Wir warteten auf den richtigen Bus der uns nach Barcelona fahren wird und lernten dabei, dass die L94 nicht bis zum Plaza de Catulunya fährt, das macht nur die L95. Also warteten wir noch ein paar Minuten und stiegen dann in den richtigen Bus ein. Für ein Einzelticket zahlten wir pro Person beim Fahrer 2,40 EUR. Ob wir im Bus andere Tickets außer den Einzeltickets hätten bekommen können wissen wir nicht, bezweifeln es jedoch.
Die Fahrt dauerte fast eine Stunde. Wir stiegen an der Endhaltestelle Plaza de Catulunya aus und gingen zu Fuß zur U-Bahn-Haltestelle Passeig de Gracia. Dort können wir direkt in die L2 einsteigen, die uns zur Sagrada Familia bringt. Zudem warfen wir direkt noch einen Blick auf die Gaudi-Kreation Casa Batllo, welches sich direkt an der U-Bahn-Station befindet. Eine lange Schlange führte um den Häuserblock herum: langes Schlange stehen, um das Casa Batllo von innen zu besichtigen. Was sind wir froh, dass wir beide gleich ticken und an so was kein Interesse haben.
Nachdem wir uns ein „T-familar“ am Automaten gezogen hatten konnten wir in die Unterwelt Barcelonas eintauchen. Für uns war dieses Ticket die günstigste Alternative. Für den Preis von 10 Euro konnten wir beide das Ticket nutzen und zwar für 8 Fahrten in der Zone 1. Das Ticket wäre theoretisch für einen Monat gültig, was für uns keine Relevanz hatte.
Ich hatte mir zuvor überlegt welche Strecken wir wie zurücklegen werden und das passte mit dem Ticket genau. Die Rückfahrt zum Campingplatz saß auch noch mit drin.
Die unvollendete und nie fertig werden wollende Sagrada Familia erblickten wir, sobald wir die U-Bahn-Station verlassen hatten. Naja, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber uns hat das Ding überhaupt nicht gefallen. Einer der Anbauten hatte eher etwas von einer Hobbitbehausung und das ganze Ding an sich sah einfach nur schrecklich aus. Im Park hinter der Kirche bzw. um den Park herum waren unschöne Weihnachtsmarktbuden aufgebaut. Der Weihnachtsmarkt hatte überhaupt keine Atmosphäre, uns gefiel es überhaupt nicht.
Weil es inzwischen Mittagszeit war gönnten wir uns an einem der einzigen drei Essbuden eine Portion Pommes bzw. einen dicken mit Nutella gefüllten Churro. Danach ergriffen wir die Flucht, fuhren mit der U-Bahn zurück bis zur Station Passeig de Gracia und stiegen dort in die L3 nach Drassanes um.
Am Ende der Ramblas steht mit Blick auf den Hafen eine Kolumbus-Statue. Wir umrundeten Kolumbus und gingen dann auf den Ramblas zurück ins Zentrum. Frank fühlte sich ein wenig wie auf dem Prado in Havanna, nur das auf dem Prado bedeutend weniger los war als auf der Rambla in Barcelona. Wir legten einen kleinen Abstecher zum Palau Güell – dort hatte Gaudi auch seine Finger im Spiel – ein. Frank wurde jedoch durch die Dönerbude gebremst, die vor dem Ticket-Schalter für das Palau Güell sein Verkaufsfenster hat. Wie sich später herausstellen sollte, war das Franks Highlight des Barcelon Besuchs. Nein, nicht das Palau Güell, sondern der Döner!!!
Bevor wir ins Barri Gotic abbogen gingen wir noch durch die Markthalle La Bocqueria (besonders zu Anfang das Obst war sehr schön drappiert) und warfen einen Blick auf die Eglesia Betlem. Welch passender Name so kurz vor Weihnachten.
Im Barri Gotic, einem Viertel mit sehr vielen alten Gebäuden, steuerten wir direkt die Ainguda de la Catedral an. Auf dieser Straße, also eigentlich dem Platz direkt vor der Kirche, befindet sich ein sehr alter Weihnachtsmarkt der Fire de Santa Llucia von 1786 – also inzwischen stolze 235 Jahre alt, und der älteste Weihnachtsmarkt in Barcelona.
