem Platz gab es keine Zugangsmöglichkeit auf diesen Trail. Doch Wikiloc zeigte mir einen Weg an, der durch das Flussbett führt. Um so besser, sparen wir uns ein paar Höhenmeter und können relativ ebenerdig laufen.
Hinein ging’s ins trockene Flussbett mit den schönen Palmen. Flankiert von hohen Felsen der Gorges d’Ait Mansour. Herrlich!
Wir bahnten uns unseren Weg, was teilweise etwas schwierig war. Vermutlich wird ein Unwetter ein wenig das Flussbett durcheinandergewirbelt haben. Palmenstämme und -wedel lagen kreuz und quer. Teilweise schlugen wir uns durchs Dickicht.
Wir stießen auf einen Wasserkanal (Levada) mit fließendem Wasser und folgten diesem. Vorbei an Palmen und Felsen. Danach liefen wir noch ein Stück über die Straße und durch ein paar Hinterhöfe. Außer einem Mann, der in die Moschee ging, sahen wir niemanden.
Irgendwann drehten wir um. Die Straße hätte noch weiter durch den Palmenhain geführt. Auf dem Rückweg zu Allmo wurden wir von einem Herrn angesprochen. Es ist immer das Gleiche: Wie geht’s? Wo kommst du her? Allemania? Wie geht’s! Letztlich wollen sie einem alle was verkaufen. Diesmal war es der Besitzer eines Cafes/Restaurants. Aber wir hatten keinen Bedarf.
Auf den letzten Metern zu Allmo begann es etwas zu tröpfeln. Nur ganz leicht und nicht lange. Wir entschieden uns fürs Bleiben. Frank fuhr das Hubdach hoch und wir machten es uns in Allmo gemütlich.
Hatten wir vor der Wanderung bereits die zwei Teilchen aus der Bäckerei gegessen, waren nun die beiden Törtchen dran. Die waren auch gut, aber die Teilchen schmeckten mir besser.
Während des Nachmittags fuhren immer wieder mal PKWs an uns vorbei, die neugierig schauten, was denn da am Wegesrand geparkt stand. Es tröpfelte immer mal wieder. Eine Tröpfelpause gegen 17 Uhr nutzten wir zum Kochen. Während Frank draußen Cordon Bleu briet, schnibbelte ich innen den Tomaten-Gurken-Salat.
Samstag, 13. Dezember 2025
Am Abend und in der Nacht regnete es mehr. Eine merkwürdige „Begegnung“ ereignete sich um 10 vor 10 Uhr. Wir lagen bereits im Bett und Frank war schon eingenickt, als zunächst ein Motorbrummen und dann ein Hupen zu hören war. Der Motor ging aus, eine Tür wurde zugeschlagen, irgendein Rufen und dann klopfte es an eine unserer Türen. Frank war durch das Hupen wachgeworden und meinte nur „ich steh jetzt nicht mehr auf“. Kurze Zeit später startete der Motor und das Fahrzeug fuhr davon.
Was war das? Wollte uns jemand einen Minz-Tee, Couscous oder einen Teppich verkaufen? Oder eine Brotbestellung für morgen früh entgegennehmen? Oder vielleicht 10 Dirham fürs Parken kassieren (auf einer öffentlichen Fläche)? Warum sollte jemand gefühlt mitten in der Nacht an einem nicht beleuchteten Fahrzeug klopfen?
Während ich mir Gedanken machte, ob derjenige uns vor Unwetter warnen wollte, schließlich standen wir in einem Canyon und neben einem trockenen Flussbett (allerdings einige Meter erhöht), schlief Frank ein. Ich hatte eine unruhige Nacht und dachte bei dem stärker werdenden Regen, dass wohl alles gut gehen wird.
Natürlich ging alles gut. Und der Mensch wollte bestimmt nur Geld kassieren, wo es nichts zu kassieren gab.
Mit hochgefahrenem Dach wurde sichtbar, wie staubdicht unser Allmo ist. Nämlich gar nicht.
Der Tag startete grau in grau. Die Sonne versteckte sich hinter einer dicken Wolkenschicht. Nach dem Frühstück fuhren wir wieder den gleichen Weg zurück. Von den Autos, die am Morgen vorbeifuhren, hupte niemand und es stieg keiner aus.
Wieder zurück auf der nächstgrößeren Straße, hielten wir uns weiter in südliche Richtung.
Tbc














































































































































































































































































































































































































