Playa del Risco


Der Weg über die fast leere Autobahn führte uns durch einen etwas über drei Kilometer langen Tunnel und dann ging es über die Landstraße weiter nach El Risco. Wir folgten der Dorfstraße und mussten feststellen, dass wir an dem Abzweig, an welchem wir quasi um 360 Grad links abbiegen mussten mit Allmo nicht ohne weiteres Abbiegen konnten (es gab keine Möglichkeit weit genug auszuholen). Frank verpasste dann die Gelegenheit an der Bushaltestelle zu drehen und musste dann etwas später ein Wenden in Zehn-Zügen vollziehen.

Endlich auf der richtigen Spur konnten wir ganz entspannt ins Barranco runter und bis kurz vor dem Strand fahren. Holzpflöcke zeigen eigentlich an, bis wohin man fahren darf. Doch die Kette in der Mitte lag lose auf dem Boden, so dass andere Fahrzeuge irgendwo weiter links hinter der Vegetation verschwanden. Wir hielten uns jedoch an die Regeln und blieben vor den Holzpflöcken stehen. Nur zwei Autos befanden sich auf der Fläche, was das Einparken für uns einfach machte. Ich hatte mit deutlich mehr Andrang an einem Sonntagnachmittag gerechnet.

Die Tasche war noch vom Strandbesuch in Playa de La Aldea gepackt, so dass wir diese nur schnappen mussten und an den Strand gehen konnten. Dieser war übersäht mir großen Kieselsteinen. Auf einer kleinen Fläche, die frei von Kieseln war, breitete Frank die Picknickdecke aus und verschwand dann in den Fluten. Ich sah mir die Wellen und den Wasserstand an und entschied, dass mir der Liegeplatz bei noch weiter einlaufender Flut doch zu heikel war, packte die Decke zusammen und setzte mich auf einen der großen Steine.

Frank hüpfte wie ein junger Delfin durch die Wellen. Ganz schön lange her, dass er das zuletzt so ausgiebig gemacht hat (irgendwo auf Fuerteventura). Mir waren die Wellen deutlich zu groß. Daher begnügte ich mich mit zusehen und steckte meine Nase in ein elektronisches Buch.



Mehr und mehr Menschen kamen an den Strand. Teilweise gingen sie ins Wasser, teilweise saßen sie auch nur auf den Steinen. Vor Sonnenuntergang waren fast alle verschwunden und wie wir später feststellen sollten, verschwand die Sonne hinter den Felsen und nicht im Meer.

Zum Abendessen bereiteten wir uns leckere Hamburger zu. Seit der Sache mit dem Strafzettel wegen Camping-Verhalten, den gestern unser Camper-Nachbar erhalten hatte bzw. der Tatsache, dass der Spaß 675 Euro kostet, ist mir nicht mehr ganz wohl, wenn wir unsere Außenküche nutzen. Unsere Stühle stellten wir auf die andere Seite der Holzpflöcke und somit ein Stück von Allmo weg. Somit konnte man uns zumindest beim Essen kein direktes Camping-Verhalten vorwerfen.

Teneriffa blieb für uns unsichtbar, dabei sollte sich die Insel gegenüber von uns befinden. Später erspähte Frank die Silhouette des Teide. Also verschwunden ist die Insel dann wohl nicht, nur im Moment so gut wie unsichtbar.

Montag, 18. Dezember 2023



In der Nacht schlief ich wie ein Murmeltier. Selbst Emma, die laut Frank viermal in der Nacht Bedürfnisse hatte, nahm ich erst beim letzten Miauen um kurz vor 7 Uhr wahr. Wie schön es doch ohne laute Camping-Nachbarn sein kann.

Ein fauler Tag an der Playa del Risco stand an. Während Frank eine ausgiebige Bürozeit einlegte, erkundete ich mit Emma die Umgebung. Anschließend ging ich ohne Emma über den Strand zum südlichen Ende der Bucht und dann über die großen freien Flächen (man könnte sie auch als Parkflächen bezeichnen) und über die Fahrspuren durch die Vegetation zurück zu Allmo.

