Wir nahmen wieder Kurs auf die Heimat. Heute kamen wir deutlich besser = schneller voran, weil wir fast nur auf der Autobahn bzw. einer Nationalstraße unterwegs waren.
Bordeaux hatten wir schnell und ohne Stau umrundet. Allerdings herrschte an der angepeilten Tankstelle hochbetrieb und als wir dann endlich dran waren gab die Kassiererin augenscheinlich die Zapfsäule nicht frei. Erst auf Nachfrage bei ihr meinte sie, dass wir ein LKW wären und zur LKW Zapfsäule fahren müssten. Meinen mehrfachen Hinweis auf einen kleinen Tank (wir haben nur einen Original 80 Liter Tank) ignorierte sie. Blöde Kuh. Wir wollten natürlich nicht wieder Schlange stehen, um dann zu der LKW Zapfsäule zu fahren, stattdessen ignorierten wir diese Tankstelle und fuhren zu einer anderen. Dort herrschte an den PKW Zapfsäulen auch leichter Andrang, also nahmen wir direkt die LKW Zapfsäule, ganz ohne Warteschlange.
In La Couronne stoppten wir, um uns die Ruinen der ehemaligen Abtei Abbaye Notre-Dame de La Couronne anzusehen. Leider konnten wir nur von außen einen Blick darauf werfen. Die Abtei mit den dazugehörigen Anbauten scheint im Eigentum des daneben ansässigen Zementwerkes zu sein.
Nur wenige Kilometer weiter liegt Angouleme, eine etwas größere alte Stadt, die wir als Übernachtungsziel ausgewählt hatten. Wir parkten etwas außerhalb auf einer Fläche, die extra für Womos ausgewiesen war.
Beim Spaziergang durch die Stadt, die eigentlich durch ihre vielen Comic-Zeichnungen „bekannt“ ist fielen tatsächlich ein paar wenige ganz leichte Schneeflocken vom Himmel. Und dann zeigte sich wieder die Sonne, dazu wehte ein eisiger Wind. Aprilwetter!
Bei dem usseligen Wetter hatten wir wenig Motivation noch weitere Häuser mit Kunstwerken in Angouleme abzuklappern und gingen stattdessen zu Allmo zurück. An sich machte die Stadt einen ordentlichen Eindruck.
Nach dem Abendessen packte uns die Neugier und wir wollten nachsehen, was es mit dem Gebäude gegenüber von uns auf sich hat. An der Seite war eine „Öffnung“, so dass wir in das Gebäude hineinschlüpfen konnten. Wie sich herausstellte war es ein ehemaliges Schwimmbad. Warum der Boden des Schwimmerbeckens mit Sand ausgekleidet war und warum es so aussah, als wären dort kleine Rampen aufgebaut worden, war uns ein Rätsel. Auch befanden sich Schreibtische, alte Bandenwerbung und weiß der Kuckuck noch was noch für ein Zeug in dem ehemaligen Schwimmbad.
Der Aushang mit den letzten Öffnungszeiten datierte vom Juni/Juli 2002. Es wird also schon lange nicht mehr darin geschwommen. Als wir gerade mit unserem Rundgang fertig waren hielt die Polizei am Straßenrand. Verstecken nützte natürlich wenig. Also gingen wir einfach durch die „Öffnung“ wieder raus und auf die Polizisten zu. Diese erklärten uns, dass es verboten wäre, dort reinzugehen, weil es gefährlich ist. Das wir nur mal gucken und Fotos machen wollten war auf jeden Fall nicht so schlimm, als das sie uns was wollten. Sie wünschten uns noch einen schönen Abend und das war’s.
Samstag, 02. April 2022
Um ein Uhr nachts wurden wir durch eine Gruppe von Vollidioten geweckt, die sich lautstark neben Allmo unterhalten mussten. Immer wieder ging der Motor an und wieder aus, ja es war kalt, und die Musik wurde lauter und wieder leiser gedreht. Als etwas über eine Stunde später Allmo anfing zu wackeln öffnete Frank das Dach und schrie die Idioten auf Deutsch an. Die schienen das anfänglich noch witzig zu finden. Nach dem wir das zweitemal mit der Polizei drohten waren sie schneller weg als wir gucken konnten. Einschlafen konnten wir danach erstmal nicht.
Wir gehen davon aus, dass es reine Provokation war. Denn sie hatten das Auto direkt neben uns geparkt, wobei es eigentlich ein Womo-Stellplatz ist. Im weiteren Straßenverlauf wäre auch ausreichend Freiraum gewesen.
Wir ärgerten uns maßlos über diese Schwachköpfe, aber auch das Verhalten der Tankstellenangestellten gestern, die uns die Zapfsäule nicht freigeben wollte, bestätigt eigentlich unsere „schlechte“ Meinung, die wir über die Franzosen haben. Den Aufenthalt in Angouleme werden wir als nicht so schön in Erinnerung behalten.
tbc