Ein wenig südlicher ging es heute noch auf dem letzten Finger der Peleponnes-Halbinsel. Die großen grünen Hügel rückten immer näher und waren schließlich zum Greifen nah. Der Geopark Agios Nikolaos war unser Ziel. Von der letzten Ortschaft bis zu dem kleinen Kirchlein am Geopark führte eine neu geteerte kurvige Straße zum Geopark. Im Jahr 2020 war diese Strecke noch eine Piste. Von uns aus hätte es gerne eine Piste bleiben können.
Zunächst fuhren wir jedoch noch drei Kilometer weiter über eine Schotterpiste an der Küste entlang. Bis es nicht mehr weiter ging. Zum Glück gab es kurz vorm Ende eine Stelle, die breit genug war, um Allmo zu wenden. Von dort biegt ein Wanderweg ab, leicht den Hügel hinauf und immer an der Küste entlang bis zu zwei kleinen Kapellen. Bis zur ersten Kapelle sollen es ungefähr 2,5 Kilometer sein. Der Anreiz dorthin zu wandern, war bei uns beiden sehr gering. Also ließen wir es bleiben.
Wir genossen die Aussicht auf das Meer zur einen und die Berge zur anderen Seite. Eine Landschaft so richtig nach unserem Geschmack. Das Meer leuchtete an manchen Stellen von oben in einem unglaublichen türkisblau und lud eigentlich zum Baden ein. Tja, wir sind eindeutig zur falschen Jahreszeit unterwegs.
Auf dem Rückweg kam uns beinah eine große Schafherde entgegen. Diese befand sich jedoch auf einer kleinen Seitenstraße, die am Meer endete. Ob die Schafe ein erfrischendes Bad nehmen wollten?
Kurz bevor wir die eigentliche Parkmöglichkeit für den Geopark erreichten, stellten wir Allmo auf einer Grünfläche ab. Zu Fuß erkundeten wir auf zwei Klippen die versteinerten Bäume (Palmen) und diverse muschelartige Fossilien. Leider war auf den Infotafeln nicht zu erkennen, wie alt die Fossilien sind. Wir fanden es sehr schade, dass jeder ungehindert die Fossilien (Muscheln) platt treten konnte.
Nach einem kurzen Halt an der eigentlichen Parkbucht, wo es die Infotafeln gab, fuhren wir bis zum Parkplatz für die Kletterer. So weit wie heute haben wir schon lange nicht mehr vom Meer entfernt gestanden. Dabei konnten wir von unserem Platz vor den Bergen und zwischen vielen Steinen (die irgendwann einmal von dem Berg heruntergefallen sein müssen) sehr gut auf das Meer und die vorbeifahrenden Schiffe sehen.
Der Wind nahm am Nachmittag noch etwas an Stärke zu, so dass wir frühzeitig in die Doka flüchteten. Ein spektakulärer Sonnenuntergang fiel aus, denn im Westen hatte sich ein dickes Wolkenband über das Wasser gelegt.
Freitag, 3. Februar 2023
Eine mehr als unruhige Nacht sollte uns bevorstehen. Aber eigentlich waren wir es selbst schuld. Ein wenig hatten wir den Wind unterschätzt, der bis Mitternacht eigentlich permanent und danach phasenweise gegen unser Dachzelt rüttelte. Immer wieder schreckten wir aus einem leichten Schlaf hoch. Gegen halb vier riefen dann die Schakale. Erst danach kamen wir zur Ruhe.
Sonnenschein und ein leichter Wind empfingen uns am Morgen. Ein Blick auf die Wetter- und Wind-App begeisterte uns wenig. Ab Sonntag und dann bis Freitag ist für die südliche Region des östlichen Peleponnes-Fingers starker Wind gemeldet. Und ab Sonntag soll es auch deutlich kühler werden (tagsüber keine 10 Grad). Bereits in den vergangenen Tagen war es schon ein wenig kühler geworden. Hatten wir doch gerade erst vor vier Nächten morgens nach dem Aufstehen draußen geduscht, wäre da jetzt – bei dem Wind und den frischeren Temperaturen – kein Denken dran.
Weiter nördlich in der Bucht wird weniger Wind vorhergesagt, so dass wir wohl etwas zügiger in den Norden fliehen müssen. Von unserem Standpunkt aus betrachtet, liegt nun sowieso alles in Richtung Norden.
tbc