Lange ist es her, dass wir auf Gran Canaria durch die Barrancos geklettert waren. Heute war es endlich so weit: Das Barranco de Piedera Bermeja wartete auf uns.

Wir parketen Allmo auf einer größeren geschotterten Fläche neben einem Wasserbecken. Auch auf der gegenüberliegenden Seite gab es einen Streifen neben der Fahrbahn zum Parken. Doch bei Allmos Breite standen wir auf der anderen Fläche eindeutig besser.

Hinter der Leitplanke ging eine geschotterte Buckelpiste ab, die uns – vorbei an eine Art Wasserwerk – zum Barranco führte. Theoretisch hätten wir aufgrund von Bodenfreiheit auch bis dort fahren können. Aber das wusste ich nicht. Die paar Meter mehr machten es jetzt auch nicht aus.

Wir bogen von der Piste ins Barranco ab. Das Grün der Pflanzen im Barranco leuchtete uns entgegen. Noch glich das Barranco eher einer offenen Fläche, doch recht bald kamen die braunen Felsen und später auch graue Felsen immer näher und näher, und die Schlucht wurde immer enger.

Das Gebiet ist bei Kletterern sehr beliebt und daher war es kaum verwunderlich, dass bereits drei Leute zu der doch recht frühen Uhrzeit schon aktiv waren. Wobei später, wenn die Sonne höher steht, es im Barranco bestimmt sehr heiß und das Klettern dadurch anstrengender wird.  Im Weiteren Verlauf sahen wir immer mal wieder Stellen mit vorbereiteten Kletterhaken, aber auch eine Gedenktafel. So ganz ungefährlich ist es dann doch nicht.



Durch Gestrüpp folgten wir dem schmalen Trampelpfad, der uns durch das Barranco führte. Ein paar kleine Kletterpassagen mussten wir überwinden, um weiter in das Barranco hineinzukommen.

Der Weg endete dann plötzlich an einem kleinen grünen Tümpel in dem eine tote Taube schwamm. Doch was war das? Rechts an der Wand befanden sich in den Felsen montierte Seile und auch vier Trittstufen. Frank wagte sich als erster dort entlang. Ich war noch sehr skeptisch, ob ich mir das Antun soll. Doch als er zurück kam, um seine Videomaschine von mir abzuholen und sich erneut darüber hangelte, da packte mich auch der Ehrgeiz. So schlimm war es auch gar nicht. Vielleicht wären zwei Trittstufen mehr schön gewesen, weil’s dann einfach geworden wäre. Aber vermutlich wird der Weg vorzugsweise von Leuten begangen, die Klettern und wir die ist sowas ja ein Klacks.

Erfolgreich hatten wir beide diese Stelle also gemeistert und mussten uns wundern, warum plötzlich im Barranco einige tote Tauben herumlagen. Auch eine Patronenhülse entdeckten wir. Also werden die Tauben nicht eines natürlichen Todes gestorben sein.



Nur wenige Meter weiter kam eine erneute „ich muss mich am Seil den Felsen entlang hangeln – Stelle“. Diesmal ohne Trittstufen. Auf der gegenüberliegenden Seite hatte irgendwer Steine aufeinandergestapelt, damit man sich dort irgendwie hochziehen könnte. Aber beides erschien uns keine gute Option und wir entschieden uns umzukehren.

Nach 2,5 Kilometern waren wir zurück bei Allmo. Die Strecke bei Wikiloc wäre auch nur um die 300 Meter länger gewesen, also haben wir wohl nicht so viel verpasst.

Auf Gran Canaria waren wir durch ein paar Barrancos gewandert und geklettert und waren immer davon begeistert. Und auch das Barranco Piedra Bermeja enttäuschte uns nicht. Gerade das klettern und kraxeln lockert so eine Wanderung für uns auf und macht es für uns entspannter, als wenn wir nur ebenerdig oder womöglich noch mit Steigung wandern müssten.

Keine 10 Kilometer entfernt, in Richtung der Berge, gab es noch eine weitere Stelle in einem Barranco, die ich zum Wandern herausgesucht hatte. Doch bereits vor der ersten Wanderung erklärte Frank, dass eine Wanderung am Tag für ihn reichen würde. Und da das Barranco auch ein Kletter-Barranco ist und ich mir nicht sicher war, wie gut ich da alleine wandern kann, entschieden wir, nicht dahin zu fahren, sondern wieder in Richtung Meer.

Tbc

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