Einen Tag eher als noch am Montag gedacht setzten wir der Fähre von Fred Olsen von Lanzarote nach Fuerteventura über. Keine halbe Stunde dauerte die Fahrt. Wellengang war keiner zu spüren, was mich sehr freute.
Auf den ersten Blick machte Corralejo einen sehr schmuddeligen Eindruck auf uns. Hoffentlich wird sich das noch im Laufe der Zeit relativieren.
Wasser Tanken
Unser erstes Ziel war die Repsol Tankstelle, die sich etwas außerhalb vom Stadtzentrum befindet. Dort gibt es die Möglichkeit Wasser zu tanken, welches wir dringend benötigten. In den letzten Tagen hatten wir schon Luft in der Leitung und die Pumpe ging von selbst nicht mehr aus.
Auf unseren Reisen waren wir es bisher gewohnt an irgendeiner Quelle mit Zapfhahn kostenfrei Wasser tanken zu können. Diese Möglichkeit gibt es natürlich auf so kargen Inseln wie Lanzarote und Fuerteventura nicht. Wo soll schließlich das Quellwasser herkommen? Genau, da gibt es nichts.
An der Wasserzapfstelle war angeschlagen, dass es für 1 Euro ungefähr 50 Liter Wasser gibt. Frank hatte den Eindruck, dass für den ersten Euro deutlich mehr Wasser in den Tank floss. Den zweiten Euro nutzten wir dafür vermutlich nicht vollständig aus. Als wir noch unsere drei Plastikflaschen mit Wasser füllen wollten, streikte der Zapfhahn. Vermutlich darf man zwischendurch nicht den Griff loslassen. Nun, was soll’s. Wir hatten den Tank voll uns waren glücklich.
Vorräte auffüllen
Anschließend fuhren wir noch zu Mercadona und Lidl, die praktischerweise nebeneinander liegen. Dort gegenüber müsste sich auch die Wäscherei befinden, die wir morgen aufsuchen wollen. Allerdings achtete ich beim Einkauf nicht darauf.
Aufgrund der inzwischen vorangeschrittenen Zeit fuhren wir nur noch zu unserem Übernachtungsplatz. Dieser befindet sich an den Dünen von Corralejo, am Grandes Playa de Corralejo. Bereits auf der Fahrt sahen wir die Dünen goldgelb leuchten und einige Kite-Surfer am Himmel.
Wir parkten auf einem Seitenstreifen neben dem Dünengebiet auf der einen und einem hässlichen Riu Hotel auf der anderen Seite. Viele Strandbesucher waren noch unterwegs, entweder weg vom Strand oder noch zum Strand. Natürlich befanden wir uns mitten auf dem Präsentierteller. Es traute sich aber niemand mit uns zu sprechen.
Wir sahen nur kurz nach, ob es am Strand Duschen gab, was der Fall war. Während Frank sich um das Abendessen kümmerte, schwang ich mich unter die Dusche. Was für eine Wohltat!!! Damit wir kein Campingverhalten zeigen, stellten wir zum Abendessen unsere Stühle hinter den Holzpflöcken auf und gönnten uns ein erfrischendes Radler.
Interessanterweise sahen wir auf unseren ersten Kilometern auf Fuerteventura einen deutschen Camper (auf dem Mercadona-Parkplatz) und drei weitere nicht spanische Camper. Auf Lanzarote waren wir gefühlt die einzigen fremden.
Zum Schlafen baute Frank endlich mal wieder unser Dachzelt auf. Wir gehen davon aus, dass es in der Nacht nicht regnen und der Wind auch nicht zunehmen wird. So sollte es auch sein.
Donnerstag, 26. Oktober 2023
Ideal war der Übernachtungsplatz, so nah an den Riu Hotels nicht. Ein paar Autos fuhren in der Nacht hin und her. Es hielt sich jedoch in Grenzen.
