Die kurvige Straße brachte uns immer näher zum Mars. Ja, ihr lest richtig. Auf La Gomera befindet sich der Mars. Zugegeben, natürlich nicht der Planet und auch nicht der Schokoriegel. Aber eine Landschaft mit viel roter Erde und auch in diversen anderen Farbschattierungen.
Doch bevor wir den Mars erreichten, legten wir einen letzten Stopp am Mirador de La Punta de Callao ein. Wobei der Mirador wenig spannend war. Und dann erreichten wir auch schon den Parkplatz vor der Ortschaft Las Rosas, um zum Monte El Cepo zu wandern. Denn auf diesem Berg befindet sich der Mars.
Insgesamt sollte die Wanderung nur 2 Kilometer lang sein und nur um die 70 Höhenmeter beinhalten. Wir hofften, dass dies für Frank okay ist, denn noch ist er nicht zu hundert Prozent wieder hergestellt.
Von der Parkbucht führte ein völlig unscheinbarer Trampelpfad den kleinen Felsen hinauf. Stufen aus Stein erleichterten die Kraxelei. Nach dem wir diesen kleinen Hügel erklommen hatten, wurde der Beginn der Marslandschaft bereits sichtbar. Wir folgten dem Trampelpfad und hielten Kurs auf den Farbtupfer in der sonst ja eher grünen Landschaft von La Gomera.
Weiter folgten wir dem nicht vorhandenen Weg auf dem Felsrücken. Neben roter Erde kam auch gelbe, weiße und graue Farbe ins Spiel. Der Boden unter unseren Füßen richtig interessante Schattierungen / Marmorierungen. Teilweise waren diese verschiedenen Farbtupfer nicht bodengleich, sondern sie standen etwas vom Boden ab. Was wohl daran lag, dass es sich um ein anderes Material handelte. Auf jeden Fall sehr beeindruckend, was die Natur sich dort hat einfallen lassen.
Tatsächlich wuchsen auch ein paar Bäume und Sträucher auf diesem unwirtlichen Boden. Einen Abstecher hinunter auf die hellgraue Erde zu unserer Rechten unternahmen wir nicht mehr. Zu viel klettern wollten wir nicht. Und manchmal muss Frank etwas gebremst werden, weil er sich direkt mehr zumutet, als es gut für ihn ist.
Nach 1,8 Kilometern bzw. einer Stunde waren wir wieder bei Allmo. Die Wanderung auf den Mars (Monte El Cepo) können wir sehr empfehlen. Die Landschaft ist so anders als der Rest von La Gomera.
Vom Mars aus folgten wir nur noch ein kleines Stück der Straße Richtung Osten und bogen dann in Richtung Inselmitte ab. Der Mirador de Abrante, der auch Mirador de Agulo genannt wird, war unser Ziel.
Doch nachdem wir gerade in die Straße eingebogen waren wurden wir in unserem Vorhaben abrupt gestoppt. Ungefähr 50 Meter in die Straße hinein war ein Schild angebracht, welches die Durchfahrt für Fahrzeuge schwerer als 3,5 Tonnen verbot. Wie schlau, dass das Schild soweit hinten angebracht und nicht bereits vor dem abbiegen zu erkennen war. An der Kreuzung befand sich auch das Centro de Visitantes für den Nationalpark, so dass Frank direkt rückwärts in einer der Parklücken für Busse setzen konnte. Das wir kein Bus sind, juckte uns wenig. Es waren noch genug freie Busparkplätze vorhanden. Während ich kurz zum Besucherzentrum ging blieb Frank bei Allmo.
Theoretisch könnte man von dem Parkplatz am Besucherzentrum auch zu Fuß zu dem Mirador laufen. Pro Strecke sind es ungefähr 2 Kilometer. Also eigentlich überschaubar, aber für uns im Moment nicht machbar. Der Reiz an dem Ort wäre nicht der Mirador gewesen, sondern die dort ebenfalls vorhandene rote Erde vom Mars. Die dort eine viel größere Fläche umfasst als auf dem Monte El Cepo.
Aber es ist wie es ist. Und wir hakten den Ort für uns ab. Nun ging’s wieder so richtig in den Nationalpark Garajonay hinein.
Tbc