Nicht nur die Eingangsstraßen in Richtung Tafraoute waren hübsch angelegt (Palmen, neuer Asphalt) auch die Landschaft änderte sich komplett. Knubbelige braune Felsen rückten ins Bild.

Wir fuhren durch den Ort. Warfen während der Fahrt einen Blick auf unser Übernachtungsziel, dem Gemeinde-Womo-Stellplatz.

Bevor wir zu den bunten Felsen von Tafraoute fuhren, stoppten wir in einem kleinen Palmenhain. Auf einem der Felsen an diesem Palmenhain, befindet sich eine große Gazellen-Zeichnung. Es soll wohl die am besten erhaltene Felszeichnung sein. Und tatsächlich wurden wir fündig. Groß ist sie und die Gazelle war eindeutig zu erkennen.



Der Palmenhain wird augenscheinlich öfter als Lagerfeuer/Picknickbereich genutzt und wer mal schnell muss, der hinterlässt die Feuchttücher zwischen den Felsen in unmittelbarer Nähe zu der Felszeichnung. Wir hassen diese Menschen.

Wir fuhren weiter in südliche Richtung und bogen dann auf eine 6 Kilometer lange Piste ab, die uns zu den Blauen Felsen  (Les Rochers Peints) führte. Fand ich die bunt bemalten Steine letztens auf dem Weg zu einer Höhle schon blöd, so änderte sich meine Ansicht darüber auch hier nicht.



Wie kann man die Natur nur so verschandeln, in dem man die Steine mit blau, rosa, gelber Farbe anmalt? Das ist mir echt ein Rätsel. Auf der Fahrt in das Gebiet, irgendwann ist das Ziel nicht zu verfehlen, meinte Frank noch zu mir, wie oft wohl die Steine neu gestrichen werden. Und was fanden wir vor? Arbeiter, die dabei waren, weitere Felsen mit blauer Farbe zu verschandeln. Warum? Die Beschriftungen mit Namen macht es auch nicht besser. Die Leute können echt stolz auf sich sein, sich auf den Felsen auch noch groß verewigt zu haben. Abgesehen ist das Bemalen der bunten Felsen verboten. Aber es interessiert niemanden.



Auch das Stationieren von Campern ist in dem Gebiet der angemalten Steine auch verboten. Weshalb wir wieder nach Tafraoute zurück fuhren.

Doch irgendwie scheinen die bunten Felsen ein Besuchermagnet zu sein. Extra nur dafür würden wir nicht dorthin fahren.

Für den Rückweg wählten wir die kürzere Pistenabfahrt, dafür ging es länger über Teer. Auch auf dem Weg das gleiche Bild. Eine ordentlich geteerte Straße, Bürgersteige und Palmen zu beiden Seiten der Straße. Der Stadt scheint es finanziell gut zu gehen.

Der städtische Womo-Stellplatz war also unser Ziel. Eigentlich nicht unser Ding, aber die günstigste Möglichkeit in Tafraoute zu übernachten (15 Dirham). Campingplätze gibt es auch in ausreichender Zahl. Wir parkten an den Palmen, was im Umkehrschluss bedeutete, dass wir nah an der Straße standen und entsprechender Verkehrslärm zu hören war.

Fußläufig sind Geschäfte und Restaurants erreichbar, was wir auch nutzten. Kaum waren wir angekommen und Frank noch dabei das Dachzelt aufzubauen, als ein Herr mit einem Moped vorbei kam. Er gab Frank die Visitenkarte seiner Garage, die sich direkt um die Ecke befand. Bedarf haben wir keinen, bzw. werden wir uns mit dem Tank-Leck hoffentlich erst zu Hause beschäftigen.

Wir gingen zu Fuß in die Stadt und in das zuvor ins Auge gefasste kleine Restaurant Dar L‘Beldi. Es lief gerade ein Fußballspiel (Marokko gegen Syrien) und entsprechend sahen mehrere Marokkaner das Spiel. Die Emotionen waren allerdings eher zurückhaltend und das, obwohl Marokko ins Halbfinale des Arab Cup eingezogen war.



Wir bestellten unser Essen und ich ließ mich zu der schon fertigen Chicken-Tajine überreden. Nun gut, die Tajine hatte wohl schon längere Zeit vor sich hin gebrutzelt und das Essen schmeckte etwas angebrannt. Frank löste für mich das Fleisch vom Knochen, was ja nicht so mein Ding ist. Für sich hatte er direkt zwei Gerichte bestellt (eine Platte mit gemischtem Fleisch, dazu gab es Pommes und Salat und dann noch ein Truthahn-Panini, welches als Beilage auch noch Pommes hatte). Frank war mit seinen Gerichten glücklich, und das ist die Hauptsache. Mir gefiel der Scheiblettenkäse in seinem Panini nicht und ich war froh, dass ich das nicht gewählt hatte. Aber: Selber kochen ist immer noch am besten!

