La Fajana



Der Weg nach La Fajana führte uns an vielen Barrancos vorbei. Die Landschaft fesselte uns. Immer noch freuen wir uns über die viele schöne Vegetation. Die Puente de Los Tilos, eine Brücke, die das Barranco del Agua überspannt, war bei der Überfahrt eher unspektakulär. Aus der Ferne betrachtet, soll sie hübsch aussehen, so wie sie die beiden Barranco-Seiten miteinander verbindet.

Vor der Brücke wäre es links nach Los Tilos gegangen. Dort gibt es auch ganz viel Lorbeerwald und einen Wasserfall. Doch ein Teilstück der Straße nach Los Tilos ist im Dezember bei einem Erdrutsch verschüttet worden und eine Zufahrt soll nicht möglich sein. Von Lorbeerwald hatten wir heute eh genug und daher verzichten wir gerne auf einen Abstecher in die Richtung.

Auch die 13-Tunnel-Wanderung „Nacientes de Marcos y Cordero“ werden wir nicht antreten. Zu dem Startpunkt „Casa del Monte“ werden wir mit Allmo nicht kommen. Ich hatte einen Reisebericht aus dem Frühjahr gelesen, wo Leute mit einem etwas kleinerem Fahrzeug als dem unseren schon Schwierigkeiten wegen der Fahrzeughöhe und den herunterhängenden Ästen hatten. Da müssen wir es erst gar nicht probieren. 4×4 Taxis fuhren mal von Los Tilos zu dem Casa del Monte (45 Minuten auf 1400 Höhenmeter hoch) für um die 15 Euro pro Person. Ob das für Hin- und Rückweg galt, oder für beide Strecken weiß ich allerdings nicht.

Die Wanderung soll nicht ganz ungefährlich sein (Regenjacke und Stirnlampe sind Pflicht, ein Helm empfehlenswert) und nur von Experten (lustiger Begriff) angegangen werden. Wir zählen uns mal nicht dazu und wollen uns auch nicht von einem Taxi oder einer Tour abhängig machen. Also war diese Wanderung auch für uns gedanklich abgehakt.

Puerto de Talavera



Den eigentlichen Abzweig nach Puerto de Talavera verpassten wir. Die nächsten Möglichkeiten, die Karten-Gockel uns anbot sahen doch etwas schmal aus. Also wählten wir einen noch späteren Abzweig, der in Richtung des Leuchtturms ausgeschildert war. Puerto de Talavera befand sich etwas südlich von dem Leuchtturm.

Die anfänglich sehr breite Straße wurde dann auf den letzten zwei Kilometern schmaler und führte, wie könnte es anders sein, an Bananen, Bananen und noch mehr Bananen vorbei. Ein Pritschenwagen, der am Wegesrand vor einer Bananenplantage parkte, machte für uns die Durchfahrt unmöglich (wobei wir es nicht testeten). Wir warteten, bis alle Bananen verladen waren, der Herr setzte rückwärts in eine kleine Einfahrt und wir konnten unseren Weg fortsetzten.

An dem Leuchtturm befindet sich ein Hotel. Daher war die Zufahrt durch ein großes Tor versperrt. Doch der Leuchtturm war ja auch nicht unser Ziel, sondern der kleine Hafen Puerto de Talavera.

Wir parkten Allmo oberhalb auf einer freien Fläche zwischen zwei augenscheinlich ungenutzten Gebäuden. Die Zufahrt zu dem angelegten Parkplatz wäre für uns nicht möglich oder nur unter sehr erschwerten Bedingungen möglich gewesen. Nach dem wir uns einen längst überfälligen Mittagssnack gönnten gingen wir den steilen Weg hinunter.



Bei dem auf einer Lavazunge gebauten Hafen, soll es sich um den ehemaligen Hafen von Barlovento handeln, der wohl von Schmugglern/Piraten genutzt wurde. In bzw. um den Lavafelsen herum befinden sich kleine Hütten bzw. mit Türen verschlossene Nischen. Ein Teil dieser Hütten scheint noch von Fischern in Nutzung zu sein.

Auf beiden Seiten des Lavafelsens führen Schwimmbad-Leitern ins Wasser. Nur das heute der Wellengang zu stark war und Baden für uns nicht in Frage kam.

La Fajana



Nach dem Besuch dieses kleinen Hafens fuhren wir nur noch drei Kilometer weiter (den schmalen Weg zurück durch die Bananen), bis zu den Piscinas de La Fajana. Wir hatten bereits von einem Ehepaar an dem Puerto de Talavera gehört, dass auch heute die rote Flagge gehisst ist und die Meeresschwimmbecken gesperrt sind.



