Kaum das wir auf Teer waren, verließen wir diesen auch schon wieder. Südlich von Alnif bogen wir rechts auf eine Piste ab. Natürlich handelt es sich um einen Track von der Pistenkuh. Wir folgten der Piste SAT, die von Alnif nach Tarhbalt führt. Doch wir werden dieser Piste nicht ganz folgen, sondern irgendwann auf die STO abbiegen, die uns nach Tazzarine bringen wird. So der Plan.

Die Piste verläuft parallel zu der Gebirgskette. Weil der Track einen Haken schlug, und dann auf dem eigentlichen Weg geradeaus führte, blieben wir auf der Piste mit dem Haken, die im Grunde parallel zu dem Track der Pistenkuh verläuft. Nur das unsere Spur sich näher an der Gebirgskette befand.

Eigentlich hatten wir kurz vorher noch gesagt, dass wir ja noch eine Stunde oder so fahren könnten, und uns dann einen Übernachtungsplatz suchen. Doch dann gefiel uns der trockene Flusslauf mit den paar Akazienbäumen so gut, dass wir kurzerhand abbogen.


Von jeglicher Zivilisation sind wir weit entfernt, so dass wir hoffen, in Ruhe gelassen zu werden. Es war gerade mal kurz nach 12 Uhr und wir waren erst 55 Kilometer gefahren. Uns treibt niemand, und wir kamen beide damit klar, dass unser heutiger Fahrtag beendet ist.



Wir befanden uns nur noch auf etwas unter 1000 Metern und entsprechend sonnig und vor allem warm war es. Noch war es windstill, doch das änderte sich natürlich, kaum dass wir in den Entspannungsmodus gegangen waren. Es ist aber auch zum Mäuse melken.

Kaum, dass ich gerade mal nach innen verschwunden war, hörte ich Frank immer „no“ sagen. Es hatte sich eine Frau mit Kind angepirscht, die wohl etwas zu essen für den Jungen haben wollte. Frank meinte nachher zu mir, dass er das nächste Mal Tee anbietet und denen dann anschließend Teppiche oder eine PV-Anlage verkaufen wird. Aber Kamillentee! Ich bin gespannt.

Später kam die gleiche oder eine andere Frau (Frank war sich nicht sicher) mit einer Herde Ziegen und Schafe vorbei. Neben einem Kind, lief auch noch ein Hund mit. Als sie in unserer Höhe waren, schimpfte die Frau laut und ich schrieb Frank von innen eine Nachricht, ob sie mit ihm oder dem Hund schimpfen würde. Dem Hund, war die Antwort. Sie bewarf ihn mit Steinen. Warum auch immer. Frank meint, sie wollte uns vor dem Hund beschützen und hätte ihn deshalb beschimpft und beworfen. Dabei ist uns das doch total egal und der arme Hund weiß gar nicht, was er falsch gemacht hat. Die Menschen haben echt einen an der Waffel.

Zum Abendessen zauberte Frank uns köstliches Erdnussbutter-Hähnchengeschnetzeltes mit Mie Nudeln. Nach dem Abwasch verkrochen wir uns nach innen. Die Sonne hatte eh nachgelassen und die schimpfende Hirtin war auf dem Rückweg. Innen waren wir vor ihr sicher. Diesmal schimpfte sie auch nicht mit dem armen Hund, als sie an uns vorbei zog.

Freitag, 21. November 2025

In der Nacht war es sowas von ruhig. Kein Pieps war zu hören. In der Ferne waren die Lichter von Alnif zu sehen und über uns tausend Sterne.

Erst als die Sonne über den Berg kam standen wir auf. Der Wind hatte bereits am Abend / zur Nacht hin nachgelassen und noch nicht wieder Fahrt aufgenommen. Nach dem Frühstück blieben wir noch etwas draußen in der Sonne sitzen und genossen, dass es windstill war.

Erst gegen 10:30 Uhr, was für uns spät ist, fuhren wir weiter. Wieder mussten wir durch zig Gräben fahren, die uns von der eh geringen Geschwindigkeit, noch mehr bremsten. Das war ganz schön nervig. Bei ein paar tieferen Gräben gab es Umfahrungen, die wir dann auch nutzten. Doch diese gab es nicht immer. Frank fuhr schön sachte in die Senken rein und wieder raus. Dennoch ruckelte es ganz gut. Emma wäre, wie ich, wenig begeistert gewesen. Jetzt bin ich mit meiner Meinung allein.