Am Morgen war der Himmel stark bewölkt, ideal für einen Strandspaziergang mit Emma. Die freute sich natürlich schon sehr darauf und konnte es gar nicht abwarten in das Geschirr zu hüpfen. Ach nee, das war jetzt gelogen.
Emma stapfte durch den Sand und wollte unbedingt die erste Schicht am Baywatch Tower übernehmen. Dummerweise passte ihr weder die rote Badehose noch der rote Bikini. Aus der Traum. Also lief sie einfach nur durch den Sand und kontrollierte, ob die Liegen und Sonnenschirme noch alle in Ordnung waren.
So richtig bis in die Dünen hinein liefen wir nicht, dass wäre für Emma zu weit gewesen und ewig lang getragen werden will sie ja auch nicht. Also kehrten wir zu Allmo zurück und machten uns auf den Weg.
Parque Europa Baku
Bevor es zur Wäscherei geht, wollten wir uns noch zwei verlassene Orte ansehen. Das eine war eine kleine Hotelanlage, an der wir gestern vorbei gefahren waren. Direkt in erster Strandreihe waren die Gebäude dem Verfall gewidmet. Ein hoher Zaun umfasste das Gelände, ein hineinkommen war nicht möglich. Durch den Zaun sahen wir, dass die Gebäude wohl entrümpelt wurden. Zumindest lag zwischen den Gebäuden ein riesiger Schutthaufen. Auch Bettgestelle und anderes Mobiliar war zu erkennen. Schnell hatten wir das Gelände umrundet und waren zurück bei Allmo.
Der zweite verlassene Ort, den wir ansteuerten, war der Parque Europa Baku, ein ehemaliger Tierpark mit einem kleinen Vergnügungsviertel. In dem Spukhaus muss es wohl kürzlich gebrannt haben. Zumindest lag noch deutlich der Rauchgeruch in der Luft. Spinnweben hingen an den Wänden und von den Decken. Ein Kronleuchter hing über einem Bett. Ansonsten war von dem Spukhaus nicht mehr viel zu erkennen. Die beiden angrenzenden Gebäude waren nicht zugänglich.
Auch die gegenüberliegenden Gebäude waren gut verschlossen. Bei dem einen handelte es sich um eine Bowlingbahn. Sehr schade, da wären wir gerne reingegangen. Natürlich mussten Graffiti-Künstler sich an den Wänden verewigen. Nur schade, dass sie damit die Malereien, die ursprünglich zu dem Gelände gehörten, an den Wänden übersprüht hatten.
Über ein paar Umwege gelangten wir dann in den Tierpark, wo es laut Internet, Robben, Haie, Eidechsen, Schlangen, usw. gegeben haben soll. Auch wenn die Glasscheiben fehlten, waren die Terrarien noch sehr gut zu erkennen. Ein großer Hai schwebte über einem leeren Becken (wovon es mehrere gab). Die Pumpenanlagen für die Becken waren noch vorhanden. Auch zwei Robben wachten über einem Gastronomiebereich.
Wenn man die richtigen Wege geht, dann kann man direkt von den angrenzenden Straßen auf das Gelände gehen. Es gibt keine Zäune mehr, die den Durchgang verhindern. Viel gab es nicht zu sehen, aber da es auf dem Weg lag, mussten wir das Gelände unbedingt erkunden. Um 2005 herum soll das Gelände geschlossen worden sein. Mich würde es nicht wundern, wenn Tierschützer ihre Finger mit im Spiel hatten. Bei den kleinen Becken ist es kaum vorstellbar, dass dort Robben oder Haie glücklich waren. Das es schon länger nicht mehr in Nutzung ist, ist deutlich zu erkennen. Auch um die riesigen Palmen kümmerte sich niemand her, so dass sie abgestorben waren.