Frisch war es geworden und im Restaurant hatten wir draußen im Schatten gesessen. Auf dem Rückweg zu Allmo kauften wir einen riesigen Beutel mit Obst und Gemüse ein und konnten uns sicher sein, dass wir bei dem Preis von 57 Dirham wirklich nicht übers Ohr gehauen wurden. Das war in Rissani an einem Marktstand sicher so gewesen und in Ait-Ben-Haddou bei dem Gemüseladen vielleicht auch.





Ein paar Läden weiter kauften wir noch Chips und Kekse in einem Onkel-Hassan-Laden. Dieser war immerhin so groß, dass es zwei Reihen gab und man sich drehen und wenden konnte. Bei dem Onkel-Hassan-Laden gestern in Tata war dies nicht möglich. Wir mussten feststellen, dass wir für unschlagbare 28 Dirham 2 Tüten Chips und 6 kleine Kekspackungen bekommen hatten. Und für 10 Dirham noch einen Berberflaggen-Aufkleber (Amazigh-Flagge).

Wir waren gerade zurück und wollten unsere Obst- und Gemüseeinkäufe verstauen, als eine Dame mit einem PKW neben uns hielt. Sie wollte uns von einem Restaurant Essen verkaufen (danke, wir sind schon fertig), „vielleicht morgen“ auch morgen nicht, da fahren wir weiter. Wäsche würde sie auch waschen. Auch dafür haben wir im Moment keinen Bedarf.

Mal sehen, ob morgen früh noch jemand mit Brot vorbei kommt.

Die Einkäufe waren verstaut, wir in Allmo, als es klopfte. Ich öffnete die Tür und davor stand ein Mann. Anstatt er sagt, dass er von der Gemeinde kommt und 15 Dirham kassiert, kam noch gefühlten Minuten des Schweigens „15 Dirham“. Und ich erhielt einen Papierschnipsel mit einer Ticket-Nummer. Der Herr ging in Richtung der anderen Camper und von daher wird es schon seine Richtigkeit gehabt haben.


Freitag, 12. Dezember 2025

Straßenlärm war noch längere Zeit zu hören. Doch irgendwann schliefen wir ein. Ich wurde erst durch den Muezzin geweckt. Da war es kurz vor 7 Uhr. Frank war schon länger wach. Während ich so vor mir her döste, kam von Frank ein „Regentropfen“. Schnell bauten wir das Zelt ab. Die Wetterfrösche waren sich zwar uneinig wie lange es regnen soll. Mit dem Abbau waren wir auf der sicheren Seite. Es war gerade mal halb 8 Uhr.

Frank hatte für 8 Uhr einen Telefontermin, der sich etwas in die Länge zog. In der Zwischenzeit ging ich auf die Suche nach der Bäckerei, die wir gestern Abend übersehen hatten. Ich stellte fest, dass diese nicht an der bei Gockel markierten Stelle liegt, sondern etwas versetzt die kleine Straße rein.

Für 2 Brote, 1 Puddingschnecke, eine Art Windbeutel und 2 kleine Törtchen zahlte ich nur 15 Dirham (keine 1,50 Euro). Gestern hatten wir bereits beim Metzger Lagen mit Eiern gesehen. Ich nahm 12 Eier mit (24 Dirham).

Während Frank immer noch telefonierte frühstückte ich. Es ging inzwischen auf die 10 Uhr zu. So ganz fit war mein Darm heute nicht, was wohl dem übergaren Essen gestern geschuldet war. Auch Frank hatte etwas Grummeln.

Erst gegen halb 12 Uhr kamen wir los. Nach dem es in der Früh nur 100 Tropfen geregnet hatte, vielleicht auch ein paar mehr, war es danach trocken. Die Sonne zeigte sich und der Himmel war blau. Es war besser als gemeldet.



Auf dem Weg raus aus Tafraoute kamen uns die Squirrels entgegen. Nachdem wir kurz den Straßenverkehr blockierten fuhr jeder seiner Wege.

Wir fuhren vorbei am Elefantenfelsen und am Hut von Napoleon und stoppten am Wegesrand bei den nicht näher bezeichneten künstlerischen Ergüssen. Irgendwer hatte versucht mit Beton und Farbe kleine Burgen etc. zu bauen. Doch die Sachen scheinen nicht fertiggestellt worden zu sein und in der Zwischenzeit auch dem Vandalismus zum Opfer gefallen zu sein.



tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert