Tunnel Las Mimbreras



Von La Fajana fuhren wir nach Barlovento und hielten uns dort in Richtung Las Mimbreras. Die Straße hat die Bezeichnung LP-109 und ist eine Traumstraße auf La Palma. Wir waren fest davon ausgegangen, dass wir diese Straße nur ein paar Kilometer befahren können und dann für uns Schluss sein wird. Um so überraschter waren wir, dass es dann doch anders kam.

Kurz hinter der Zona Recreativa Las Mimbreras, einem Picknick- und Grillbereich mit Parkplätzen direkt neben der Straße, war für uns der Weg zu Ende. Mit dieser Voraussetzung waren wir auf die LP-109 gefahren.

Was uns den Weg „versperren“ würde? Die Straße war für Fahrzeuge bis 7 Meter Länge und 8 Tonnengewicht freigeben. Daran konnte es also nicht liegen. Aber was war es dann: Ein zu kleiner Tunnel. Dachten wir zumindest. Denn ein Paar aus Deutschland, die mit einem etwas kleineren Fahrzeug im Frühjahr auf La Palma unterwegs waren, hatten auf ihrer Webseite geschrieben, dass das mit den Außenspiegeln knapp war. Mit diesem Wissen war für uns klar, dass wir dort gar nicht erst durchpassen würden.

Nun standen wir vor dem ersten von drei Tunneln. Frank schritt die Tunnelbreite ab und kam auf beinah vier Schritte. Also kein Problem und ab ging’s für uns. Langsam fuhr Allmo durch den Tunnel. Auf der kurvigen Bergstraße ist eh nur eine Geschwindigkeit von maximal 30 km/h erlaubt, was jedoch an manchen Stellen eher grenzwertig ist.

So ganz traute ich der Sache nicht. Vielleicht ist der zweite Tunnel schmaler. Völliger Unsinn, natürlich war der genauso breit und ebenso gut für uns zu durchfahren.  Ebenso der dritte, sehr kurze Tunnel.

Diese Traumstraße führte uns nicht nur die Berge hoch, sondern durch den Wald. Stellenweise war es richtig finster und dann gab es kleine freie Passagen, wo die Sonne die Fahrbahn berührte. Es war wenig Verkehr, was es für uns sehr einfach machte.

Einen ersten Halt legten wir hinter dem drittem Tunnel ein. Die Stelle war bei Gockel mit „Bushwhacker Bills Cave“ bezeichnet. Doch mangels Internet konnten wir nicht recherchieren, was es damit auf sich hatte. Da blieb nur eins: Selbst nachschauen. Wie der Name es vermuten lässt, handelt es sich um eine Höhle, es könnte aber auch ein Stollen gewesen sein. Frank ging mit der Taschenlampe ein ganzes Stück hinein. Der Weg führte immer geradeaus, was für einen Bergbau-Stollen sprechen könnte. An anderer Stelle sahen wir am Morgen während der Fahrt ein kleines Monument mit 3 Loren und Schienen, die aus einer ähnlichen Öffnung im Felsen kamen.

Ich war währenddessen dem linken der beiden Wege gefolgt, der mich nach unten in ein Barranco brachte. Die grün mit Moos überzogenen Felswände ragten meterhoch über mir empor. Der Weg endete vor einer Felswand. Vermutlich wird das Barranco dahinter weitergehen. Um das herauszufinden hätte ich den rechten der beiden Wege nach bergauf folgen müssen, was ich jedoch nicht tat. Ich war schon so sehr beeindruckt von diesem verwunschenen Ort, an dem – wie es aussah – nie die Sonne scheint.



Am Mirador de las Mimbreras blickten wir auf grüne Felsen, das Meer und den Verlauf der LP-1. Einen weiteren Stopp legten wir am Mirador Barranco de Los Poleos, an dem wir uns eine längere Zeit mit einem Pärchen aus Österreich, die mit dem Motorrad unterwegs waren, unterhielten. Die beiden hatten heute noch ein straffes Programm vor sich. Nun gut, mit dem Zweirad waren sie deutlich schneller unterwegs als wir. Dieser Mirador beeindruckte durch die vielen hohen Kiefern, die sich dort befanden. Neben dem Mirador ging’s steil hinunter.

Nach ungefähr 15 Kilometer auf der Traumstraße LP-109 trafen wir wieder auf die LP-1. Wir fuhren dabei geradewegs auf die Pino de la Cruz del Castillo zu. Einer so unfassbar großen Kiefer. Die noch viel größer wirkt, weil sie sich auf einem Felsen befindet, der zu einem Mirador gestaltet wurde.


Natürlich mussten wir an diesem riesigen und vermutlich auch sehr alten Baum anhalten und uns diesen aus der Nähe betrachten. Vom Mirador aus sahen wir auf die bewaldeten Felsen. Alles war so herrlich grün.

Die LP-1 brachte uns nun weiter Richtung Westen.

Wie gut, dass wir uns selbst ein Bild von den Tunneln gemacht hatten und so feststellen konnten, dass wir ohne Probleme hindurchfahren konnten. Die LP-109 trägt nicht umsonst den Namen Traumstraße und die Fahrt entlang dieser Straße lohnt sich allemal. Auch für unseren Allmo war die Fahrt absolut kein Problem. Und da die Straße wenig befahren ist und es immer irgendwo breitere Stellen gibt, um auszuweichen. Einzig Allmos Dach bekam auf dem Weg immer wieder Zweige ab, weil die Bäume ihre Fühler zu weit nach unten ausgestreckt hatten.

Tbc

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