Vom Hafen in San Sebastian de La Gomera war es kein Kilometer bis zu dem ausgeguckten Parkplatz. Wir kamen an einem Platz vorbei, auf dem auf einer Bühne eine Veranstaltung stattfand. Musik war zu hören. Wie die Recherche zeigen sollte, finden zu Ehren des Schutzheiligen der Stadt zwei Wochen lang immer wieder Veranstaltungen statt. Dies war eine davon.
Der ausgesuchte Parkplatz war im vorderen Bereich mit Pkws und im hinteren Bereich mit Womos vollgeparkt. Frank fing schon wieder an zu fluchen, weil er schauen musste, wie er von diesem Parkplatz wieder hinunterkam.
Wir entschieden uns dazu es ein paar anderen Campern gleichzutun und uns an den Straßenrand zu stellen. Eigentlich ist das Parken in erster Küstenreihe durch Schilder für Camper verboten. Doch für die Nacht war uns das total egal.
Wir parkten also in erster Strandreihe. Links waren die Lichter vom Hafen und der Bebauung zu erkennen, rechts nahmen wir die Silhouette eines großen Felsens war. Vor uns lag das Meer. Entlang der Promenade spazierten noch einige Menschen.
Damit mein Magen, der sich noch unwohl fühlte, etwas zu tun bekam, verspeisten wir die übrigen Chicken Nuggets. Danach legte ich mich etwas in der Doka hin, bevor ich nach hinten zu Frank in den Koffer kletterte. Langsam ließ das flaue Gefühl nach. Hundemüde vielen wir ins Bett.
Samstag, 20. Januar 2024
Hund ist das richtige Stichwort. Ab und zu war in der Nacht das Bellen von Hunden zu hören. Glücklicherweise schliefen wir aber immer wieder ein.
Bereits am Morgen war die Promenade von Spaziergängern gut besucht. Die Sonne strahlte mit einer unglaublichen Intensität, es wehte ein leichtes Lüftchen. Das gestern bei der Überfahrt noch eine dicke Regenwolke über La Gomera hing, ist heute kaum vorstellbar. Uns freut es natürlich. Wir frühstückten auf der Bank neben Allmo mit Meerblick.
Während Frank – mal wieder – ein Problem mit unserer Haussteuerung mit Unterstützung von seinem Vater, lösen musste, ging ich mir San Sebastian anschauen. Entlang der Promenade steuerte ich zunächst wieder die Hafengegend an. Auf einem Felsen thront das olympische Feuer. Auf dem Weg zu den olympischen Spielen 1968 in Mexiko, war das olympische Feuer auch in La Gomera vorbei gekommen.
Auf dem Felsen daneben gab es mal ein Castillo del Buen Paso, wobei davon nichts mehr zu sehen ist. Von dem Mirador hatte ich den besten Blick auf die Playa de la Cueva. Einem hübschen Strand in einer Bucht mit hohen Felsen.
Auch Teneriffa war von dort sehr gut zu erkennen. Nur 38 Kilometer liegen zwischen den beiden Inseln.
Auf der Plaza de las Americas befinden sich ein paar alte Gebäude. In einem davon ist das Rathaus untergebracht. Dort stand auch die große Bühne, von der gestern die Musik kam. Die angrenzenden Cafes waren gut besucht.
Durch die Calle Real führte mich der Weg vorbei an einer Kirche (Iglesia de la Asuncion) mit Schnitzereien aus dunklem Holz und einer kleinen Kapelle.
Von dort bog ich zur Markthalle ab. Die wenigsten Stände hatten geöffnet und entsprechend entspannt ging es dort zu. In einer Ecke hatte sich ein Bäcker versteckt, bei dem ich ein teures, aber hoffentlich leckeres, Brot kaufte. Unterwegs hatte ich keine andere Bäckerei gesehen, aber auch nicht danach gesucht.
Vorbei an dem dicken Torre del Conde (es soll sich um das älteste Gebäude auf La Gomera handeln), der von einem Park mit mehreren Wasserbrunnen umgeben wird, ging’s zurück zu Allmo. Frank telefonierte immer noch bzw. schon wieder.
Später erfuhr ich, dass zwischendurch die Polizei die Straße entlang gefahren war, aber nichts gesagt hat. Ich hatte unsere spanische Camper Nachbarin angesprochen, die auch meinte, dass das Parken hier im Winter geduldet werden würde. Na dann ist doch alles gut.
Zur Mittagszeit schlugen wir unsere Picknickdecke am Strand auf und genossen die Sonne und die schöne Umgebung mit den Felsen. Frank fand die Lage zwar nicht so schön, weil wir uns direkt an einer Straße befinden (allerdings ist es eine Sackgasse).
Zwischenzeitlich hatte sich ein Wolkenband vor Teneriffa geschoben. Nur noch die Spitze des Teide schaute daraus hervor. Später ging der Mond genau beim Teide auf. Auch wenn er nur schwach zu erkennen war: er war da.
Zwischendurch wurden wir von Windböen eingesandet. Das war weniger schön. Emma durfte auch ihre Pfötchen auf den schwarzen Strand von La Gomera setzen. Tatsächlich blieb sie anschließend auch etwas bei uns auf der Decke liegen. Zum Nachmittag hin nahm der Wind an Stärke zu und wir flüchteten in Allmo.
Zum Abendessen gab es Truthahn-Steaks. Während Frank diese draußen briet, schnibbelte ich innen den Salat und die Tomate. Wir hatten keine Lust eine weitere Beilage zuzubereiten, so dass es als Sättigungsbeilage die letzten beiden Ciabatta-Brötchen gab.
Nach dem Abendessen gingen wir noch eine kleine Runde an der Promenade entlang. Ich zeigte Frank die drei Zapfsäulen für E-Autos. Jede Säule verfügt über drei verschiedene Zapfpistolen. Frank merkte kritisch an, dass er davon ausgeht, dass der Strom für diese E-Auto-Ladesäulen aus dem Kraftwerk kommt, neben dem wir stehen. Er vermutet, dass dort der Strom für die Insel mittels Diesel- oder Heizöl-Generator hergestellt wird. Aber wie gut, dass die E-Autos so gut für die Umwelt sind … (hahaha). Der Wind war sehr unangenehm und wir beendeten sehr schnell unsere Runde.
Die letzten Sonnenstrahlen brachten die Spitze des Teide, den wir auch von unserem Übernachtungsplatz aus sehr gut sehen können, zum Leuchten.
Sonntag, 21. Januar 2024
Der Wind und Emma wechselten sich dabei ab unseren Schlaf zu stören. Sonne und Wolken wechselten sich ab und wir hatten eigentlich vor heute weiterzufahren. Außerplanmäßig lag von TUI die Marelle Cruises (vormals Mein Schiff 1) im Hafen. Ob die wegen der Vorwarnung vor hohen Wellen und starkem Wind einen sicheren Hafen angelaufen war? Eigentlich sollte diese erst am 24.01. hier eintreffen.
Tbc