Allmo durfte auf dem recht neu angelegten Parkplatz, auf dem sich neben vielen Pkw-Parkplätzen auch einige Camper-Parkplätze befinden, parken. Wir waren die ersten, die heute dort „einzogen“. Leider war die Entsorgungsstation nicht nutzbar. Eigentlich nicht verständlich, wo es eh schon wenige Ablassstationen auf La Palma gibt.

Wir parkten mit Blick auf den Leuchtturm, ganz am Rand, ein. Inzwischen war es sonnig geworden, umso mehr schmerzte es, jetzt nicht in das erfrischende Meereswasser eintauchen zu können. Stattdessen sahen wir uns die drei Becken von oben an. Nur in dem hinteren Becken drangen ab und zu mal ein paar Wellen ein. Daher war es für uns unverständlich, warum der Zugang komplett gesperrt war. Ein älterer Herr ließ sich davon nicht abhalten und ging hinunter. Später taten es ihm noch ein paar andere Menschen gleich.

Während ich noch ein wenig weiter lief und mir den Felsbogen und die auf die Küste zurollenden Wellen ansah, ging Frank auf Suche nach den Duschen und wurde fündig. Anstatt in Salzwasser zu baden, nutzten wir die Möglichkeit zu duschen. Auch wenn das Wasser kalt war und die Duschen im Schatten lagen, war es doch angenehm erfrischend.



Am Abend ging am Parkplatz ringsum eine schöne Beleuchtung an. Ob das notwendig ist? Was das gekostet hat? Und vor allem: Wer hat’s bezahlt? Immerhin ist der Parkplatz nicht geteert, sondern mit größerem Lavakies geschottert. Frank meinte, dass so die Camper einfach ihren Grauwassertank entleeren können und es nicht so auffällt wie bei einer geteerten Fläche.

Während ich heute mal kochen musste, versuchte Frank zu Hause mit seinen Eltern ein Problem mit der Haussteuerung zu lösen. Nach vier Stunden (oder wie viele waren es nachher?) waren die Schwierigkeiten immer noch vorhanden, aber der Grund dafür womöglich identifiziert. Frank überlegte, ob er nach Hause fliegen muss, um die Jalousiesteuerung und alles, was verrückt spielt, wieder ans Laufen zu bekommen. Alternativ ruft er morgen erstmal einen Bekannten an, ob dieser Zeit hätte, neue Dinger in unseren Schaltschrank einzubauen, und um dann zu schauen, ob unser Haus wieder so macht wie es soll. Im Moment gibt es am Samstag einen Direktflug nach Düsseldorf für 80 Euro. Mal sehen, wie die Sache ausgehen wird und ob Emma und ich vielleicht ein paar Tage allein auf La Palma sein werden.

Während Frank telefonierte, aß ich das inzwischen kalt gewordene Abendessen allein. Hätte ich gewusst, dass die Probleme unlösbar sind, dann hätte ich auch schon warm gegessen. Immerhin konnte der Gurkensalat nicht kälter werden. Frank verspeiste die Hähnchenschnitzel mit sehr großem Appetit. Das sie kalt waren juckte ihn nicht, so groß war der Hunger.

Spät gingen wir ins Bett und kaum das wir lagen, kamen ein paar Windböen, die die Wäscheklammern von unserem schönen Tuch lösten. Also entfernten wir das Tuch und schliefen nur mit den Seitenteilen als Schutz. Den Sternenhimmel über sah ich mir nicht mehr an. Ich wollte nur noch schlafen. Frank fühlte sich durch die viele Parkplatzbeleuchtung etwas im Sterne-gucken belästigt.

Donnerstag, 11. Januar 2024



Emma jaulte die ganze Nacht, was wir bis um 5 Uhr ignorierten. Sie hatte vier Näpfe mit frischem Futter vor sich stehen, doch alle Sorten schienen ihr zu missfallen, wobei sie davon tags zuvor noch gefressen hatte. So langsam wissen wir nicht mehr, was wir mit ihr machen sollen.

Nach dem Frank an den Bekannten morgens eine WhatsApp Nachricht verschickte und dann seine Eltern für eine bestimmte Uhrzeit zu uns beorderte, frühstückten wir. Anschließend ging ich mit Emma den Plastik- und Papiermüll entsorgen. Emma erkundete ein wenig die Gegend und wir liefen im Chaos-Prinzip über die kleine Promenade.

