Auf dem Weg nach San Andres legten wir einen Zwischenstopp am Mirador de Las Playas ein. Auf über 1000 Metern pfiff uns der Wind sehr unangenehm um die Ohren. Erste Wolkenfelder begannen die Landschaft zu verhüllen. Doch noch war es trocken.

Wir blickten hinunter auf die Küste Las Playas. Dort unten links, am Roque de La Bonanza hatten wir unsere zweite Nacht auf El Hierro verbracht. Auch das Hotel, was sich nahezu am Ende von der Sackgasse befindet, war deutlich zu erkennen.



Mit rostigen Elementen war der Mirador hübsch gestaltet (ist natürlich Geschmackssache). Eine Informationstafel erklärte, dass das Tal von Las Playas ähnlich entstand wie das El Golfo Tal auf der anderen Seite der Insel. Durch einen gravitationsbedingten Erdrutsch bildete sich diese Landschaft.

Mit Verlassen des Mirador de Las Playas gelangten wir ins schlechte Wetter. Von blauem Himmel und Sonnenschein war nun so gar nichts mehr zu sehen. Alles war grau in grau und diese grauen Wolken trugen auch noch eine sehr hohe Feuchtigkeit in sich. So richtig als Regen konnte man dies nicht bezeichnen, aber für nur etwas Feuchtigkeit, was in den Wolken transportiert wird, war es eigentlich zu viel. Also lag es irgendwo dazwischen.

Wir durchfuhren die grüne Hochebene bei Nisdafe, doch sahen leider nicht sehr viel von dieser tollen Landschaft. Als wir vor 11 Tagen über die in etwas parallelverlaufende Straße über die Hochebene fuhren, waren wir von dem sich uns bietenden Anblick total begeistert. Die Wiesen waren saftig grün, ab und zu waren Kühe zu sehen, die sich auf den Wiesen befanden, die durch Steinmauern von einander getrennt waren. Es war ein herrlicher Anblick. Wie hatte ich mich darauf gefreut nochmal durch diese Landschaft zu fahren? Doch der Wettergott wollte da nicht mitspielen. Nun gut, irgendwo müssen die Wiesen ja auch ihr saftiges Grün her haben.

Mirador de Jinama



Trotz der Wetterlage unternahmen wir einen Abstecher zum Mirador de Jinama. Beim letzten Mal war dieser bereits in Wolken gehüllt und wir fuhren schnell weiter. Jetzt wollten wir – auch wenn es sich nicht wirklich lohnen wird – dennoch dorthin.

Draußen war es sehr feucht und wir blieben zunächst in Allmo sitzen und nutzten die Gelegenheit, dass es ein funktionierendes Mobilfunknetz gab. Während Frank mit seinem Gewerbe beschäftigt war, musste ich die letzten zwei Tage noch auf die Webseite bringen, was eine Weile dauerte.


Meine winzige Hoffnung, dass in der Zwischenzeit die Wolken abziehen würden, wurde nicht erfüllt. Es war weiterhin sehr feucht draußen, aber es half ja nichts. Schnell flitzte ich zu dem Mirador de Jinama. Zu sehen war immerhin ein wenig von der unmittelbaren Umgebung, doch die richtige Aussicht endete nach fünf Metern. Eigentlich blickt man von diesem Aussichtspunkt auf das El Golfo Tal.



Süß anzusehen war eine Schafmami, deren zwei kleinen Lämmer sich eng an sie kuschelten. Denen gefiel das fiese nasskalte Wetter auch nicht. Schnell floh ich zurück in Allmo.

Auf dem weiteren Weg in Richtung San Andres wurde das Wetter leider nicht besser.

Las Cuevas de Soliman



Am Ortsausgang von San Andres stellten wir Allmo auf einer geschotterten Fläche an einem Kreisverkehr ab und gingen zu Fuß ein Stück zurück bis zu den Höhlen von Soliman. Früher waren diese Höhlen mal bewohnt. Durch einen Erdrutsch sollen Höhlen verschüttet worden sein, was wir jetzt nicht so erkennen konnten. Bei dem sch… Wetter wollten wir die Umgebung nicht weiter erforschen.

Vor der Felswand war eine Mauer aus Lavasteinen hochgezogen worden. Durch eine „Tür“ betraten wir eine der Wohnhöhlen, die noch erhalten ist. Wobei wir mal vermuten, dass das offene Dach vielleicht mal mit irgendwelchen Naturmaterialien dicht war.

La Albarrada



Schnell kehrten wir zu Allmo zurück und versuchten mit ihm zu dem Gebiet, das bei Karten-Gockel mit La Albarrada (übersetzt Erdwall) bezeichnet ist, zu gelangen. Schnell war klar, dass die Piste, die am Steinbruch vorbei, dorthin führt, zu schmal wird und später sollte sie in einen Fußweg enden. An einer geeigneten Stelle wendete Allmo und während ich zu Fuß im Regen mir die Gegend ansah, wartete Frank mit Allmo.

Ich musste folgende Dinge feststellen: 1. Es ist von Vorteil unter einem Regenmantel eine kurze Hose zu tragen, denn dann wird die Hose an der Tropfkante nicht nass. 2. Feste Schuhe sind beim Spaziergang durch feuchtes Gras eher von Nachteil. 3. Bei sch… Wetter und schlechter Sicht sollte man gar nicht erst loslaufen.



Durch mein eingeschränktes Sichtfeld (ich hatte die Kapuze auf) nahm ich die Steinmauern und die dahinter gepflanzten vielen Kaktusfeigen und wenige andere Pflanzen nur eingeschränkt war. Ich stapfte durch die Abmauerungen und fragte mich irgendwann in diesem Steinlabyrinth, was ich hier überhaupt mache. Und dann kehrte ich schnell um. Schuhe und Socken musste ich erstmal trockenlegen.

Bei gutem Wetter macht es bestimmt Spaß durch diese alten Begrenzungsmauern zu laufen, aber jetzt war das doch eine sehr sinnfreie Idee von mir gewesen.

Valverde


Auf dem Weg zu unserem geplanten Übernachtungspunkt am Charco Manso (dort waren wir am Tag nach der Begegnung mit der portugiesischen Galeere) stoppten wir in Valverde. Während Frank mich unterwegs aussetzte, damit ich zu Fuß schnell zur Panaderia Santiago und zu Quesadillas gehen konnte, fuhr er zum Parkplatz beim Krankenhaus weiter. Dort legten wir eine ausgiebige Büro-/Computerzeit, denn am Charco Manso werden wir wieder kein Netz haben. Auf 600 Metern war es immerhin trocken, aber doch sehr frisch. Am Nachmittag ließ sich auch mal die Sonne kurzzeitig blicken. Wie auch immer sie es schaffte durch die dicke Wolkenschicht hindurch zu kommen.

Tbc

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