Ungefähr 100 Kilometer trennten uns von Slavonski Brod. Es ging wiedereinmal durch sehr viele kleine Dörfer. Gefühlt kamen wir heute zügiger voran als gestern. Wobei das eigentlich nur ein subjektives Empfinden sein kann.

Es regnete die ganze Fahrt über. Dennoch stoppten wir unterwegs, als Frank das Jahr 1881 an einem nicht mehr ganz so intakten Gebäude ins Auge sprang. Als dann noch zwei weitere zerstörte Gebäude folgten hielten wir an, um uns diese näher anzusehen.


Wir standen direkt an einer ehemaligen Kirche, von der nur noch die Grundmauern und ein Stück vom Kirchturm standen. Die Holzstufen der Wendeltreppe waren mehr als baufällig. Im Eingangsbereich waren die Deckenmalereien noch intakt. Vom Kirchenschiff fehlte das Dach.



Das nächste Gebäude war zugewachsen. Daneben befand sich das Gebäude mit der Jahreszahl 1881, welches Frank ursprüngliches Interesse geweckt hatte. Es handelte sich um etwas pädagogisches, was wohl die noch zu erkennenden Umrisse eines Wortes, bedeuten soll. Also eine Schule. Die Holzdecken waren direkt im Eingangsbereich und auch im Nebenraum durchgebrochen. Die Treppenstufen, die in das Obergeschoss führten, waren vertrauenserweckend. Doch dort wagten wir uns nicht viel weiter. Schließlich lag ein Großteil der Decke bzw. jetzt war es ja der Boden, eh schon unten.



Weiter ging es über die Dörfer in Richtung Slavonski Brod. Quasi immer geradeaus. An einer Feuerwehr stoppten wir, weil der alte Spritzwagen Frank ins Auge gesprungen war. Beim Verlassen des Parkplatzes neben der Feuerwache und bei der Ambulanz, stand ein Durchfahrtsverboten-Schild, welches auf 5,5 Tonnen begrenzt war. Aus dieser Richtung machte es ja gar keinen Sinn, schließlich wollten wir vom Parkplatz runter auf die Hauptstraße. Da hat wohl jemand das Schild verkehrt herum aufgestellt.



Inzwischen stand Slavonski Brod ausgeschildert. Die Stadt befindet sich direkt an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Quasi über den Fluss und schon wären wir aus Kroatien raus. Doch das wollten wir heute noch nicht.

Wir parkten Allmo auf dem kostenfreien Parkplatz zwischen dem medizinischen Zentrum und der Festung und warteten den Regenschauer ab. Nach dem der Regen abgezogen war klarte es so langsam auf und als die Sonne herauskam, war es fast so schön wie gestern.


Ein Teil der Festung Brod (Tvrdava Brod) wurde restauriert und erscheint im neuen Glanz. Doch uns zog es zu dem halb zerfallenen, nicht restaurierten Bereich. Im sehr großen Innenhof befindet sich eine Kapelle. Daneben auf der Wiese wurde ein Festzelt abgebaut.



Wir durchstromerten einen Teil der zerfallenen Festungsbereiche und der Lager. Anschließend blickten wir vom Wall auf die Festung Brod. Eine Holzbrücke führte uns über den Burggraben zum Hauptplatz von Slavonski Brod.



Dort befanden sich ein paar Bars, die Springbrunnen waren abgeschaltet. An den Platz grenzten ein paar Gebäude an, die man früher mal als prachtvoll hätte bezeichnen können.


Wir gingen zu Allmo zurück und fuhren ein paar Kilometer weiter zu unserem ausgesuchten Übernachtungsplatz.


Hinter der Stadt fuhren wir durch ein Waldstück und übernachteten auf dem großen Gelände eines Freizeitzentrums. Eine riesige Rasenfläche dient als Parkplatz. Bei schönem sonnig warmem Wetter wimmelt es bestimmt nur so von Autos, denn es gibt die Möglichkeit in der Save zu baden. Jetzt waren wir allein und parkten am anderen Ende, weg von der Zufahrt und dem Bistro.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, gingen wir mit Emma auf Erkundungstour. Das Bistro befindet sich mit Blick auf den Fluss. Dort schließt sich eine sehr große Liegewiese an und von dort kann man sich in die Fluten der Save fließen. Wir verzichteten auf ein Bad und auch Emma wollte nicht nah ans Wasser ran. Der Fluss bildet die Grenze zu Bosnien-Herzegowina, weshalb wir vorsichtshalber unsere Mobilen Daten ausgeschaltet hatten.



Wir genossen noch ein wenig die Sonne (Frank) bzw. den Schatten von Allmo (ich). Wer hätte heute Morgen gedacht, dass es noch so schön wird? Zum Abendessen gab es Nudeln mit einer Paprika-Zwiebel-Eier-Pfanne.

Entlang der Save liegen kleine schwimmende Häuser am Ufer. Frank fragte sich, wie das mit den Besitzverhältnissen ist. Ich vermute mal, dass eine Art Pacht oder Liegegebühr zu entrichten ist. Der freundlich grüßende ältere Herr, der zum Angeln zu dem „Wasser-Häuschen“ ging, kam nach ein paar Stunde ohne Erfolg wieder zu seinem Fahrzeug zurück. Hupte und winkte freundlich und fuhr davon.

Mittwoch, 25. September 2024

Emma gab in der Nacht ihr Bestes, um unseren Schlaf zu stören. Mit ihrem Futter-Buffet war sie nicht zufrieden. Wie hatten wir das nächtliche Gemaunze vermisst!?!? Gar nicht!!! Im April hatten wir sie erfolgreich auf Nierendiät-Futter umgestellt und seitdem nachts unsere Ruhe. Jetzt ging’s wieder los mit der Unzufriedenheit.

Zu allem Übel war der Regen auch noch zwei Stunden schneller da als gedacht. Als Frank um 6 Uhr begann das Schildkröten-Tuch zu entfernen, um das Dach zu schließen, tröpfelte es bereits. So hatten wir uns das nicht gedacht. Noch ahnten wir nicht, was uns heute noch erwarten würde.

Wir legten noch eine Internet-Zeit ein (die sich durch ein Kundentelefonat etwas verlängerte), bevor es rüber nach Bosnien ging. Wir sind gespannt, wie weit wir mit Starlink kommen. Sowohl Bosnien als auch Montenegro gehören zu den Ländern, die noch nicht daran teilnehmen. Womöglich müssen wir dann doch noch eine lokale SIM-Karte kaufen. Wir lassen uns überraschen.


Gegen 11 Uhr setzten wir uns in Bewegung. Inzwischen waren die Regenwolken auch schon abgezogen.

tbc


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