Ich weiß gar nicht mehr so genau, wo ich aus dem Internet die Informationen über „La Catedral“ herhatte. Doch sie sollten sich als kleines Highlight des Tages entpuppen.
Wir steuerten die erste Koordinate an, die ich als Parkplatz abgespeichert hatte. Doch wo um Himmelswillen soll ein Weg zu den zweiten Koordinaten entlang führen? Wikiloc hatte keine Vorschläge. Entweder war noch niemand dort gewesen oder der Ort soll so wie er ist bewahrt und „geheim gehalten“ werden. Denn auch bei Karten-Gockel ist dort keine Markierung gesetzt.
Immerhin wusste die Kartenansicht von Wikiloc, dass es dort etwas geben muss und auch Maps.Me wusste bescheid. Daher fuhren wir mit Allmo noch paar hundert Meter weiter und stellten Allmo neben einer staubigen braunen Piste ab.
Laut Maps.Me sollten es zu Fuß nur 740 Meter bis zum Ziel „La Catedral“ sein. Zunächst schlugen wir leicht den falschen Weg ein, stießen dann auf die vorhandene Fahrspur (Ja, wir hätten noch ein wenig weiter mit Allmo fahren können) und begaben uns dann an den Abstieg. Anstatt in kleinen Serpentinen durch die angelegten Stein-Terrassen zu wandern, nahmen wir die „Abkürzung“ durch die Auswaschungen vom Regen. Wobei es wahrscheinlich kaum eine Abkürzung war.
Maps.Me bestätigte, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Irgendwann war Frank mir vorausgeeilt und ich musste schauen, wo er sich versteckte. Er hatte eine Höhle gefunden. Ganz klar, war in der Grube, mit mehreren kleinen Höhlen auch irgendetwas abgebaut worden. Doch es war nicht La Catedral. Enttäuscht darüber, nicht den richtigen Ort gefunden zu haben, schlich Frank aus einer der Höhlen heraus.
Wir gaben uns Mühe den letzten 70 Metern zum Ziel auf Maps.Me zu folgen und siehe da: Versteckt zwischen den Lavakies-Haufen befand sich ganz unscheinbar der Eingang zur Lavahöhle. Im spanischen wird diese Art der Höhle als Piconhöhle bezeichnet.
Ein schmaler (vielleicht 1 Meter breiter) Gang führte hinunter in die Höhle. Große Säulen stehen wie Stützen in der Höhle. Riesig hohe Gänge wurden in das Gestein gegraben, um den Lavakies abzubauen. Ich kam mir ein klein wenig so vor wie im Antelope Canyon. Zugegeben, der Antelope Canyon besteht aus rotem Gestein und wurde natürlich geschaffen. Aber diese hohen Wände erinnerten mich dennoch ein klein wenig daran.
Als das Schwitzen irgendwann mal nachließ, war es in der Höhle angenehm kühl. Eigentlich wollten wir dort gar nicht mehr weg. Positiv bleibt auch anzumerken, dass bisher niemand mit Feuchttüchern in irgendeine Ecke der Höhle sich den Hintern abgewischt hatte.
Auf dem Rückweg gingen wir den Hügel direkt neben den Öffnungen zur Lavahöhle hinauf. Wenn man mit zu viel Schwung den Hügel herunter läuft, muss man sich vor der beinah kreisründen Öffnung bremsen, ansonsten landet man schneller in der Lavahöhle als gedacht. Das konnte uns nun nicht geschehen, weil wir ohne Schwung von unten kamen und wussten was neben/vor uns liegt.
Wir kämpften uns in der prallen Sonne den Hügel wieder hinauf. Hab ich heute schon erwähnt, dass es warm ist? Glücklich wieder bei Allmo zu sein rollten wir den Weg, den wir gekommen waren wieder zurück bis zur Straße.
Unterwegs stoppten wir bei verlassenen Gebäuden. Wobei in dem Einen Raum improvisierte Tische und Stühle standen (Aufenthaltsraum?), das andere kleine Gebäude könnte mal ein Kuhstall gewsen sein (wobei alles in weiß gehalten war). Die Küche hatte kein Dach mehr. Ansonsten war es wenig spektakulär. Nun sollte es aber zügig bis ans Wasser gehen.
Tbc