Zunächst stoppten wir vor dem Ort San Miguel de Tajao, um uns den Arco de Tajao, einen Steinbogen, näher anzusehen. Links neben der Straße gibt es ausrechend geschotterte Fläche, so dass wir Allmo einfach irgendwo abstellen konnten, ohne dass er im Weg steht.
Der Steinbogen befindet sich im Barranco de Tajao. Praktischerweise standen wir direkt vor einem der Trampelpfade, die uns direkt auf den Arco de Tajao führten. Der Wind wehte jedoch sehr stark, so dass ich nicht über den Bogen laufen wollte. Während Frank sich nicht abschrecken ließ, suchte ich mir einen anderen Weg hinunter in das trockene Flussbett.
Die ganze Umgebung im Süden von Teneriffa ist durch den hellen Stein geprägt. Dieses Gestein entstand durch pyroklastischen Regen und Ströme, im Zusammenhang mit Vulkanausbrüchen mit sauerer Magma, vermutlich vor 700.000 bis 150.000 Jahren. Auch der Steinbogen entstand durch so einen Prozess.
Wir bewunderten den Arco von allen Seiten und gingen gemeinsam nicht über den Felsbogen zurück zu Allmo.
San Miguel de Tajao
Die Straße führte uns geradewegs zum Meer. Doch zunächst trauten wir uns nicht rechts abzubiegen, wo es eigentlich zum Parkplatz gehen sollte. Die Straße sah beinah aus wie eine Fußgängerzone. Wer weiß, in was wir uns da hineinmanövrieren. Die spontane Entscheidung zunächst links auf den kleinen Hafenparkplatz zu fahren, war auch nicht unbedingt die Beste. Schon die Zufahrt zu diesem Parkplatz war sehr schmal. Zum Glück konnten wir problemlos eine Runde über den vollen Parkplatz drehen und uns dann wieder über die schmale Zufahrt rausschleichen.
Aus dieser Perspektive sah die „Fußgängerzone“ durchaus befahrbar aus, wenn kein Gegenverkehr kommt. Natürlich kam Gegenverkehr, was aber händelbar war. Vorbei an mehreren Fischrestaurants (pfui, das stank aber) folgten wir der Straße und landeten schließlich auf einer großen geschotterten Parkfläche.
Ein paar wenige Camper (unter anderem ein Magirus Deutz Eckhauber und ein 4×4 Mercedes-Hymer aus Deutschland) und ein paar mehr Pkws parkten dort. Wir reihten uns in die zweite Reihe bei den Pkws ein.
Während ich noch ein wenig die Gegend erkundete, setzte sich Frank an den Strand. Die Küste hinter dem Hafen besteht aus beeindruckend scharfkantigen Felsen. Der Wind wehte so stark, dass das Wasser der Wellen bis ans Land spritzte. In Ruhe diese Natur genießen konnte ich also nicht. Hinter den Felsen schließt sich ein Kieselsteinstrand an. Der Zugang dazu wäre unter anderem von dem Arco de Tajao aus möglich gewesen.
Bei meiner Rückkehr unterhielt er sich mit einem eigentlichen Düdo-Fahrer, der aber immer nur nach Marokko fährt (jetzt wird er wohl mit einem Flieger hier sein) und mit dem Mercedes-Hymer-Mobil.
Frank war natürlich neugierig, was über den Magirus Deutz Eckhauber zu erfahren. Nachdem das Gulasch für unser Abendessen in der Kokosmilch und Sojasauce vor sich hin kochte, nutzte er die Gelegenheit. Von Lars und seiner Frau erfuhr er, dass es sich um einen ehemaligen Werkzeugwagen der Deutschen Bundesbahn, Baujahr 1983, handelt. Richtig schick sah der LKW aus. Sie hatten den LKW so vom Vorbesitzer übernommen und nur den schon rund 20 Jahre alten Innenausbau verändert. Was dieser LKW wohl schon alles erlebt hat?
Nachdem unser Gulasch weich gekocht war und wir es uns neben Allmo in der Sonne schmecken ließen (wie schön könnte es sein, wenn der Wind nicht wäre), verkrochen wir uns anschließend in die Doka. Bereits einige Zeit vor dem Sonnenuntergang standen wir im Schatten und für uns war es daher draußen zu ungemütlich.
Während sich nach unserer Ankunft am frühen Nachmittag der Parkplatz mehr und mehr füllte, leerte sich dieser auch wieder zum Sonnenuntergang hin. An dem Kieselsteinstrand wird die hohe Besucherdichte nicht gelegen haben, denn das Meer war sehr unruhig und bequem auf den Steinen sitzen/liegen war auch nicht möglich. Wohl eher sind die vielen Fischrestaurants in San Miguel de Tajao der Besuchsgrund gewesen. Bei meinem kurzen Spaziergang konnte ich sehen, dass Leute vor den Lokalen teilweise auf einen freien Tisch warten mussten.
Nach dem sich der Platz am frühen Abend leerte, so füllte er sich später wieder. Die Spanier essen ja grundsätzlich spät und so kamen auch gegen 21 Uhr immer noch neue Fahrzeuge auf den Platz gefahren. Wer weiß wann die alle wieder fahren. Eine weitere unruhige Nacht scheint uns also bevorzustehen.
Sonntag, 3. März 2024
Mit der Unruhigen Nacht sollte ich mich irren. Es war sehr ruhig, selbst der Wind legte die ganze Nacht über eine Pause ein und wurde am Morgen auch erst spät wach. Dafür wehte er dann wieder um so kräftiger. Schon verrückt, dass das spanische Wetteramt gestern die Wind-Warnung beendete und nur noch eine Wind-Vorwarnung aufrecht erhielt. Für eine Vorwarnung sollt es später aber ganz schön viel wehen.
Die Sonne versteckte sich am Morgen noch hinter den Wolken, so dass wir innen frühstückten. Wir warteten noch ab, dass die Müllabfuhr alle Restmülltonnen leerte und fuhren – mit etwas Abstand – hinter denen her, aus dieser schmalen Gasse hinaus.
Unser erstes Zwischenziel lag nur rund 5 Kilometer entfernt.
Tbc