Einen Großteil der heutigen Strecke sind wir bereits vor zwei Jahren gefahren. Manches erkannten wir uns auch wieder. Wir schraubten uns auf über 1350 Metern hoch und landeten in den Wolken. Die Sicht wurde schlechter und wir fuhren eine Weile durch die tiefliegenden Wolken. Als wir wieder an Höhe verloren, verbesserte sich die Sicht.
Während der Fahrt landeten wir wieder auf der Straße, die in etwas parallel zu der geplanten, aber nie fertiggestellten Bahnlinie Alcaniz – Teruel verlief. Wir kamen an unzähligen Bahnhofsgebäuden, Tunneln und Brücken vorbei, die nie an ein Streckennetz angebunden wurden.
Und dann entdeckten wir die alte Bahnbrücke, an der wir damals gehalten hatten (Antiguo puente ferroviario Teruel – Alcaniz). Damals stoppten wir nur unter der Brücke. Jetzt sahen wir sie uns von oben an und spazierten einmal über das nicht vorhandene Gleisbett. Immerhin war der Schotter damals schon verteilt worden. Nur die Schienen und die Landanschlüsse fehlten. Natürlich mussten wir auch noch einmal von unten zur Brücke fahren. Was für eine massive Brücke!
An einem der vielen Bahnhofsgebäude mussten wir dann doch anhalten. In Villalba bzw. hinter dem Ort, stand tatsächlich noch der Name des Ortes an dem Gebäude. Bei den anderen fehlte dieser bisher immer (zumindest aus der Richtung, aus der wir kamen, fehlte der Schriftzug).
Zum Mittagessen wollten wir eigentlich an einer Area Recreative anhalten, die sich auf dem Weg befand. Doch kurz zuvor kamen wir an einer sehr interessant aussehenden Landschaft vorbei und legten auf dem Parkplatz unseren Mittagspausen-Stopp ein.
Zur Wanderung durch die Ruta de las Tajadas gibt es einen eigenen Bericht.
Nach der Wanderung fuhren wir durch sehr interessante und abwechslungsreiche Landschaft. Vorbei an roten Felsen und roter Erde. Das Laub der Bäume trägt herbstliche Farben. Auch viele zerfallene Gebäude lagen auf unserem Weg und wir fuhren tapfer dran vorbei. Schließlich hatten wir ein Ziel vor Augen, welches insgesamt 300 km entfernt lag. Eine eher lange Tagesetappe für uns. Zwischendurch regnete es, dann war es wieder trocken.
Auf einer dieser schönen Landstraßen kamen uns vielleicht eine handvoll Fahrzeuge entgegen und gerade als ich dachte, dass die Felsen vor uns aber noch schöner und beeindruckender aussehen und es für uns in eine Rechtskurve ging, kam uns ein 40-Tonner (Schweinetransporter) entgegen. Da wir beide in unserer Fahrspur waren, stockten wir nur beide, sahen, dass es passte und konnten sofort weiterfahren.
Doch dann konnten wir es nicht sein lassen. Vor dem Ort Arguisuelas entdeckten wir ein verlassenes Bahnhofsgebäude, welches allerdings mal in Nutzung war. Ein „Eingang“ war auch zu erkennen. Also bogen wir nicht rechts ab, sondern links und parkten direkt vor dem Bahnhof.
Das Gebäude befindet sich an der Bahnstrecke Valencia – Madrid und soll bis vor 15 – 20 Jahren noch genutzt worden sein (so erzählte uns ein Spanier, der Fotos von dem Gebäude machte. Er erzählte noch viel mehr und so schnell, dass ich – passsenderweise – nur Bahnhof verstand 😉
Irgendwas war mit einem Museum. Ob das Gebäude zu einem solchen werden sollte oder er die Fotos für ein Museum macht. Keine Ahnung. Wir hatten die Möglichkeit in die oberen Etagen zu gehen und stellten fest, dass es damals wohl zwei Bahnhofswärter-Wohnungen gab. Die Holzfensterläden schlugen vom Wind auf und zu, was ich ein wenig unheimlich fand.
Der Spanier erzählte uns noch, dass es nur zwei Kilometer entfernt eine große Eisenbahnbrücke mit einem Tunnel gibt, die man sich ansehen kann. Also unternahmen wir auch noch einen Abstecher zur Puente Tren Renfe. Wir ließen Allmo zu Anfang mitten auf dem Feldweg stehen und gingen zu Fuß die kurze Strecke bis zur Brücke, die in einem großen Rundbogen das darunterliegende Ackerland überspannt. Auf dem Weg hinauf, um durch den Tunnel zu gehen, verzichteten wir dann allerdings. Also hätten wir uns das Ganze auch sparen können.
Tbc