So alt und staubig waren die Buden natürlich nicht und es war auch ein klein wenig netter als an der Sagrada Familia, aber überzeugen konnte uns dieser Weihnachtsmarkt nicht. Es mag ja ein Deutschland ein wenig übertrieben sein, was es dort an Fressbuden und Glühweinständen gibt, aber so gar nichts von dem passte irgendwie nicht in unser Bild. Wir umrundeten die Kirche, gingen unter der Seufzerbrücke hindurch zum Plaza de Sant Jaume, an dem sich u. a. das Rathaus von Barcelona befindet.
Von dort ging es für uns wieder zurück zu dem Weihnachtsmarkt und dann vorbei am Palau de la Musica (Gaudis- Spuren waren nicht zu übersehen) bis zum Arc de Triomf. Während ich in der Sonne auf Frank wartete, suchte dieser eine Toilette. Irgendwann rief er mich an, ich solle zu ihm kommen. Er stand weiter die Straße runter, also vom Triumphbogen Richtung dieser Säule und erzählte was von grünen Papageien. Ja ja … grüne Papageien. Als ich dort ankam waren natürlich keine Papageien mehr zu sehen. Wir gingen wieder Richtung Triumphbogen, als wir ein Krächzen vernahmen und dann tatsächlich mit den Tauben auch grüne Papageien über den Gehweg spazierten. Wie cool! Vielleicht war das auch so ein kleines Tageshighlight in Barcelona.
Nun ging es aber weiter zur U-Bahn-Station am Arc de Triomf. Mit der L1 fuhren wir bis zum Plaza d’Espagne. Auf dem großen Kreisverkehr thront ein riesiges Monument, was wohl eigentlich ein Springbrunnen ist. Wir begnügten uns mit einem Blick von unten auf die Gebäude ringsum und insbesondere den Montjuic. Auf einen Gang durch das Einkaufszentrum Arenas (was wir auf dem Hinweg für eine Stierkampfarena hielten) verzichteten wir. Man kann dort wohl hochfahren bzw. laufen, um von der Aussichtsplattform einen schönen Blick auf die Umgebung zu erhalten. Wir hatten keinen Nerv mehr darauf, gingen zur Bushaltestelle, warteten ca. 15 Minuten auf die L94, die uns wieder zurück nach Castelldefels brachte.
In einer guten drei Viertelstunde waren wir wieder zurück am Campingplatz. Wir begannen direkt zu kochen, denn ich hatte ja nicht wirklich was in Barcelona gegessen und bei Frank passte auch noch was rein.
Wir kochten Nudeln, brieten Zwiebeln und Paprika an und dazu gab es die restlichen Frikadellen. Frank aß seine Friko in dem Burgerbun was noch übrig war. So waren wir alle glücklich.
Dienstag, 07. Dezember 2021
Gemütlich starteten wir in den Tag. Wir nutzten die Gelegenheit nochmal warm zu duschen und Frank hatte noch etwas im Büro zu tun. Außerdem bekam Frank einen Sommerhaarschnitt verpasst. Zu Hause war ich vor der Abfahrt wegen meines Zeigefingers nicht mehr in der Lage gewesen ihm die Haare zu schneiden. Es bot sich heute förmlich an Friseur zu spielen, zum einen weil es nun mehr und mehr in die Sonne geht und zum anderen weil es windstill war.
Gegen 12 Uhr verließen wir den Campingplatz. Zuvor hatten wir noch einen kleinen Jungen erfreut, der mit seinem Vater und seiner Schwester Allmo begutachtete. Wir erfuhren, dass es in Spanien geradezu unmöglich ist solch ein Fahrzeug zu erwerben. Der Staat verkauft diese immer nur im Paket, da kann eine Privatperson schlecht mitbieten. Und ein Erwerb in Deutschland ist mit zu vielen Hürden bei der Zulassung in Spanien verbunden. Er war sichtlich traurig darüber, keine Gelegenheit für den Kauf einer alten Feuerwehr zu haben.
tbc