In rund 1,5 Stunden hatten wir 22 Kilometer zurückgelegt und legten eine Pause in einem schönen trockenen Flussbett mit Akazienbäumen ein. Die Kulisse mit den Felsen im Hintergrund sah nett aus. In Sichtweite standen ein paar Gebäude und wir konnten Palmen sehen. Das niemand auf uns zu gerannt kam, lässt vermuten, dass die Gebäude nicht bewohnt sind.

Ich schob den Brotteig in den Ofen, den ich am Morgen angerührt hatte. Dabei hatten wir am Morgen auch direkt unseren Mehlvorrat umgelagert. Der Deckel der untersten Vorratsbox hatte es nun endgültig hinter sich. Bei den ganzen Pisten hatte die obere Mehlbox (mit 9 Kilo Mehl) wohl zu fest auf dem Deckel der unteren Box herumgetanzt. Beim Umlagern des Mehlvorrates stellten wir fest, dass die Tube Tomatenmark einen kleinen Riss hatte und der Boden der Schubbox etwas klebte. Mal sehen, ob das Tomatenmark noch gut ist.



Wir ließen das frisch gebackene Brot noch etwas abkühlen, aßen zwei Scheiben und setzten dann unseren Weg fort.

Grundsätzlich folgten wir weiterhin dem Track SAT der Pistenkuh. Zu Anfang waren wir ja parallel zu dem Track gefahren und irgendwann darauf gestoßen. Die Landschaft war grundsätzlich eher etwas eintönig bzw. lag die interessantere Landschaft auf der Fahrerseite und durch die vielen Gräben war die Fahrt über die Piste eher anstrengend.

Eine kleine Passage neben einem trockenen Flussbett war ganz nett und ein kurzer Hüpfer über Dünen brachte etwas Abwechslung. Vor der Düne hatte Frank etwas mehr Luft abgelassen, doch nach der Düne kam wieder Piste und wir hätten uns das auch sparen können.

Unterwegs stand ein Mann, der wohl zu den Ziegen gehörte, die weiter weg waren. Er stand direkt hinter einem tieferen Graben und gab uns Daumen hoch, weil Allmo die Stelle so gut gemeistert hatte. Frank hielt an und nach dem üblichen Ca va, wollte der Hirte was zu trinken. Frank erklärte, dass wir nur Wasser haben, womit er sich zufriedengab. Immerhin hatte er vorher gelächelt und war freundlich, anstatt direkt eine Leidensmine zu zeigen. Da wollten wir nicht so sein.



Eigentlich dachte ich, dass wir heute noch bis zur Oase El-Fecht kommen und dahinter dann auf die Piste STO abbiegen, auf der wir uns dann einen Übernachtungsplatz suchen. Doch so weit fuhren wir dann nicht mehr.


Nach nicht ganz 1,5 Stunden und weiteren 16 Kilometern schwenkten wir von der Piste ab und durch ein trockenes steiniges Flussbett auf eine Düne zu. Hinter zwei Kurven versteckten wir uns. Nun gut, wer Reifenspuren lesen kann, der wird uns finden. Nun war es doch gut, dass wir mit weniger Reifendruck unterwegs waren. So konnten wir in unserem Versteck neben der Düne gut manövrieren, bis wir relativ eben standen.



Zum Abendessen gab es Wraps gefüllt mit Hähnchen, Tomaten und Käse. Zack, fertig! Und zum Nachtisch eine Katkusfeige. Schmeckte besser als die Pitahaya vor ein paar Tagen, aber auch nicht mega lecker.

Am Abend fuhr ein Geländewagen über die kleinen Hügel in unserer Nähe. Ansonsten hörten und sahen wir niemanden.

Samstag, 22. November 2025

Wieder eine fantastisch ruhige Nacht. So lieben wir es. Millionen von Sternen leuchteten über uns.

Ein leichter Wind wehte am Morgen, daher fuhren wir direkt nach dem Frühstück weiter.

Raus aus dem schön befahrbaren Flussbett, war die Auffahrt sehr holprig. Die Piste wurde anschließend besser. Schnell kam die Oase El-Fecht ins Blickfeld. Immer geradeaus. Eine etwas steilere Abfahrt hinunter ins trockene kiesige Flussbett. Auf der anderen Seite wieder raus und schon lag El-Fecht vor uns.

Ein paar Männer befanden sich in den kleinen Gemüsegärten und im Ort wurden ein paar Kinder auf uns aufmerksam. Wir nahmen den direkten Weg raus aus dem Dorf und landeten auf einer sehr gut befahrbaren Piste.

tbc

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