Auf dem Weg ans Meer fiel unser Blick zunächst auf die unzähligen Gewächshäuser, deren zerfetzten Stoffbahnen im Wind flatterten. Ein paar Kilometer späer erblickten wir bereits den nachfolgenden Tagespunkt, weil das Gebäude gar nicht zu übersehen ist, doch zunächst stand der Besuch der Burro Safari de Arico an.
Burro Safari, also übersetzt Esel Safari. Waren wir jetzt verrückt geworden und wollten auf Eseln reiten? Nein, waren wir nicht und wollten wir nicht. Es handelt sich um einen verlassenen Ort, wo früher einmal Esel Safaris angeboten wurden.
Um dort hin zu gelangen, parkten wir Allmo auf einer Fläche neben der Autobahnabfahrt. Ob die Pkws, die bereits dort standen zu Wanderern gehören oder ob es auf Teneriffa auch Fahrgemeinschaften gibt, die Park & Ride nutzen?
Das Gelände der Burro Safari ist nur zu Fuß zu erreichen. Eine dicke Schranke versperrt die Zufahrt über die Piste. Auch die zweite, von der Straße abgehende Piste ist durch eine Schranke versperrt.
Selbst ohne diese Schranke wäre die Zufahrt, selbst für Allmo sehr abenteuerlich geworden. Der Weg war auf mehrere Meter sehr stark ausgewaschen. Die darunter befindlichen Rohre (Wasser?) lagen frei.
Wir folgten der Piste für vielleicht 600 Meter. Bereits als wir den kleinen Hügel erklommen hatten, entdeckten wir das rötliche Gebäude der ehemaligen Burro Safari. Davor befand sich eine Art kleiner Park. Zumindest sah es so aus, als wenn es dort mal einen Teich gegeben hätte und das Gelände mal hübsch hergerichtet gewesen war.
Zunächst gingen wir allerdings zum Hauptgebäude, in dem gerade drei bewaffnete Männer verschwanden. Spontan fiel uns Paintball ein, aber es handelte sich um Airsoft-Waffen, deren Munition aus kleinen weißen Kügelchen besteht. Wie uns die drei erklärten würden sie nur üben und nicht spielen und wir könnten somit durch das Gebäude laufen ohne Gefahr zu laufen „erschossen“ zu werden.
Abgesehen von dem Müll, der in machen Ecken herum lag und den „Hindernissen“ für das Airsoft-Spiel waren die sehr verwickelt angebrachten Räumlichkeiten leer. Der Boden aus Terrakotta-Fliesen war stellenweise sauber gefegt. Nur die weißen Kügelchen lagen in den Fugen.
Plötzlich sprach eine maschinelle Stimme mit uns. Frank dachte zunächst, dass die drei Airsoft-Spieler sich über Walki Talkis unterhalten würden. Aber das war es nicht. In einem der mit Unrat übersäten Räume stand ein kleiner Bewegungsmelder auf dem Boden, der vor Eindringlingen warnte, wenn man die Lichtschranke passierte. Frank sagte etwas lauter „Hola“, aber es antwortete niemand. In den Raum rein gingen wir aber auch nicht.
Der Unterstand für die Esel, die einzelnen Kabinen, wo sie vermutlich für den Ausritt gesattelt wurden und auch das Gebäude mit den größeren „Esel-Zimmern“ (alle Bereiche mit Futter und Wassertrögen) verfügte über Betonböden. Wie schlimm muss das für die armen Tiere gewesen zu sein, entweder auf Beton zu stehen oder Menschen durch die Gegend zu schleppen.
Laut dem Internet fanden zuletzt 2004 Esel Safaris statt. Grund für die Schließung soll unter anderem die Nichteinhaltung von Tierschutzauflagen sein (wir können dies sehr gut nachvollziehen), aber auch zu geringe Einnahmen, weil der Platz zu weit von den Touristenzentren entfernt liegt. Nun, dass war ja bereits bei dem Bau dieser Anlage klar.
Die Gebäude sind seither dem Verfall gewidmet und das Gelände verwahrlost zunehmend. Eine andere Verwendung des Geländes stand mal im Raum, wurde aber boykottiert. Echt schade, dass so ein Platz so verkommen muss.
Auch der Esel, das Symbol der Burro Safari, lag geköpft vor dem Eingangsbereich des Hauptgebäudes.
Auf dem Rückweg drehten wir eine Runde durch den Park und gingen dann zu Allmo zurück. Nun wollten wir uns dem Gebäude nähern, das auf dem Weg zur Burro Safari bereits unsere Aufmerksamkeit erregte.
Tbc