
Der Staudamm Presa de Santa Ana war unser Übernachtungsziel. Übe die Nationalstraße kamen wir sehr flott voran und bogen dann für die letzten 2,5 Kilometer auf die Straße ab, die uns direkt zum Staudamm führte.
Allmo fuhr durch mehrere Tunnel, die in die riesig hohen Felsen geschlagen wurden. Die Sonne stand genau richtig und strahlte die Felsen an. Wir fuhren zunächst bis zum Ende durch. Ich humpelte aus Allmo, um ein Foto von der Staumauer zu machen. Dann fuhren wir ein paar hundert Meter zurück und schlugen den geschotterten Weg hinunter zum Fluss Rio Nogueria Ribargozana ein.
Dort parkten wir so, dass Allmo direkt wieder in Richtung Ausfahrt stand. Man weiß ja nie, wer am nächsten Morgen einem im Weg steht. Und wir benötigen nun mal etwas Platz um vernünftig drehen und wenden zu können. Dabei standen wir nun nicht ganz gerade. Wobei nur der Koffer etwas schief stand und das zur richtigen Seite. Frank fand’s nicht so gut. Mir war es sch… egal. Ich war einfach nur fertig – insbesondere wegen der Schmerzen am Fuß.
Die Idee, dass wir uns im Fluss abkühlen können, verwarfen wir. Das Wasser war nicht nur kalt, sondern a…kalt. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich Eiszapfen an den Füßen. Nee, da werde ich nicht ganz eintauchen. Schlimm genug, dass die Füße nass wurden und Frostbeulen bekamen. Völlig deprimiert hockte ich mich auf die unebenen Steine, die ein Becken formten. Von diesen Abgrenzungen gab es mehrere, wobei die anderen sich derzeit im Trockenen befanden. Da der Fluss eine doch recht hohe Fließgeschwindigkeit hat, sollen die Becken wohl für Kinder ein ungefährliches Planschen ermöglichen. Nun hockte ich da, deprimiert und fertig. Die majestätisch aufragenden Felsen um uns herum, munterten mich nur wenig auf.
Irgendwann viel mir ein, dass ich ja wieder Brot backen muss. Nachdem Frank von dem Fladenbrot so begeistert war, rührte ich einen neuen Teig zusammen. Während Frank sich später um das Abendessen kümmerte (Porree-Kartoffel-Eintopf mit Bratwürstchen) kümmerte ich mich um das Brot und die Planung für den nächsten Tag. Eins steht fest: wir werden ganz sicher nicht wandern!
Zum Abendessen kamen ein paar Leute vorbeispaziert, die später auch wieder zurückliefen. Die Herren fanden Allmo „guapo“. Ja, er ist ein geiler Kerl. Auch von oben sprachen zwei Herren mit uns (sogar auf Englisch). Wir sind zunehmen verwirrt auf dieser Reise sowohl Franzosen als auch Spanier zu treffen, die tatsächlich ein wenig englisch sprechen können und wollen.
Das Highlight des Tages (so Franks Bezeichnung) bzw. des Abends, war ein Van, der sein Glück auf der geschotterten Piste versuchte und so dermaßen aufsetzte, dass ich es sogar mit meinen schlechten Ohren hören konnte. Vollgas setzte er zurück und fuhr dann langsam wieder den Berg hoch. Wir sind gespannt, ob der Van morgen früh oben geparkt steht. Frank meinte zuvor noch, dass jemand sich vorhin hier in dem Becken die Füße gewaschen hätte. Wenn es die gleiche Person war, dann war derjenige aber blind, als er die Strecke abgegangen war. Außerdem ist hier jetzt nicht so viel Platz für ein weiteres Fahrzeug. Ob weiter durch noch Platz wäre, wissen wir nicht.
Normalerweise hätte ich mir nach unserer Ankunft noch gerne die Umgebung angesehen, zumal die Sonne die Tunnel, Felsen und die Staumauer perfekt angestrahlt hat. Aber mein Fuß hatte sehr was dagegen.
An unserem Platz weist ein Schild daraufhin, dass wir im Überflutungsbereich stehen und dass auch bei gutem Wetter sich der Wasserstand verändern kann. Wir gehen mal nicht davon aus, dass heute Nacht plötzlich Wassermassen abgelassen werden. Wobei wir auch nicht wissen, wie viel Wasser sich hinter der Staumauer angesammelt hat. Bis Allmo schwimmt müsste sich der Pegel wohl um fast einen Meter erhöhen. Was wohl eher unrealistisch ist.
Freitag, 10. Oktober 2025
Tatsächlich verändere sich der Wasserspiegel im Laufe der Nacht. Als Emma uns gegen 1:45 Uhr weckte, schaute ich raus. Zu dem Zeitpunkt stand der komplette Bereich vor dem Wall leicht unter Wasser. Allerdings sahen die Steine des „Planschbeckens“ so aus, als wäre das Wasser rückläufig. Also legte ich mich wieder hin. Nur Emma war die nächsten Stunden wieder etwas unruhig.
Am Morgen sah ich, aus der Doka raus, dass ein Mitarbeiter des Staudamms oder einer anderen Firma, die was damit zu tun hat, vor sich hinschimpfend an uns vorbei fuhr. Der Mann fand es wohl nicht so gut, dass wir dort standen.
Während wir draußen mit Blick auf den Fluss frühstückten, fuhr der Herr wieder an uns vorbei. Gesagt hat er nichts. Wir unternahmen noch einen kurzen Spaziergang in Richtung der Staumauer und machten uns dann abfahrbereit.
Tbc














































































































































































































































































































































































































