Auf dem Weg zur Jasenovac Memorial Site, einer KZ-Gedenkstätte, stoppten wir unterwegs spontan an einem Denkmal. Dieses Kriegsdenkmal wurde an dem Ort errichtet, wo das 21. Korps der feindlichen Armee im Jugoslawienkrieg 1995 kapitulierte.

Ansonsten zog sich die rund 120 Kilometer lange Strecke sehr in die Länge. Sahen wir gestern von der Aussichtsplattform des Uprising Monuments Wald, Wald und noch mehr Wald und nur sehr wenig dörfliche Bebauung, so fanden wir uns heute darin wieder.

Ein Dorf reihte sich an das nächste. Wobei die Dörfer nur aus einer Straße bestanden, und zwar die, auf der wir gerade fuhren. Gefühlt war jedes zweite Gebäude dem Verfall gewidmet. Entweder als Rohbau, der nie fertiggestellt wurde, oder total in den Dornröschenschlaf versetzt (also so zugewuchert, dass wir kaum ein Gebäude erkennen konnten). Die meisten Häuser lagen vom Zustand irgendwo dazwischen.

Jasenovac Memorial Site



Nach etwas über 2,5 Stunden Fahrt erreichten wir die Jasenovac Memorial Site. Wir parkten Allmo auf dem großzügigen Parkplatz (gemeint sind damit Parkbuchten, in denen auch kleine Reisebusse hätten parken können).

Zunächst sahen wir uns in dem kleinen Museum um. Der Eintritt ist kostenfrei. Erklärungen sind auf kroatisch und englisch zu finden. Neben Schautafeln gibt es Bildschirme mit wechselnden Fotos und Videoaufnahmen. Im Eingangsbereich liegt ein dickes Buch, welches die Namen der im Konzentrationslager Jasenovac hingerichteten Menschen aufführt. Die Namen aller verstorbenen sind auf Glasplatten gedruckt, die im Museum von den Decken hängen. Unfassbar viele Menschen mussten ihr Leben lassen. Beinahe 82.000, mehr als die Hälfte waren Serben, ein Viertel der Toten waren Kinder.



Eine Broschüre erklärt, dass das Konzentrationslager Jasenovac das größte Lager des Ustascha-Regime in Kroatien war. Das Gelände bestand aus drei Lagern. Die angrenzende Bahnlinie ermöglichte leichte Deportationen. Ein Zug mit Waggons steht auf dem Außengelände. Die Bahnlinie selbst ist stillgelegt.

Rechts neben den Bahnschienen verläuft der Fluss Una. Dahinter befinde sich Bosnien-Herzegowina.
 

Des Weiteren ist auf dem Außengelände, dort wo früher das Camp III stand, eine Blume aus Stahlbeton errichtet worden. Der Weg dorthin führt über alte Bahnschwellen. Von den damaligen Gebäuden ist nichts mehr zu sehen. Nur eine weitläufige grüne Fläche mit kleinen Erhebungen, einem Teich und dem Denkmal „Blume“ sind zu sehen.




Geschichte darf sich nicht wiederholen. Gerade deswegen sind solche Orte, wie die Jasenovac Memorial Site so wichtig.

Vor dem Museumsbereich befindet sich eine kleine Grünanlage mit hohen Bäumen, die Schatten spendeten und Bänken. Daher entschieden wir dort noch ein Brot zu essen. Außerdem setzte ich Brotteig an und konnte mir in den öffentlichen Toiletten vernünftig die klebrigen Teigreiste von den Händen waschen.

Novljansko jezero

Anschließend fuhren wir noch 15 Kilometer weiter, zum Novljansko jezero. Einem See hinter der Ortschaft Novska.

Die letzte Strecke führte über eine schmale Straße durch den Wald. Wir parkten Allmo direkt zu Beginn des Sees auf einer breiteren geschotterten Fläche. Während Frank sich seine Badehose und die Picknickdecke schnappte, schaute ich mir erstmal die Umgebung an.

Im weiteren Verlauf gab es einen Kinderspielplatz und im hinteren Bereich einen größeren Parkplatz mit Zugang zu mehreren Grillplätzen. Dort gab es jedoch keine vernünftige Möglichkeit ins Wasser zu gelangen. Also standen wir vorne genau richtig.

Frank hatte sich während meiner Abwesenheit bereits in die Fluten gestürzt. Gemeinsam gingen wir dann auch noch mal ins Wasser. Dieses war zwar kalt, aber bei gemeldeten 26 Grad, tat die Erfrischung im kühlen nass einfach nur gut.



Am späten Nachmittag bzw. frühen Abend nahm die Besucherzahlt ein wenig zu. Viele Spaziergänger, ein paar Radfahrer, auch ein Angler versuchte sein Glück. Ins Wasser ging jedoch niemand.

Zum Abendessen gab’s das gleiche wie gestern. Allerdings mit Krautsalat als Beilage. Zu der Zeit verzogen wir uns dann auch wieder in Allmo. Der Grund? Mücken! Was sonst.


Dienstag, 24. September 2024

Eine Wetter-App hatte für 7 Uhr Regen gemeldet, weswegen wir nicht das komplette Dachzelt aufgebaut hatten, sondern unser Schildkröten-Tuch. Dies hatte den Vorteil, dass wir es schneller demontieren können, sollte der Regen einsetzen.

Es war also nicht verwunderlich, als der Wind um kurz vor 7 Uhr etwas auffrischte. Frank drehte draußen noch schnell ein Video. In westliche Richtung zeichnete sich ein Regenbogen ab. Die Sonne versuchte von Osten her durchzubrechen, die Regenwolken waren jedoch stärker. Daher bauten wir schnell das Dachzelt ab. Während Frank noch ein wenig hinten liegen blieb, machte ich es mir mit der Bettdecke in der Doka bequem. Emma verzog sich in ihre Box. Bettdecke und Doka passte ihr nicht.

Wir waren froh, dass wir gestern entschieden hatten diesen See anzufahren und auch die Gelegenheit hatten ins Wasser zu hüpfen. Heute war daran nicht zu denken.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Zuvor war ein Bulli mit deutschem Kennzeichen, der wohl weiter hinten übernachtet hatte, davongefahren.

tbc

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