Unser Ziel für die Weihnachtstage war der Elea Beach, der sich von Kakovatos nur 12 Kilometer entfernt befindet. Der Elea Beach ist ein vier bis fünf Kilometer langer Strandabschnitt bei der Ortschaft Elea. Zwischen den Dünen und dem Pinienwald gibt es ausreichend Stellfläche.
Ein wenig kann der Elea Beach mit dem Palmenstrand in Spanien verglichen werden. Es gibt Leute die Wochen oder Monate an diesem Strand stehen und sich quasi häuslich niedergelassen haben.
Reparatur des Kupplungsgeberzylinders
Wir parkten Allmo in erster Strandreihe mit den Reifen in den Sand und Frank begann sofort den Kupplungsgeberzylinder auseinander zu nehmen und anschließend den neuen einzubauen. Etwas an Schwierigkeiten bereitete die Entlüftung der Kupplung, wozu Frank unter Allmo gekrochen war und ich oben das Kupplungspedal betätigte. So einige Male musste ich die Bremsflüssigkeit, die Frank unten aufsammelte oben wieder nachfüllen. Dann war es irgendwann soweit: Die Kupplung war wieder repariert. Ein kurzer Test, Allmo rollte vor und wieder zurück, funktioniert! Den alten alten Kupplungsgeberzylinder packten wir ein. Vermutlich wird da ja auch nur das alte Dichtungsgummi hinüber sein und wenn wir uns dieses irgendwann in neu besorgen, hätten wir direkt ein neuwertiges Ersatzteil.
Frank legte anschließend eine schöne Feuerstelle für uns an. Schließlich bleiben wir ein paar Tage hier und könnten dann auch auf der Glut kochen. Emma kam zum zweiten Mal heute in den Genuss, um Allmo herum spazieren zu dürfen. Ohne Hunde in der Nähe müssen wir wenig Sorgen haben.
Irgendwann später kam ein Franzose auf uns zu und erklärte, dass wir an der Stelle besser nicht stehen bleiben sollten. Denn der Bereich würde unter Naturschutzstehen und wenn die Polizei vorbei kommt, dann wird’s teuer. Vor ein paar Tagen waren wohl einige Fahrzeuge mit 900 Euro zur Kasse gebeten worden. Das Risiko wollten wir natürlich nicht eingehen und parkten Allmo daher um. Schade, der Sandplatz gefiel uns deutlich besser.
Wir packten die komplette Feuerstelle ein (inklusive der Steinumrundung, die Frank so schön angelegt hatte) und Frank baute an dem neuen Platz alles wieder auf.
Zum Abendessen gab es die Reste der Kartoffel-Lauch-Hack-Suppe, die schnell erhitzt war. Während wir draußen saßen und aßen, hatte Frank ein kleines Feuer entfacht. Mit der Wärme war es sehr angenehm, denn leider hatte der Wind gedreht und wehte uns unschön um die Nase.
Weihnachten 2022
Die Weihnachtstage verbrachten wir sehr entspannt am Strand von Elea. Wir unternahmen einen Spaziergang, um zu sehen, wer oder was für Fahrzeuge sich noch eingefunden hatten. Bis auf einen Kontakt über Instagramm kannten wir jedoch niemanden. Wir plauderten mit ein paar netten Leuten.
Ein wenig schreckte uns jedoch der „Dorf-Mittelpunkt“ ab. Kleine Wagenburgen hatten ihr eigenes kleines Dorf errichtet. Sogar mit einem Zaun zum Fahrweg hin. Hoffen wir mal, dass das nur ist, damit kleinere Kinder nicht unbeaufsichtigt auf den Weg laufen.
Zwischen den Bäumen hatte ein 6×6 LKW sich platziert. Der komplette Koffer war um eine ganze Etage hochgefahren und somit stand ein zweigeschossiges „Haus“ zwischen den Bäumen. Und da soll noch mal einer behaupten, dass unser Allmo groß wäre.
Beim Dorf-Mittelpunkt waren auch Duschen installiert, sogar mit Sichtschutz. Außerdem gab es dort eine kleine Bücherecke. Holzschilder wiesen auf einen Frisör, ein Tattoo-Studio, … hin. Außerdem hingen Speisekarten von ein paar Restaurants an Bäumen. Schon ein wenig verrückt.
Am Heilig Abend kam unser Nachbar, der sich bisher noch nicht dazu herabgelassen hatte uns zu grüßen aus seinem Fahrzeug auf uns zu, nur um uns mitzuteilen, dass wir ihn zu räuchern würden. Er drehte sich wieder um und ging. Ja, so kann Weihnachten unter Campern sein. Das sein Hund beinah unters Auto gelaufen wäre, als wir rückwärts einparkten und ich die Hündin zur Seite nahm, weil die Besitzer sich nicht um den Hund kümmern, ist eine andere Sache.
Nun gut, es ist wie es ist und nörgelnde Menschen (insbesondere Deutsche) gibt es überall. Wir wollten das Feuer, auf dem wir zuvor gekocht hatten, eh ausgehen lassen und daher hatte sich der Herr ganz umsonst aus seinem Fahrzeug bequemt. So ein Pech aber auch.
Abgesehen von diesem Vorfall verbrachten wir ruhige und entspannte Weichnachtstage. Wir warfen Frisbee und auch Bumerang. Letzteres funktionierte erstaunlicherweise, obwohl ich seit beinah 20 Jahren keinen Bumerang mehr geworfen hatte. Die Abende verbrachten wir mit Kartenspielen und Weihnachtsfilmen.
An einem der Tage war Emma leider undicht und hatte auf das Kopfkissen gepieselt, was richtig schön nass war. Während des Tages hatten wir wohl irgendwann mal vergessen, dass Katzenklo wieder rauszuschieben. Wir wuschen alles aus und da die Sonne bereits untergegangen war, klemmten wir das Kopfkissen und den Bezug vor die Diesel-Standheizung. Bis wir zu Bett gingen war alles getrocknet und roch, trotz Waschmitteln, nur ein ganz klein wenig nach Katzenpipi. Unsere Dummheit musste halt bestraft werden.
Dienstag, 27. Dezember 2022
Nach Weihnachten ging es genauso entspannt weiter, wie an den Weihnachtstagen. Weil’s am Elea Beach doch ganz schön ist, blieben wir einfach dort. Noch reichten unsere Vorräte und bisher hat die Polizei auch noch nicht den Platz angefangen zu räumen. Dies wird unter den Campern gemunkelt. Keine Ahnung ob was an dem Gerücht dran ist. Am zweiten Weihnachtstag fuhr nach Sonnenuntergang einmal ein Polizeiauto über den Platz, ansonsten war an Polizeipräsenz nichts zu sehen. Vielleicht wird das Gerücht über die Platzräumung auch nur von den Dauer-Campern gestreut, um die kurzfrist-Camper loszuwerden.
tbc