Ich kam dann mit einem Paar aus der Gegend von Hannover ins Gespräch, die gestern auf La Palma angekommen waren und in einem der Häuschen in La Fajana für ein paar Tage übernachten. Auch sie überlegen vorzeitig auszusteigen und müssen sich nur noch klar darüber werden, ob es schon in diesem Jahr so weit sein soll oder etwas später.

Als ich mit Emma zu Frank und Allmo zurückkehrte telefonierte Frank fleißig mit seinem Papa. Wie viel Stunden waren es diesmal? Aber ein leichter Erfolg scheint sich einzustellen. Oder auch nicht. Am Samstag wird der Bekannte sich nun vor Ort unserer Haussteuerung annehmen.

Und schon wieder war die Zeit wie im Flug vergangen und die Mittagszeit war schon durch. Nach einem Snack wurde es daher Zeit, dass wir das schöne Wetter nutzten und uns in die Fluten des Meerwasserschwimmbades warfen.

Beim Spaziergang mit Emma hatte ich gesehen, dass die Becken wieder freigegeben waren und auch das Meer nicht zu aufgewühlt war. Die Sonne schien mit voller Power und inzwischen lagen die Becken auch nicht mehr im Schatten.

Auch so einige andere Badegäste hatten sich eingefunden. Beim Blick auf die Becken waren wir leicht irritiert. Gestern Nachmittag, wo kaum eine Welle das hintere Becken erreichte, da war der Zugang verboten und heute, wo zumindest nun am Nachmittag, starker Wellengang herrschte, durfte gebadet werden. Verstehen muss man das nicht. Das hintere Becken wurde von beinah jeder Welle, mal stärker und mal schwächer, getroffen. Kräftigere Wellen sorgten auch in den anderen beiden Becken für Wirbel und ich bekam zu spüren, welcher Sog dahintersteckt. Erst als das Wasser sich beruhigt hatte schwamm ich wieder vorwärts.

Ich unterhielt ich eine längere Zeit mit einer älteren Dame, die schon zu Beginn der 80er Jahre mit ihrem Mann mit dem Rucksack durch Asien gereist war. Welches Glück die beiden hatten, viele Länder, in ihrer ursprünglichen, nicht durch (Massen)Tourismus verschandelten Form kennenzulernen.

Später machten wir es uns auf eine der Steinböden/Handtuch-Liegeflächen gemütlich und ließen uns von der Sonne trocknen. Dabei beobachteten wir weiterhin die Wellen, die auf die Küste und in das hintere Becken preschten.

Später gab es zum Abendessen köstliche Schweine Steaks (das Fleisch von Lidl hatte eine super Qualität) mit Zucchini und Nudeln. Und ruck zuck war der Tag vorüber.

Die kanarischen Nachrichten berichteten darüber, dass auch das neue Jahr mit sommerlichen anstatt winterlichen Temperaturen beginnt. Das spanische Wetteramt verkündete, dass die Temperaturen am Wochenende leicht steigen sollen, auch ein leichter Calima ist möglich. Von Regen war in den Wetternachrichten keine Rede. Dann hoffen wir mal, dass meine Wetter-App unrecht hat und möglicher Regen (zumindest tagsüber) ausbleibt. Das Calima in der Luft liegt scheinen meine Nasenschleimhäute zu spüren. Ich werde doch wohl nicht wetterfühlig?

Freitag, 12. Januar 2024



Der Start in den Tag war sonnig und wir genossen unser Frühstück auf eine der Picknickgarnituren mit Meerblick.

Auf meiner Müll-Wegbring-Runde unterhielt ich mich noch mit dem Paar aus Hannover, die die frühe Stunde und die noch leeren Meeresschwimmbecken für sich nutzten. Da die beiden am Sonntag in Richtung El Paso „umziehen“, ist es gut möglich, dass wir uns nochmal über den Weg laufen.

Dann wurde es auch langsam Zeit für uns in den Tag zu starten.





tbc

2 thoughts on “La Palma: La Fajana”

  1. Hallo ihr beiden
    Wir sind mittlerweile auf La Palma, und noch bis Montag am Charco Azul. Dann gehts weiter nach La Fajana, wo ihr gerade seid. Ich werde euch weiter „verfolgen“, vielleicht treffen wir uns ja doch noch.
    Schöne Grüße Hans

    1. Hallo Hans,
      wie du wahrscheinlich schon bemerkt hast, sind wir bereits gestern von La Fajana weitergefahren. Morgen geht’s (wenn das Wetter mitspielt) zu den Observatorien hoch. Wir sind gespannt, ob wir uns noch über den Weg „fahren“.
      VG Sandra und Frank

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