Waschtag
Der Waschsalon befand sich in unmittelbarer Umgebung zu Mercadona und Lidl, wo wir gestern waren. Parkplätze gibt es an der Straße nur für kleine Fahrzeuge, daher parkten wir einfach bei Mercadona. Sollte jemand meckern könnten wir die Quittung von gestern zeigen.
Frank trug mit mir die Wäsche zur Lavanderia Biolavatu und ging dann zu Allmo zurück. Mit einer 8 Kilo Waschmaschine würden wir nicht zurecht kommen, daher wartete ich, bis eine Viertelstunde später eine der 14 Kilo Maschinen frei wurde. Der Automat zum Bezahlen spuckte zum Glück Wechselgeld aus und dann musste ich ungefähr 40 Minuten darauf warten, dass die Wäsche bei 40 Grad sauber wurde.
Die Zeit verbrachte ich mit Lesen und schon war die Maschine fertig. Unglücklicherweise darf nicht jedes Wäschestück in den Trockner. Daher nehme ich bereits zu dem Zeitpunkt wenn ein Wäschestück in den Wäschesack geht eine Unterteilung vor. Alles was nicht in den Trockner darf kommt in ein Wäschenetz. Der Rest landet lose im Wäschesack. Das erleichtert die Arbeit im Waschsalon ungemein. Nur doof, wenn sich der Reißverschluss vom Wäschenetz während des Waschens öffnet …
Schnell war die Wäsche in Trockner und nicht-Trockner sortiert und der Trockner in Gang gesetzt. Von dem Vorbenutzter bekam ich noch seine restlichen 2 Minuten geschenkt. Seine Wäsche war nach 20 Minuten trocken, also probierte ich es auch damit. Blöd nur, dass der Automat zunächst nur das Geld für 10 Minuten akzeptierte und mir die restlichen Münzen wieder ausspukte. Auch egal. Ich war ja eh vor Ort. Nach 10 Minuten (eigentlich waren es dann ja schon 12 Minuten) war die Wäsche schon sehr gut angetrocknet. Nach weiteren 10 Minuten hatten nur noch die Waschlappen eine geringe Restfeuchte, was mir egal war. Nur noch schnell die Wäsche zusammenlegen und fertig.
Frank kam während der Zeit mit einem Paar aus Hamburg in Kontakt, die mit ihrem Vario schon öfter auf den Kanaren waren und sogar schon in Brasilien. Er hatte die Zeit also auch sehr sinnvoll genutzt.
Die Wäsche, die nicht im Trockner war musste jetzt schnell auf die Leine. Zum Wäschetrocknen und Übernachten hatte ich einen Platz im Norden bei den Popcorn-Stränden ausgesucht. Von dem Waschsalon waren es keine 10 Kilometer bis wir dort.
tbc
Fuerteventura ist schon recht karg, dafür hast Du als Exmo-Fahrer mit Abstand die meisten Freiheiten, im Prinzip kannst machen was Du willst.
Gutes Wasser zu bekommen ist auf GC eines der größten Probleme, aber p4n weist viele Zapfstellen aus.
Bereitet euch vor das es in den touristischen Gebieten von GC und Teneriffa echt hässlich ist, zudem sind Womo,s unerwünscht.
Weiter eine schöne Zeit.
Schöne Grüße Hans
Hallo Hans,
vielen Dank für deine liebe Nachricht.
Was Zapfstellen, Waschsalons, etc angeht ist p4n eine sehr große Hilfe.
Touristische Gebiete versuchen wir zu vermeiden, was aber nicht immer geht. Parken ist dort ja schon oft ein Problem mit einem großen Fahrzeug. Wir werden uns auf GC und T überraschen lassen. Ist ja zum Glück noch etwas hin 😉
Jetzt genießen wir erstmal FV und freuen uns zu lesen, dass wir hier „Narrenfreiheit“ genießen. Dennoch sollte man sich natürlich an ein paar Regeln halten (Campingverhalten und so.)
Wir wünschen dir auch alles Gute.
Vielleicht bis bald.
LG Sandra