
Wir hatten die Qual der Wahl: Zagora oder Ouarzazate? Wir entschieden uns für Letzteres. Solange der Schnee sich weiterhin nur auf den höchsten Gipfel befindet, wollten wir noch einen weiteren Abstecher in den Hohen Atlas unternehmen. Also schlugen wir in Tansikht den Weg Richtung Ouarzazate ein.
Die Landschaft war geprägt von Millionen von Palmen, die sich entlang des Wadi Draa befanden.
Einen Zwischenstopp legten wir in Tamnougalt ein und sahen uns das auf einem Hügel befindliche Kasbah Tamenougalt an. Die Zufahrt dazu erfolgt am Fußballplatz, wo auch schon die ersten Guides auf Kunden lauern. Diese wollen eine Führung durch das Kasbah des Caids „verkaufen“. Wobei dies grundsätzlich kostenfrei ist. Nur für den Museumsbereich ist ein Eintrittsgeld zu zahlen.
Ein Herr wollte schon auf uns zu rennen, doch Frank schlug einen Haken und fuhr die Piste zum Kasbah Tamenougalt hoch. Verfolgt wurden wir noch nicht. Wir sahen uns zunächst das Kasbah an. Dieses verfügt über zwei kleine Eingangstore, die beide nicht sehr beeindruckend aussehen. Doch im Inneren sind ein paar Säulen als Türpfosten vorhanden und über zwei oder drei Etagen sind die Mauern vielfach noch vorhanden.
Abgesehen von dem großen offenen Bereich in der Mitte der Kasbah Tamenougalt, mit Säulen und Bögen, gibt es viele verschachtelte Wege und kleine Räume. Verzierungen waren nicht zu sehen. Teilweise fehlten die Türstürze, die aus den Stämmen von Palmen bestanden. Worum macht sich jemand die Mühe, diese aus dem Lehm herauszuarbeiten? Wir genossen es das Kasbah zu erkunden.
Natürlich wurden wir, als wir an Allmo vorbei zu dem Street Art Kasbah gehen wollten, von einem Herrn auf dem Moped angesprochen. Auch noch auf Deutsch. Er erklärte, dass diese Kasbah erst 100 Jahre alt wäre und militärisch genutzt wurde. Daher hätte es auch keinen schönen Ausblick (wobei er vermutlich Anblick meinte und dies auf die fehlenden Verzierungen bezog). Der Ausblick auf die Palmenoasen und die Berge war unumstritten schön.
Die andere Kasbah wäre 400 Jahre alt und wir müssten sie doch unbedingt besuchen. Theoretisch ja. Praktisch hatten wir wenig Lust an jeder Ecke von irgendeinem vermeintlichen Führer angequatscht und übers Ohr gehauen zu werden. Frank erklärte, dass wir uns das hier nur ansehen und dann weiterfahren. Und auf welche Idee kam der Herr dann? Natürlich wollte er jetzt ein Eintrittsgeld für die Kasbah Tamenougalt haben, für die Restaurationsarbeiten. Frank wollte wissen, wo denn seine Lizenz wäre und wo es steht, dass es ein Eintrittsgeld kostet. Doch das Wort „Lizenz“ verstand der Herr nicht bzw. wollte es nicht verstehen. Wir kehrten ihm den Rücken und er fuhr beleidigt davon. Hab ich schon erwähnt, dass wir auch diese Situationen hassen? Die sollen uns einfach alle in Ruhe lassen.
Wir sahen uns das Street Art Kasbah an, dass bei Gockel diesen Namen wegen der Vielzahl an Graffiti trägt. Manches sah gut, vieles weniger gut aus. Aber das ist ja Geschmackssache.
Ein Vermesser war auf der Mauer des Street Art Kasbah unterwegs und sprach immer in sein Handy, um irgendetwas durchzugeben.
Den Ort selber mit den Kasbahs sahen wir uns nicht an, damit wir nicht wegen der Aufdringlichen Guides (ist auch bei Gockel zu lesen) mit schlechter Laune in den weiteren Tag gehen.
Tbc














































































































































































































































































































































































































