Das versunkene Dorf Sfendili war unser nächstes Ziel. Bereits während der Fahrt auf das Lasithi Plateau konnten wir auf den Aposelemi Staudamm blicken, für dessen Bau das Dorf Sfendili geräumt wurde.
Die Zufahrtstraße war ein wenig holprig (Schlaglöcher) und es gab ein paar wenige matschige Passagen. Für Allmo ein Kinderspiel. Wir stellten Allmo kurz vor dem Dorf am Wegesrand ab.
Im Jahr 2011 hatte das Dorf 43 Bewohner, die für die Umsetzung des Staudamm-Projektes umgesiedelt werden mussten. Im Jahr 2012 wurde der Staudamm fertiggestellt und zwei Jahre später wurde dieser erstmals geflutet. Sfendili versank nach und nach in den Fluten. Wasser vom Lasithi Plateau wurde in den Stausee geleitet, welcher eine Kapazität von 30 Millionen Kubikmeter umfasst.
Die letzten Jahre regnete es wenig, so dass der Wasserstand des Stausees nach und nach sank und die Häuser von Sfendili wieder zum Vorschein kamen und dies nicht nur in den Sommermonaten. Am Dach der Kirche und dem kleinen Glockenturm ist deutlich zu erkennen, bis wohin das Wasser mal gestanden hat.
Das Fluten des Stausees haben einige der Gebäude überlebt, wenn auch nicht unbeschadet. Wohingegen bei manchen Gebäuden es regelrecht die Betondächer von den Sockeln gezogen und Wände zum Einstürzen gebracht hat.
Wir streiften durch die schmale Dorfstraße. Schauten uns manche Gebäude von innen an. Viel zu sehen gibt es im Grunde nicht. Was noch steht, sind die gemauerten Kamine, Dunstabzugshauben, Küchenanrichten. Entweder wurde alles, was lose und an Mobiliar vorhanden war restlos entfernt (eher unwahrscheinlich) oder mit den Fluten mitgerissen (sehr wahrscheinlich).
Fliesenböden waren vielfach noch intakt, vereinzelt sahen wir auch Fliesenspiegel an den Wänden. Auch die Bodenfliesen der byzantinischen Kirche (14. Jahrhundert) Agios Theodoros sind noch gut erhalten. Die Fresken haben das Fluten jedoch nicht überstanden.
Nach diesem Streifzug durch Sfendili nahmen wir Kurs auf die Küste.
Tbc