Die Hauptstraße N10 hatte uns wieder. Vom Anezal Rundkurs bogen wir auf die N10 in Richtung Norden ab. In Anezal fuhren wir links (also Richtung Westen) und folgten der geteerten Straße, die uns nach Askaoun bringen wird.

Wir folgten somit dem Track HTM (Tizi-n-Melloul) der Pistenkuh, allerdings in umgekehrter Richtung. Bis Amassine ist die Straße geteert und führt in eine wunderschöne Landschaft hinein. Wir konnten uns kaum satt sehen. Vor uns lagen die schneebedeckten Berge des Hohen Atlas. Die Sicht war, im Gegensatz zu gestern, klar.



Vor dem Ort Amassine stand in der Kurve ein marokkanischer Lieferwagen (Fort Transit oder ähnliches). Frank fragte nach, ob Hilfe benötigt wird. Allerdings gab’s eine sprachliche Barriere. Der jüngere Mann kam hinter dem Fahrzeug hervor und hielt eine Feder in der Hand. Sie sah ganz aus, war wohl nur aus der Halterung „gehüpft“. Okay, da konnten wir jetzt leider nicht helfen und fuhren entschuldigend weiter.

Kurz drauf bogen wir links auf die Piste ab. Diese führte zu Beginn noch an ein paar kleinen Häusern vorbei und dann hinein in die Berge. Die Piste war gut zu befahren. Es waren wenig böse Steine zu sehen. Ich begann mich weiter zu entspannen. Die schöne Landschaft tat ihr übriges dazu.



Ein Teil der Strecke verläuft an einem Berghang vorbei, auf welchem sich viele Steine befinden. Es kann von Zeit zu Zeit wohl vorkommen, dass die Steine sich ihren Weg nach unten suchen und eventuell auf der Fahrbahn im Weg liegen. Doch wir hatten Glück und sahen uns nicht mit Felssteinen konfrontiert, die uns ausbremsen würden.

Die Landschaft war abwechslungsreich und gefiel uns sehr gut. Der Blick in ein breites grünes Tal wurde frei. Verschiedene Schaf-/Ziegenherden waren im Tal und auf den angrenzenden Hügeln zu sehen.



Auf 2500 Metern sahen wir plötzlich Eis auf den Pfützen (das Wasser kam von einem Gebirgsflüsschen) und auch die Rasenflächen waren teilweise noch mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Krass! Das Dorf zu unserer Rechten war komplett in die Landschaft integriert. Die Häuser fielen kaum auf. Bei den zwei oder drei anderen Dörfern waren die Außenwände teilweise bunt gestrichen und fielen mehr ins Auge.



Wir überfuhren den höchsten Pass (2544 m), der dann wohl der Tizi-n-Melloul und somit der Namensgeber der Piste im Buch der Pistenkuh ist.

So langsam wurde es Zeit für eine Mittagspause oder auch gleich für den Feierabend. Eigentlich wollten wir ungern auf 2500 Metern übernachten und der Wind wehte frisch. Da half auch die Sonne wenig. Dennoch befanden wir, dass der Platz neben der Piste (bei Gockel als Tizi-Touggoukine bezeichnet) nicht nur für die Mittagspause, sondern auch als Schlafplatz geeignet ist. Schöne Felssteine befanden sich um uns herum. In Sichtweite waren ein paar wenige Gebäude zu sehen. Wir hofften einfach, dass sich niemand auf den Weg zu uns machte.

Wegen des Windes aßen wir in Allmo und blieben dort auch. Die Sonne schien schön in die Doka und brachte Wärme.



Zum draußen kochen war der Wind zu stark, so dass wir die Nudeln innen kochten. Wie gut, dass wir im Sommer auf ein Einzelkochfeld umgerüstet hatten. So ist die Platte weniger sperrig als eine Doppelkochfeld-Platte. Zu den Nudeln gab es die dritte Portion Hühnchen-Mett.

Als die Sonne hinter den Bergen verschwand wurde es ganz schön schattig. Die Heizung musste ihren Dienst verrichten, während wir in der Doka noch ein wenig fern sahen.

Montag, 1. Dezember 2025

Zur Schlafenszeit wehte der Wind immer noch. Er wehte zum Glück gegen das aufgestellte Dach und nicht gegen das Zelt, so dass wir dieses nicht abbauen mussten.

Am Morgen war es frisch. Sehr frisch! Das Thermometer im Koffer zeigte 3,8 Grad. Vorne in der Doka waren es laut dem Heizungsthermometer -0,4 Grad. Die Temperaturanzeiger der Reifen zeigten sogar -4 bis -6 Grad an. Mit anderen Worten es war nicht nur frisch, sondern frostig. Der Tag startete zwar sonnig, aber die Sonnenstrahlen erreichten uns erst kurz bevor wir losfuhren.

Selbst Allmo fror und Frank benötigte drei Anläufe, bevor der Motor ansprang. Die Gänge ließen sich auch schlechter schalten als sonst. Das Getriebeöl musste wohl erst noch warm werden.

Auf den nicht ganz 20 Kilometern bis nach Askaoun wurden wir von den weißen Rücken der Berge des Hohen Atlas begleitet. Ganz schön viel Schnee lag dort oben. Von dem Anblick waren wir begeistert.



Der Weg nach Askaoun war schnell zurückgelegt. Im Dorf bogen wir links ab, also Richtung Süden. Weg von den Schneebergen, die wir im Rückspiegel betrachten konnten.

tbc

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