Auf dem Weg zu dem Strand Las Playas wollten wir einen Blick auf den Roque de la Bonanza werfen. Ganz unerwartet tauchte plötzlich ein Kreisverkehr mit einer Ampelschaltung auf. Nanu! Der folgende Tunnel war nur einspurig und daher die Notwendigkeit der Ampel. Wir parkten Allmo hinter dem Tunnel am Straßenrand und der vorgelagerte Fels fiel sofort in unser Blickfeld.
Doch einen wirklich guten Blick darauf hat man entweder unten vom Kieselsteinstrand oder oberhalb vom Mirador. Der Mirador befindet sich auf der alten Straße, die um den Berg herumführte. Diese ist mittlerweile nicht mehr befahrbar. Wegen Erdrutschen ist die Straße nicht mehr in voller Gänze vorhanden. Dies betraf zumindest das Stück von der Straße bis zum Mirador, wo die Betonbefestigung und die Leitplanke mehr oder minder verbogen in der Luft hingen.
Von der anderen Seite ist ein Stück der alten Straße definitiv noch befahrbar. Ob es dann im weiteren Verlauf noch mehr Erdrutsche gab, wissen wir nicht.
Auf jeden Fall hatten wir vom Mirador tatsächlich einen sehr schönen Blick auf den Roque de la Bonanza und auf der einen Seite eine Öffnung hat. Diese ist von der Straße aus nicht zu sehen. Das Wasser an der angrenzenden Playa de las Almorranas hatte so eine schöne türkisblaue Farbe und lud geradezu zum Baden oder Schnorcheln ein. Also blieben wir, wo wir waren, bzw. fuhr Allmo noch ein paar Meter zurück, wo der Randstreifen etwas breiter war. So konnten wir später vernünftig die Küche nutzen, ohne auf der Straße bei den vor der Ampel wartenden Autos zu stehen.
Wir schnappten uns direkt die Schnorchelsachen und gingen vorsichtig über den teilweise losen Schotter nach unten. Das Wasser war angenehm erfrischend, klar und fischreich. Viele verschiedene Fischarten, teilweise in großen Mengen, befanden sich in der Bucht. Frank schnorchelte bis zu dem Roque de la Bonanza, während ich mich eher in Küstennähe aufhielt.
Wie gut, dass wir dort angehalten und geblieben waren. Das Schnorcheln war ganz schön, auch wenn ich mich kurzzeitig fragte, warum ich am Morgen überhaupt geduscht hatte. Die Sonne trocknete uns blitzschnell und etwas später kraxelten wir zu Allmo zurück, wo wir uns ein köstliches Eis gönnten.
Der restliche Nachmittag ging mit in der Sonne sitzen, im Schatten sitzen, im Bett liegen und lesen, sehr schnell vorbei. Zum Abendessen gab es die Reste der letzten beiden Tage. Dazu gönnten wir uns eine Flasche Weißwein von Mercadona, die ich wegen ihres schönen Motivs gekauft hatte. Der Wein war für unseren Geschmack etwas zu süß. Aber besser zu süß als zu trocken.
Und schon war unser erster Tag auf El Hierro auch schon fast vorüber. Am Abend telefonierte ich mit einer Freundin, was (trotz der Umstände) für uns beide eine willkommene Abwechslung war.
Dienstag, 13. Februar 2024
Während ich Emma heute Nacht nur einmal maunzen hörte, meinte Frank, dass er bestimmt fünfmal von ihr geweckt wurde. Da hatte ich wohl sehr gut geschlafen. Auch irgendwelchen Motorenlärm von den wartenden Fahrzeugen an der Ampel nahmen wir nicht wahr. Vielleicht wollte auch niemand in der Nacht dieses Ende von El Hierro verlassen.
Bereits früh am Morgen brutzelte die Sonne. Was für ein Wetter haben wir auf El Hierro erwischt? Wie gut, dass wir fast jede Nacht am Meer verbringen wollen.
Nach dem Frühstück fuhren wir noch ein wenig weiter in den Süden, wo sich ein langer Kieselsteinstrand unterhalb der Straße befindet. Die Felsen, mit den steilen Klippen, die nur wenige hundert Meter vom Meer entfernt hoch emporragen, sind wunderschön.
Nach dem Allmo sich mit der Landschaft noch schön in Szene gesetzt hatte, fuhren wir zurück in Richtung Hafen.
Tbc