Herrliche Stellplätze bietet der hintere Bereich (entweder auf einer großen Fläche direkt an den Klippen oder davor etwas geschützt zwischen dem Gestrüpp), doch der ist ja nur zugänglich, in dem man durch die Holzpflöcke fährt. Und nur weil die Kette dort nicht mehr hängt, heißt es ja nicht, dass es erlaubt ist dorthin zu fahren.

Mittags lagen wir einige Zeit am Strand faul in der Sonne und genossen das immer noch schöne Wetter. Heute waren 23 Grad gemeldet. In der Sonne fühlte es sich definitiv wärmer an. Es herrschte immer noch Ebbe und der dunkle Sandstrand kam schön zur Geltung.


Tagsüber waren ein paar Besucher am Strand und auch Angler gingen auf Fischfang. Verhältnismäßig ist an diesem Strand sehr wenig los, obwohl die Zufahrt sehr einfach ist. Vermutlich schrecken die vielen großen Kieselsteine die Menschen ab.



Zum Abendessen gab es heute Minutensteaks und Bohnensalat. Wieder mal ein schnelles und einfaches Essen. Ein paar dunklere Wolken mischten sich unter die hellen Wolken, die bereits ab dem späten Nachmittag sporadisch auftraten. Regen ist jedoch keiner gemeldet.

Nachdem die Sonne untergegangen war (und während ich diesen kurzen Tagesbericht verfasste), kam die Policia Local mit einem Pkw angefahren. Sie fuhren durch die Holzpflöcke (auch für sie praktisch, dass die Kette auf dem Boden liegt) und verschwanden – nach einem etwas längeren Blick auf uns – erstmal in den hinteren Bereich. Ich war sehr gespannt, ob sie auf dem Rückweg wortlos an uns vorbei fahren werden oder ob wir mit „Ärger“ rechnen müssen.

Das erste Fahrzeug welches von hinten gefahren kam, war ein Pkw (die Leute hatte ich mittags auch reinfahren gesehen, wusste aber nicht, dass sie noch da sind). Sie stoppten neben dem anderen Pkw, der ordnungsgemäß vor den Holzpflöcken stand und unterhielten sich mit dessen Fahrer. Dann geschah erstmal nichts. Die Spannung stieg. Das nächste Motorengeräusch, welches ich von hinten vernahm, war dann tatsächlich die Policia Local, die ohne Anzuhalten wieder vom Strand in Richtung Dorf fuhr. Puh! Ich war ganz schön erleichtert und froh darüber, dass wir alles richtig gemacht haben. Eine Stunde früher und sie hätten uns beim Kochen bzw. Essen erwischt (Camping-Verhalten pur).

Dienstag, 19. Dezember 2023


Der nette Mensch, der um kurz nach 20 Uhr zunächst seinen Pkw gegenüber von uns parkte, um dann kurze Zeit später in dem hinteren Bereich zu verschwinden, kam um halb 3 Uhr nachts wieder nach vorne gefahren und parkte gegenüber von uns. Was soll dieser Mist? Immer diese Störungen in der Nacht, am liebsten hätte ich demjenigen, … Am Morgen konnte ich mich noch niemals durch lautes Türenklatschen und Jalousien hoch und runter reißen revanchieren, denn gegen 7:30 Uhr fuhr das Fahrzeug davon. Idioten! Alles rücksichtslose Idioten! In der geballten Konzentration, wie auf den Kanaren hatten wir das auf den anderen Reisen bisher noch nicht erlebt.

Eigentlich wollten wir nach dem Frühstück und nachdem wir das Dachzelt abgebaut hatten, zu einer Wanderung starten. Allerdings hatten wir die Planung ohne unseren Toiletten-Siphon gemacht. Der meinte nicht mehr ablaufen zu wollen und so legten wir noch eine Saubermach- und Urinstein-Entfernungs-Zeit ein. Wir sind ja flexibel und so viel stand heute nicht auf dem Programm.      

Tbc

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