Vor 22 Jahren (wie die Zeit vergeht) war ich mit meiner Freundin Nadine in Playa del Ingles im Riu Waikiki Hotel in Urlaub. Inzwischen heißt es wohl Servatur Waikiki. Auf dem Weg kamen wir tatsächlich an den Runden Gebäuden weißen vorbei und bogen Richtung Dünen ab.
Ich hatte uns einen Parkplatz herausgesucht, von wo aus wir die Dünen von Maspalomas und den Hotel Maritim Playa zu Fuß erreichen können. Bereits entlang der Zufahrtsstraße gab es am Seitenstreifen immer mal wieder freie Parkmöglichkeiten und auch der Parkplatz war ungefähr zur Hälfte gefüllt. Damit hatten wir nicht gerechnet. Aber um so besser für uns. Einige Camper (auch viele Deutsche) standen in den Parkboxen eingeparkt. Wir wollten uns jedoch nicht in eine der Lücken quetschen. Zumal auf dem Mittelstreifen auch Bäume gepflanzt waren. Stattdessen parkten wir am Seitenstreifen unmittelbar vor der Zufahrt zum Parkplatz (wie ich sonntags erfuhr, wird eine ehemalige Kollegin uns dort stehen gesehen haben).
Die Badesachen hatten wir ja bereits an, also starteten wir direkt Richtung Dünen/Strand durch. Den großen Parkplatz wird es vor 22 Jahren so nicht gegeben haben und auch an die ganzen kleinen Bars und Restaurants kann ich mich nicht erinnern. Nun gut, in der Zeit wird sich sehr viel in Playa del Ingles getan haben.
Am Strandzugang zeigte ein Thermometer 27 Grad an. Wie war das noch mit den goldenen Dezembertagen? Da waren sie! Über ein paar kleinen Dünen gingen wir an den Strand, auf dem eine Völkerwanderung herrschte. Auf einer Ameisenstraße kann kaum weniger los sein. Und was für Leute dort herumliefen?!?!?! Es war zu lustig. Am besten war das Ehepaar im Safari-Outfit: Dicke Wanderstiefel, Safari-Westen und Safari-Hüte, Kleidung in gedeckten Farben. Fehlte nur noch das Fernglas. Wo wollten die so gekleidet hin? Für die Dünen von Maspalomas war das wohl etwas übertrieben.
Hätten wir unsere Strandstühle dabei gehabt, wir hätten dort stundenlang sitzen und uns kringelig lachen können. Doch irgendwann hatten wir genug und kehrten zu Allmo zurück. Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf dem Weg zum Hotel Maritim Playa. Na, was wollten wir denn in einem Hotel?
Weihnachtsmarkt am Hotel Maritim Playa
Zum 13. Mal fand am Hotel Maritim Playa ein spanisch-deutscher Weihnachtsmarkt statt. Vielleicht unsere einzige Möglichkeit einen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Diese Gelegenheit wollten wir unbedingt ergreifen.
Auf dem Weg wollten wir noch etwas zu Essen schnappen und kehrten gegenüber vom Hotel bei einem der Kebap-Buden ein. Jetzt gab es doch innerhalb von einer Woche zwei Mal auswärts etwas zu essen. Wie unheimlich. Kein Wunder, dass wir mit unserem eingekauften Fleisch nun etwas in Verzug sind, was die Mindesthaltbarkeitsdaten angeht.
Von 16 bis 22 Uhr hat der Weihnachtsmarkt am Hotel geöffnet (nur an den Adventswochenenden von Freitag bis Sonntag). Doch als wir dort um kurz nach 16 Uhr eintrafen, war schon sehr viel los (vermutlich Hotelgäste). Deutsche Weihnachtsmusik erklang (wobei sich diese mit englischen und spanischen Weihnachtsliedern mischte), an den typischen Buden aus Holz gab es neben Glühwein und Eierpunsch auch Schweinebraten im Brot, Reibekuchen, Bratwurst, Waffeln und Crepes. Handgefertigte Waren wurden zum Verkauf angeboten (Wichtel, Gehäkelte Mützen und Taschen, Glaskunst, Schmuck, Liköre, Marmeladen, …) Alles liebevoll arrangiert, kein Kitsch und keine China-Massenwaren. Das war sehr schön. Die Buden waren um den Pool herum platziert.
Natürlich darf bei einem Weihnachtsmarktbesuch ein Glas Glühwein nicht fehlen. Frank, der grundsätzlich nichts Warmes trinkt, holte sich ein großes Bier, während ich mir einen weißen Glühwein organisierte. Und so standen wir am Pool des Hotel Maritim Playa im Schatten an einem Stehtisch mit weihnachtlicher Dekoration bekleidet mit Tank-Tops und kurzen Hosen.
Anfänglich war es doch ein wenig verrückt, mit der Tasse heißen Glühwein in der Hand bei sommerlichen Temperaturen neben den Weihnachtsmarktbuden zu stehen. Bei einem normalen Weihnachtsmarktbesuch klammerte ich mich früher immer an die Tasse, um die Finger zu wärmen. Das war jetzt nicht notwendig 😊 Das verrückte Gefühlt schwand als der Glühwein etwas an Temperatur verlor und dann war es sogar recht lustig zu weihnachtlicher Musik mit einem Glühweinbecher in der Hand auf unser geiles Leben zu trinken. Prost!
Wir kauften noch köstliche gebrannte Mandeln, drei Berliner und einen Weckmann und machten uns dann auf den Weg zurück zu Allmo.
Kurzzeitig überlegten wir, dort am Straßenrand stehen zu bleiben und erst morgen früh weiterzufahren. Vermutlich würde sich der Straßenlärm in Grenzen halten, weil sich der Parkplatz in einer Sackgasse befindet. Aber wer weiß das schon. Nach zwei sehr unruhigen Nächten wollte ich endlich wieder ordentlich schlafen. Daher fuhren wir noch ungefähr 10 Kilometer weiter Richtung Westen.
Den Leuchtturm von Maspalomas und den grünen lagunenartigen Teich direkt an den Dünen, sparten wir uns.
Tbc